Koblenz beendet „tolle Saison“
Turnerschaft Bendorf muss zweigleisig planen
Oft die richtigen Worte hat Trainer Hansi Schmidt (Mitte) für seine Spieler von HB Mülheim-Urmitz II gefunden - ob es zum Abschluss auch noch zu einem Sieg in Welling reicht?
Jörg Niebergall

Umbruch und Ungewissheit in Bendorf, große Zuversicht beim HC Koblenz, und eine geschwächte Reserve von HB Mülheim-Urmitz – der letzte Spieltag in der Handball-Oberliga steht an.

Der letzte Spieltag in der Handball-Oberliga steht am Wochenende auf dem Programm: Während HB Mülheim-Urmitz nach Welling und der HC Koblenz nach Weibern fährt, darf die TS Bendorf noch einmal zu Hause ran.

TV Welling – HB Mülheim-Urmitz II (Sa., 17:15 Uhr, Nettetalhalle)

Welling hat das Ziel Klassenverbleib in dieser Saison dank seiner Heimstärke früh gesichert und 13 von 17 Punkten zu Hause geholt. Gerne würden die Gastgeber aus 13 nun noch 15 machen, um die gemeinsame Abschlussfeier mit ihrem Frauenteam zu vergolden. Ob ausgerechnet die HB-Reserve das Zeug zum Spielverderber hat, scheint trotz deren starker Saison und mindestens Platz fünf in der Tabelle fraglich. Der Grund: Die Mülheim-Urmitzh tritt mit einem Rumpfteam an. Da sich die erste Mannschaft in der Regionalliga in Abstiegsgefahr befindet, werden dort viele Talente aus dem Kader der Zweiten aushelfen. Hinzu kommen die vielen verletzungsbedingten Ausfälle im Lager von Trainer Hansi Schmidt, der zum Spiel in Welling meint: „Wir gehen personell auf dem Zahnfleisch. Wer überhaupt spielfähig ist, entscheidet sich erst am Spieltag selbst. Dadurch wird die schwere Aufgabe in Welling definitiv nicht leichter.“

TS Bendorf – TV Bad Ems (Sa., 19 Uhr, WRG-Arena)

Was passiert mit der Turnerschaft? Die Frage danach, wohin der Weg der Falken führt, ist gleich mehrdeutig gemeint. Da ist zum einen die noch ungeklärte Frage, in welcher Liga Bendorf nächste Saison antritt. Nominell ist es die Verbandsliga, denn in die steigt Bendorf als Vorletzter ab. Doch es gibt noch die Möglichkeit des Klassenverbleibs durch die Hintertür. Hält Mülheim-Urmitz die Regionalliga und steigt die HSG Hunsrück über eine Qualifikationsrunde in die Regionalliga auf, dann bleibt Bendorf Oberligist. Der Verein muss also zweigleisig planen.

Wie die Planungen genau aussehen, dazu sagt Dustin Keip, der die Mannschaft seit Jahresbeginn trainiert: „Wir stehen vor einem gewaltigen Umbruch. Den werde ich weiter begleiten, wenn wir einen ambitionierten Kader stellen, denn auch die Verbandsliga bedeutet viel Aufwand. Aber wir werden wohl einen schlagkräftigen Kader stellen, indem wir die jeweiligen Restkader aus der ersten und zweiten Mannschaft zusammenfassen. Tom Ramb, Jonas Kaltenbach, der zum HC Koblenz wechselt, und Raphael Münzer, der nach Urmitz geht, werden aber nicht mehr dabei sein, und einige hören ganz auf.“

TuS Weibern – HC Koblenz (Sa., 19.30 Uhr, Robert-Wolff-Halle)

Auch Weibern konnte hinter die Saison spätestens nach dem 31:24-Heimsieg gegen Bendorf Anfang Februar einen Haken setzen. Dass der Aufsteiger das Saisonziel Ligaverbleib so früh positiv abhaken würde, damit war nicht zwingend zu rechnen, hatte aber einen negativen Nebeneffekt: Denn irgendwie ist seither etwas die Luft bei den Eifelern raus und es setzte anschließend vier Niederlagen in Serie. Die Fünfte droht nun ebenfalls, denn der HCK reist als haushoher Favorit an. Einen Status, den sich die Koblenzer mit einer grandiosen Rückrunde erarbeitet haben. Fast unmerklich sind sie zum besten Rückrundenteam noch vor der HSG Hunsrück (drei Minuspunkte) aufgestiegen.

Die letzte Niederlage der Koblenzer datiert vom 14. Dezember, als der HCK zum Rückrundenauftakt gegen die HSG Hunsrück verlor, anschließend aber neun Siege in Folge holte. Dass diese Serie nun ausgerechnet in Weibern enden soll, erscheint unwahrscheinlich, auch wenn Gastspiele in der Robert-Wolff-Halle noch nie ein Selbstläufer waren. Trainer Julian Vogt will die Erfolgsserie mit seinem Team natürlich auch in Weibern verteidigen und gibt gleichzeitig einen Einblick in die Planungen für die kommende Saison: „Bei uns ist so weit alles geklärt. Die Mannschaft bleibt zusammen, und mit Jan Stitz gewinnen wir einen starken Torwart von Rhein-Nette sowie mit Jonas Kaltenbach aus Bendorf einen talentierten Rückraumspieler hinzu. Wir wollen natürlich auch in Weibern gewinnen. Dann könnten wir im Idealfall sogar noch Dritter werden. Aber auch so haben wir eine tolle Saison gespielt.“