Schon die Vorzeichen waren nicht besonders rosig, da der gesamte Stammrückraum – bestehend aus Philip Hombach, Philipp Mosen und Nils Demmer – ausfiel. Trotzdem gestaltete der SSV die Partie zu Beginn ausgeglichen. Zunächst dauerte es gut drei Minuten, bis das erste Tor fiel. Wenige Sekunden später konnte Lukas Leidig, der in seinem ersten Pflichtspiel als Neuzugang aus Waldbröl gleich viel Verantwortung im Rückraum übernehmen musste, den Ausgleich wiederherstellen. Bis zum 3:4 (10.) blieb der SSV in Schlagdistanz, ehe die HSG auf 3:6 erhöhte (14.).
In der folgenden Heim-Auszeit musste im Tor gewechselt werden, sodass auch Neuzugang Evlogios „Theo“ Messiuris viel Verantwortung übertragen bekam, da Daniel Reifenrath verletzungsbedingt nicht weiterspielen konnte. Im Angriff tat sich der SSV weiterhin schwer, während die Abwehr einen guten Job machte. So war die gesamte erste Halbzeit von starken Abwehrreihen geprägt, während der Angriff auf beiden Seiten noch nicht ganz eingespielt schien.
Bevor beim Stand von 7:12 die Seiten gewechselt wurden, schworen sich die Wissener ein, Moral und Stimmung hochzuhalten und den Weg über die Abwehr ins Spiel zu finden, um so auch mehr Sicherheit im Angriffsspiel zu erlangen. Davon war auf dem Spielfeld in der Folge jedoch wenig zu sehen, da die HSG gleich mit 6:1 Toren startete, während die Heimabwehr den Zugriff nicht gewährleisten konnte und im Angriff vermehrt Hektik aufkam.
Nach rund 37 Minuten nahm SSV-Trainer Steffen Schmidt beim Stand von 8:17 seine zweite Auszeit und appellierte an die Abwehr, wieder zuzugreifen, im Angriff wieder vermehrt Spielzüge anzusagen. Zumindest im Angriff brachte Andreas Gross in der Folge etwas mehr Ruhe ins Spiel und der Rückstand konnte zum zwischenzeitlichen 11:19 bei acht Toren gehalten werden. Nach weiteren vier unbeantworteten HSG-Treffern folgte die letzte Auszeit beim SSV (48., 11:23).
Die Hausherren hauten sich nochmals rein und verringerten den Rückstand wieder etwas (52., 14:25). Dabei sollte es bleiben, denn als der am Boden liegende Niklas Diederich beim Aufstehen von einem HSG-Spieler mit dem Schienbein am Kopf getroffen wurde, war schnell klar, dass es eine längere Unterbrechung geben würde, die schließlich in einen Spielabbruch mündete. Die Untersuchung im Krankenhaus ergab, dass Diederich neben Gesichtsprellungen mit einer starken Gehirnerschütterung und einem Schleudertrauma vergleichsweise glimpflich davongekommen ist. Dennoch zahlte der SSV mit dessen Verletzung „teures Lehrgeld“.
Wissen: Reifenrath, Messiuris – B. Nickel, Scholz, Diederich, Brenner, C. Nickel (1/1), Walterschen (7), Gross (1), Hering (1), Hombach (1/1), Leidig (3).