HSG Nahe-Glan büßt Führung ein
Unerklärlicher Chancenwucher
Symbolbild
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Viele Chancen, aber zu wenig Treffer: Leistung und Ertrag standen bei den Handballern der HSG Nahe-Glan nicht im Einklang.

Es ist nicht immer einfach für einen Trainer, das Zustandekommen eines Ergebnisses zu erklären. So erging es auch Mark Bertram. Obwohl seine HSG Nahe-Glan bei der SG Saulheim II mit 22:30 (13:15) verloren hatte, sagte er: „Wir waren spielerisch die bessere Mannschaft. Aber wenn du das Ergebnis siehst, denkst du, wir waren chancenlos. Das ist frustrierend.“

Chancenlos waren seine Oberliga-Handballer definitiv nicht gewesen, sie führten mit 5:1 und 6:2. „Da dachten wir, es läuft nach Plan“, sagte Bertram und präzisierte: „Wir haben vieles richtig gemacht, haben eine wirklich gute Abwehr gestellt und sind Gegenstöße gelaufen, die wir zusammengerechnet in der ganzen Saison nicht hatten.“ Doch viele Ballgewinne, die sich die Kirner und Meisenheimer erarbeiteten, blieben ungenutzt. So gerieten sie in der 22. Minute erstmals in Rückstand, saßen den Gastgebern aber bis zur Pause im Nacken.

„Wir haben 22 Tore geworfen, aber mindestens so viele liegen lassen.“ Mark Bertram

Die Saulheimer waren deutlich effektiver im Abschluss, setzten sich nach dem Seitenwechsel schnell auf sechs Tore (40.) und dann Stück für Stück weiter ab, während das Nahe-Glan-Team in Hälfte zwei nur neun erfolgreiche Abschlüsse hatte. „Wir haben 22 Tore geworfen, aber mindestens so viele liegen lassen“, haderte der HSG-Coach und ergänzte: „Wenn du so viele Chancen, die du dir mühevoll erarbeitest, nicht nutzt, fährst du am Ende frustriert nach Hause. Das gilt nicht nur für das Trainerteam, sondern auch für die Spieler.“

Einen Knackpunkt, warum die HSG die Partie aus der Hand gegeben hatte, konnte Bertram nicht ausmachen. Einen Schreckmoment gab es für sein Kollektiv zwar nach gut zehn Minuten, als Erik Fuchs auf den Kopf fiel und benommen in die Kabine musste, doch er kehrte noch im ersten Durchgang aufs Spielfeld zurück.

HSG Nahe-Glan: J. Gonzalez y Lingweiler/Kurz – ben Maouia (6/6), Schäfer (5), Bergmann (3), Fuchs (3/1), N. Gonzalez y Lingweiler (2), Bleisinger (1), Fries (1), Krauß (1), Blätz, R. Böhninger.