Die goldenen Krönchen, die sich die A-Jugend-Handballerinnen der TuS Kirn fürs Meisterfoto aufsetzten, hatten sie sich redlich verdient. Denn sie hatten in der Oberliga nicht nur ihre Staffel Nord in eindrucksvoller Weise gewonnen, sondern auch im Final Four – dem direkten Vergleich mit den beiden besten Teams der Süd-Staffel – triumphiert.
Erfolge, mit denen wohl keiner vor der Saison gerechnet hatte, denn die Voraussetzungen waren alles andere als optimal gewesen. Nur sechs A-Jugendliche hatten zur Verfügung gestanden – wobei alle Spielerinnen dem jüngeren Jahrgang angehörten. Wären sie gleich zu den Frauen aufgerückt, hätte die Gefahr bestanden, dass die Mädels nur wenig Spielanteile bekommen. „Wir haben deshalb unsere B-Jugendlichen gefragt, ob sie bereit wären, in beiden Teams zu spielen“, erzählt Sandra Reemen und ergänzt: „Irgendwann ist das Ganze dann zum Selbstläufer geworden, weil die Mädels ein Spiel nach dem andern gewonnen haben.“ Den erfolgreichen Nachwuchs trainiert sie gemeinsam mit Maouia ben Maouia. „Er ist unser Taktik- und Technikfuchs. Das taktische Training zeichnet ihn auch aus“, sagt sie anerkennend und fügt an: „Maouia und ich sind mega-stolz auf die Mädels.“
Im Final Four spielen Kirnerinnen ihre Qualitäten aus
Nur zwei Partien gingen in der gesamten Spielzeit verloren, und das jeweils knapp. Gegen die zweitplatzierte JSG Mundenheim/Rheingönheim II fehlte gerade einmal ein Törchen. Alle anderen Duelle entschieden die Kirnerinnen teils sehr deutlich zu ihren Gunsten. Und auch im Final Four, das in Mundenheim ausgetragen wurde, bewiesen sie ihre Qualitäten, setzten sich zunächst im Halbfinale gegen die Südpfalz Tiger II mit 20:14 durch und bezwangen den TSV Speyer im Finale noch souveräner mit 36:20. „Da wir in dieser Saison keine Spielerin aus dem älteren Jahrgang hatten, ist der Erfolg umso höher einzustufen“, verdeutlicht Sandra Reemen, die begeistert ist, wie toll alle 18 Spielerinnen mitzogen.
B-Juniorinnen mit makelloser Bilanz
Schließlich waren die zwölf B-Jugendlichen im Team doppelt gefordert, durften dafür aber auch in zwei Altersklassen Meistertitel feiern. Denn auch hinter der weiblichen B-Jugend liegt eine glanzvolle Oberligasaison. In allen 18 Partien verließen sie das Feld als Siegerinnen. 36:0 Punkte und ein Torverhältnis von 555:226 untermauern die Dominanz der Kirner Spielerinnen.
Ein Garant für den Erfolg war sicherlich die hohe Motivation der jungen Handballerinnen. „Sie trainieren fleißig, die Trainingsbeteiligung war super gut. Dazu kommen ihr Ehrgeiz und der Wille, wirklich alles zu geben“, lobt Sandra Reemen und nennt als weiteren entscheidenden Faktor den großen Teamgeist. Nicht umsonst prangt auf den Meister-Shirts der Schriftzug „Wir sind ein Team“. Ein Team, das sich in der nächsten Spielzeit einer neuen Herausforderung stellen wird.
„Wir erhoffen uns in der höheren Liga mehr Spiele auf Augenhöhe, um uns sportlich weiterentwickeln zu können.“
Sandra Reemen
Dann wollen die Kirner Handballerinnen in der A-Jugend-Regionalliga antreten. „Gerade in der B-Jugend sind unsere Mädels ja wenig gefordert worden. Wir erhoffen uns in der höheren Liga mehr Spiele auf Augenhöhe, um uns sportlich weiterentwickeln zu können“, sagt Sandra Reemen. Ein Lob hatten sich übrigens nicht nur die Spielerinnen verdient, sondern auch die Eltern, die die sportlichen Ambitionen ihrer Töchter unterstützen. Obwohl etliche weite Auswärtsfahrten anstanden, gab es nie Probleme, genügend Fahrer zu finden. „Wir haben super engagierte Eltern, die toll mitgewirkt und uns unterstützt haben“, freut sich die Trainerin und hofft, dass sich daran in der nächsten Spielzeit nichts ändern wird. Denn in der Regionalliga warten nicht nur neue und spielstarke Gegner auf die TuS-Handballerinnen, ihnen stehen zudem noch mal längere Fahrtstrecken bevor.