Die Turnerschaft Bendorf hat ihre Negativserie in der Handball-Oberliga ausgebaut und beim Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg, den TuS Weibern, klar verloren. Siege feierten derweil der HC Koblenz und HB Mülheim-Urmitz II.
TuS Weibern – Turnerschaft Bendorf 31:24 (16:11)
Selbst ohne den grippekranken Toptorjäger Felix Manns und Moritz Oesterwind hatte Weibern weniger Mühe mit Bendorf als erwartet und sorgte für ein rundum zufriedenes Fazit ihres Trainer Tobias Arenz. „Das war eine Kollektivleistung und ein Riesenschritt Richtung Klassenerhalt“, sagte Arenz.
Auf Bendorfer Seite sah die Welt natürlich ganz anders aus, denn bei nun fünf Punkten Rückstand auf den Drittletzten sieht es im Kampf um den Ligaverbleib für die Falken düster aus. Auch die Mannschaft um den grippekranken (Spieler)-Trainer Dustin Keip ging nicht in Bestbesetzung in die Partie, was Keip als einen Grund für die Niederlage mit anführte, ohne es aber primär darauf zu schieben.
„Weibern war abgezockter, sie haben fast jeden unserer Fehler gnadenlos ausgenutzt.“
Bendorfs Trainer Dustin Keip
„Wir hatten mit mir vier Rückraumspieler und somit wenig Alternativen, von denen die meisten zudem noch A-Jugend spielen können. Weibern war somit abgezockter. Das hat sich darin gezeigt, dass sie fast jeden unserer Fehler gnadenlos ausgenutzt haben.“
In der Tat: Die Gastgeber zogen dank einfacher Gegenstoßtore nach zuvor noch energischem Bendorfer Widerstand und offener Partie bis zum 8:8 auf 13:8 davon. Die Führung verlieh Weibern zusätzliche Sicherheit, der der TuS nun das Spiel von vorne weg kontrollierte. Zwar hielten die Gäste weiter dagegen, hatten aber mit Jonas Kaltenbach einen Angreifer, der zu sehr auf sich alleine gestellt war.
Bei der Turnerschaft ist die Fehlerquote zu hoch
Die breiter aufgestellten Gastgeber mussten dann nur noch eine kurze, kritische Phase überstehen, nämlich als Bendorf auf 17:20 verkürzte und das 18:20 vergab. Doch bei der Turnerschaft blieb die Fehlerquote schlichtweg zu hoch. Keip: „Für mich war der fundamentale Unterschied, dass der TuS immer wieder ins Tempospiel kam und sie selbst immer schnell mit drei vier Leuten hinten waren, wenn wir es über Tempo versucht haben. Das haben sie sehr gut gemacht und darum auch verdient gewonnen.“ Als die TuS-Handballer so auf 24:17 wegzogen, war das Spiel entschieden.
TS Bendorf: Hemmerle, Knoll, Mischker; Kaltenbach (12/3), Hofmann (3), Münzer (3), Ley (2), Manns (2), Baglan (1), Hoffend (1), Honekamp, Keip, Schröder.
HC Koblenz – TuS 05 Daun 27:23 (16:14)
Der HCK hat durch den vierten Sieg in Folge nicht nur seinen Positivlauf fortgesetzt, sondern dadurch auch Daun überholt und ist jetzt Fünfter. Laut Trainer Julian Vogt legte sein Team den Grundstein für den Erfolg einmal mehr in der Defensive.
„Das Zusammenspiel zwischen Torwart und Abwehr hat heute wieder gut funktioniert. Hinzu kam, dass wir uns auch nicht aus der Ruhe haben bringen lassen, wenn Daun wieder herankam“, freute sich Vogt. Das war in der Tat auch mehrfach der Fall. Nachdem die Partie bis zum 4:4 ausgeglichen verlief, kamen nun die HCK-Qualitäten in der Abwehr zum Tragen, indem die Gastgeber auf 8:4 (12.) davonzogen und diese Führung bis zum 12:7 (19.) auch verteidigten.
Trainer Julian Vogt ist sehr zufrieden
Doch dann kam Daun über 11:14 auf 13:14 heran. Nach einer Zwei-Tore-Führung zur Pause hielten die Gäste nochmals energisch dagegen, glichen beim 17:17 erstmals aus und hielten bis zum 19:19 das Remis, ehe Koblenz mittels 3:0-Lauf wieder ein 22:19 vorlegte.
Die neuerliche Drei-Tore-Führung ließen sich die Einheimischen dann auch nicht mehr nehmen und Vogt meinte: „Bei einer besseren Chancenverwertung in der zweiten Halbzeit hätten wir den Sack früher zumachen können. Aber auch so bin ich sehr zufrieden damit, was die Jungs gezeigt haben.“
HC Koblenz: Klein, Zelter; Meurisch (7), Tykfer (6), Schommers (4), Heyer (3), Kröber (3), Juenemann (2), Freimuth (1), Reick (1), Hoffend, Müller, Schankweiler.
HB Mülheim-Urmitz II – TV Bad Ems 27:21 (12:14)
Mit dem Erfolg über Bad Ems hat Mülheim-Urmitz seine Bilanz auf 22:8 Punkte ausgebaut. Das Besondere daran: Aktuell trotzt die Mannschaft auch größeren personellen Problemen. So musste HB diesmal neben den Langzeitverletzten Mika Helf und Jona Rietz auch noch auf die Linkshänder Lars Rieder (1. Mannschaft) und David Wendling (Grippe) verzichten.
Bad Ems trat auch leicht dezimiert an, machte den Gastgebern das Leben aber durchaus schwer. So führte bis zum 8:8 (18.) mal der eine, mal der andere, ehe den Lahnstädtern mit dem 10:8 die erste Zwei-Tore-Führung gelang. Hatte HB bis dahin im Angriff geduldig agiert, so wurde nun einige Male zu hastig abgeschlossen. In der Abwehr verloren die dort sonst stets so griffigen Akteure zudem einige Zweikämpfe, und so ging Mülheim-Urmitz mit einem Rückstand in die Kabine.
Levent Boos nutzt Lücken in Bad Emser Abwehr
Neu eingestellt und eingeschworen glichen die Mülheim-Urmitzer dann schnell aus. Es stand 16:16, als die Abwehr im Verbund mit dem glänzend aufgelegten Tim Hass im Tor nun den Gästeangriff immer besser in den Griff bekam und vorne zum geduldigeren Spiel zurückkehrte. Insbesondere Levent Boos nutzte dabei Lücken im Bad Emser Abwehrverband aus, und so zog die HB-Reserve auf 20:16 davon und baute den Vorsprung dann sogar auf 27:20 aus. Damit war die Partie entschieden.
„Wir konnten in der zweiten Halbzeit nochmals zulegen und haben mit einem 3:0-Lauf dann die Spielkontrolle übernommen. Zudem haben wir das Torhüterduell für uns entschieden. Ein besonderer Dank geht an unsere A-Jugendlichen, die uns Woche für Woche in dieser schwierigen Personallage unterstützen und immer besser ins Team reinwachsen“, freute sich HB-Trainer Hansi Schmidt.
HB Mülheim-Urmitz II: Haas, Hofstetter; Boos (10), Nohner (5/4), Franielczyk (4), Rudolph (3), Oster (2), Schmitz (2), Kohlhaas (1), Bauer, Kohl, Lüdtke, Rüfereck.