Unverhofft kommt öfter, als man glaubt. So ergeht es den Handballerinnen des TV Bad Ems, die am Ostermontag als Hecht im Karpfenteich das erlesene Feld des Final-4-Turniers um den Rheinlandpokal abrunden. „Wir sind der krasseste aller krassen Außenseiter“, sagt TVBE-Coach Ralf Kern, der dieser Tage die Nordseeküste der Niederlande per Drahtesel erkundet und am Montag von Silke Pfeffer-Leukel und Simon Berges vertreten wird. Da bei den Kurstädterinnen kaum eine Spielerin mit dem Erreichen des Finalturniers gerechnet hatte, werden in der Kleinicher Hirtenfeldhalle auch zahlreiche Stammkräfte nicht mit von der Partie sein, da sie schon lange zuvor ihren Osterurlaub gebucht haben.
Im zweiten Halbfinale geht’s ab 12.45 Uhr gegen den Regionalligisten HSG Wittlich, zuvor kreuzen die ebenfalls viertklassige HSG Hunsrück und Oberliga-Vize TV Welling die Klingen. Der Oberliga-Vorletzte TVBE, der mit nur zwei Siegen gerade so die Klasse gehalten hat und zudem das einzige Team des Finalturniers ist, das zuhause kein Haftmittel einsetzen darf, fährt ohne große Erwartungen in den Hunsrück. So dürfte es ein Finale zwischen Gastgeber HSG Hunsrück und Wittlich geben. Wenn es nach dem Gesetz der Serie geht, wäre die HSG Hunsrück mit dem Pokalsieg an der Reihe. Zuletzt gewann sie im Zwei-Jahres-Rhythmus.
Bei den Männern, die ihre Endrunde in der BBS-Sporthalle in Wittlich austragen, ist mit Verbandsligist HSG Westerwald ebenfalls ein klassischer „Underdog“ dabei. Die HSG trifft im Halbfinale ab 12.45 Uhr auf Regionalligist HSG Kastellaun/Simmern, der mit einer Mischung aus Spielern der 1. und 2. Mannschaft antreten wird. Das erste Halbfinale bestreiten bereits ab 11 Uhr Oberligist HSG Wittlich um Schützenkönig Kai Lißmann und der Titelverteidiger HV Vallendar, dessen Aufstiegsträume nach dem für sie besonders überraschenden Lizenzantrag des TV Homburg so gut wie beendet sind.