Handball-Landesliga: Jung-Team geht ungeschlagen in die Winterpause
Ungeschlagen in die Winterpause: TuS Holzheim wahrt in Kastel seine weiße Weste – „Aushilfskellner“ Lazzaro

Mainz-Kostheim. Mehr geht nicht: Der TuS Holzheim hat auch sein letztes Spiel des Jahres in der Handball-Landesliga Hessen Mitte für sich entschieden. Nach dem 31:27 (13:13)-Auswärtssieg bei der TG Kastel gehen die Ardecker mit dem Optimum von 24:0 Punkten in die Winterpause. Das lässt hoffen im Hinblick auf den sich Mitte Januar fortsetzenden Oberliga-Aufstiegskampf.

Das letzte Spiel des Jahres wurde noch einmal zu einer echten Prüfung für den verlustpunktfreien Tabellenführer. Wie so oft, wenn diese beiden Mannschaften aufeinandertreffen, ging es zunächst recht eng zur Sache. In der ersten Hälfte folgte über weite Strecken auf einen Torerfolg der Heimmannschaft der sofortige Ausgleichstreffer durch die Gäste. Die rechtsrheinischen Mainzer hatten sich für ihre Defensive etwas einfallen lassen und überraschten ihren Gegner tatsächlich ein wenig. Die Schützlinge von Dominik Jung taten sich dadurch sichtlich schwer und kamen so nur langsam in Gang, zumal der gesundheitlich angeschlagene Maximilian Schenk nicht eingesetzt werden konnte.

Die mittlere Rückraumposition übernahm der gelernte Kreisläufer Dominik Lazzaro, welcher von dort die Übergänge an seine Stammposition einleitete. Auf der linken Außenbahn hinterließ Felix Chodykin einen starken Eindruck und hatte mit vier Treffern im ersten Durchgang ebenso einen großen Anteil wie Rückraumschütze Lukas Fischer, der an diesem Tag eine deutliche Steigerung gegenüber dem letzten Spieltag zeigte. Der 13:13-Pausenstand spiegelte denn auch die Kräfteverhältnisse der ersten 30 Minuten wider.

Der Tabellenführer kam danach aber wie verwandelt aus der Kabine. Mit zwei Linkshändern – Philipp Waldforst und Marco Becker – auf der rechten Angriffsseite und einer zupackenden Abwehr übernahm Holzheim mehr und mehr das Kommando. „Ab diesem Zeitpunkt haben wir endlich die Zweikämpfe angenommen und sind auch in Bezug auf das Tempo mehr ins Risiko gegangen“, so Holzheims Coach Dominik Jung zur Wandlung zum Positiven. Ein Sonderlob des Trainers erhielt „Aushilfskellner“ Dominik Lazzaro, der einmal mehr eine wichtige Stütze in Abwehr und Angriff darstellte.

Die Gastgeber hatten nun auch mehr und mehr Probleme im Rückzugsverhalten und damit, das eigene Tor sauber zu halten, sodass die Rot-Schwarzen bis Mitte der Halbzeit auf 26:19 davoneilten. Diese Führung war aufgrund der Spielanteile in der zweiten Halbzeit zu diesem Zeitpunkt auch redlich verdient und dem Spielverlauf angemessen.

Jedoch konnte Holzheim diesen Acht-Tore-Vorsprung nicht konstant beibehalten, da sich die Heimmannschaft noch nicht aufgab und an ein Comeback glaubte. „Leider kam danach noch einmal eine Phase, in der wir einfach zu unkonzentriert im Abschluss waren“, kritisierte Jung. Die Folge war, dass Kastel in der 54. Minute beim 24:28 auf vier Tore verkürzte. „Dennoch hatte ich nie mehr die Befürchtung, dass dieses Spiel noch einmal kippen könnte“, bilanzierte der Holzheimer Coach.

„Für meine Mannschaft war dieser zwölfte Sieg zum Abschluss des Jahres sehr wichtig, und er sollte sich auch auf den Start im neuen Jahr optimal auswirken.“ Hier steht bekanntlich am 19. Januar zunächst das Wiederholungsspiel beim Tabellenzweiten HSG Wettenberg an. Doch zunächst können die Spieler um Kapitän Simon Giebenhain nach dieser erfolgreichen Hinrunde für einige Tage die Seele baumeln lassen. Und das haben sie sich nach der optimalen Punktausbeute auch redlich verdient. red

Kastel: Strüder, Dresen – Kubat, Grzeschik (5/1), Holtkötter (4), Jungblut (3), Linke, Fischer (5), Finger, Schult (1), Dresen, Munck, Skujat, Wolf, Gerhardt.

Holzheim: B. Fischer, Steckel – Moos (6/2), Langenau (1), Chodykin (5), L. Fischer (4), Giebenhain, Lazzaro (4), Waldforst (2), Wolfgram, Schenk, Jakobi (1), Bährens (2), Becker (6/1).

Schiedsrichter: Beier Marius, Haller Jonas (TSG Münster).

Zuschauer: 80.

Zeitstrafen: 1:4.

Siebenmeter: 2/1:5/3.

Spielfilm: 4:2 (7.), 7:8 (13.), 13:13 (29.), 17:22 (41.), 19:27 (46.), 27:31 (60.)

Besonderheit: Disqualifikation gegen Holzheims Nils Wolfgram (54., grobes Foulspiel).