Nein, nur zum Gratulieren fahren die Handballer des TV Bad Ems am Samstag garantiert nicht in die Kleinicher Hirtenfeldhalle. Zwar sind die Kurstädter beim Spitzenreiter HSG Hunsrück krasser Außenseiter, doch auf dem Weg zu den nächsten Entwicklungsschritten seiner mit vielen jungen Spielern bestückten Mannschaft erwartet TVBE-Trainer Andreas Klute einen ordentlichen Auftritt seiner Schwarz-Weißen.
Dass die auswärts chronisch schwachen Ballwerfer von der Lahn-Insel Silberau bei den ambitionierten Kombinierten aus Irmenach, Kleinich, Horbruch, Gösenroth und Laufersweiler wahrlich nichts zu verlieren haben, sollte beim Gast neben der jugendlichen Unbekümmertheit auch für den nötigen Schuss Lockerheit sorgen, um dem angehenden Meister das Siegen trotz des ungeliebten Harzes so schwer wie möglich zu machen. Im Hinspiel gelang das rund 40 Minuten lang vortreflich, am Ende stand dann ein 26:33 auf der Anzeigetafel.
Problem bei der Besetzung der Kreisläufer-Position
Immerhin steht Linkshänder Jan Sauerwein den Bad Emsern nach auskurierter Erkältung wieder zur Verfügung. Weiter kein Thema ist wegen anhaltender Rückenbeschwerden Routinier Michael Schmitz beim sorgenfreien Tabellenachten. Zudem hat der neu formierte Vorjahres-Vize ein Problem bei der Besetzung der Kreisläufer-Position. Simon Berges und Sven Boinski stehen am Wochenende nicht zur Verfügung. Heißt konkret: In der Offensive kann eine Schlüsselposition nicht optimal besetzt werden. Zudem fehlt der Bad Emser Abwehr ein Haudegen, der nicht nur Zweikämpfe gewinnt, sondern auch seine Nebenleute dirigiert und hilfreiche Tipps gibt. Da die TVBE-Reserve in der Bezirksoberliga gegen die HSV Rhein-Nette ebenfalls am Samstag spielt, liebäugeln die Bad Emser Macher mit einer zeitlichen Vorverlegung, um für Alternativen zu sorgen.
Siege stehen heuer beim amtierenden Meister an der Tagesordnung. 18 seiner bisher 19 ausgetragenen Begegnungen gewann der Primus teils deutlich. Lediglich die zuweilen unberechenbare Reserve aus Mülheim und Urmitz schaffte es, die HSG mit 28:31 leer ausgehen zu lassen. Das war bis dato jedoch nicht mehr als ein kleiner Schönheitsfleck auf einer ansonsten strahlenden Weste. Vor eigenem Publikum stehen aktuell makellose 20:0 Zähler zubuche – mehr geht nicht. Die letzte Heimniederlage der HSG datiert vom 19. November 2022, als Lokalrivale HSG Kastellaun-Simmern mit 25:24 die Punkte entführte.
„Sie treten vor allem als geschlossene Einheit auf, schlagen hohes Tempo an und sind auch bei den Torhütern top besetzt.“
Andreas Klute über die Stärken des designierten Meisters HSG Hunsrück.
„Sie haben nicht nur ein paar überragende Handballer in ihren Reihen, sondern treten vor allem als geschlossene Einheit auf, schlagen hohes Tempo an und sind auch bei den Torhütern top besetzt“, so Klute. „Wenn sie uns schlagen, sind sie durch.“ Allerdings hat der Rheinlandmeister nicht automatisch das Regionalliga-Ticket in der Tasche, sondern muss durch ein Nadelöhr namens Aufstiegsrunde; durch das auch die Titelträger der Verbände Rheinhessen, Pfalz und Saar durch wollen. Bei nur zwei freien Plätzen braucht’s nicht allzu viel, um zu scheitern und fünftklassig zu bleiben...