Der Abstiegskampf in der Handball-Regionalliga Hessen spitzt sich zu, die Anzahl der Chancen auf Punkte sinkt. Drei Partien stehen für den TuS Holzheim in Hessens höchster Spielklasse noch aus, dann erfolgt der K(l)assensturz. „Wir müssen da sein, wenn sich die Chance bietet“, sagt Trainer Dominik Jung. Gegen die TSG Münster werden sich die Rot-Schwarzen diese Chance hart erarbeiten müssen. Mit dem bereits seit Wochen feststehenden Hessenmeister und Aufsteiger in die 3. Liga empfangen die Ardecker am Samstagabend ab 19.30 Uhr die stärkste Mannschaft der Liga im Diezer Sportzentrum. Mit Jonas Ulshöfer und dem wurfgewaltigen ehemaligen Bundesligaspieler Patrick Weber haben die Kelkheimer zwei der besten Spieler der Klasse in ihren Reihen. „Wir wollen das beeinflussen, was wir beeinflussen können und das Unmögliche möglich machen. Aber der Sport bietet immer wieder Beispiele, wie es gehen kann“, hofft Jung im vorletzten Heimspiel der Saison auf einen Coup seiner Mannschaft.
Nur einer aus dem Quartett bleibt drin
So wie er diese im Training wahrnimmt, glaubt sie noch an sich. Das Wort „Abstieg“ habe man noch nicht in den Mund genommen. „Aber wir müssen natürlich auch realistisch sein und sagen, dass wir das schwierigste Restprogramm haben“, ergänzt Jung. „Aus vier mach drei“ lautet die Formel im Regionalliga-Abstiegskampf. Von den Kandidaten HSG Rodgau Nieder-Roden II (12:34 Punkte), TuS Holzheim, HSG Kleenheim-Langgöns und TV Hüttenberg II (alle 14:32) werden drei unter dem Strich stehen. Mehr Absteiger sind durch den Drittliga-Klassenverbleib der MT Melsungen II nicht mehr zu befürchten.
Holzheim will gegen Münster zeigen, dass der Aufsteiger in der Lage ist, mit den Spitzenteams mithalten zu können. Dass der Druck nun vor dem Endspurt mit den Partien gegen Münster, TuSpo Obernburg und die HSG Breckenheim/Wallau/Massenheim größer ist als er hätte sein müssen, macht der Trainer an Spielen wie dem gegen die HSG Pohlheim fest, als man Punkte geradezu „fahrlässig hergeschenkt“ hat. „Wir haben in zu vielen Spielen nicht unser Optimum erreicht. Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Mannschaft in einem ganzen Spiel komplett wehrt. So wird man besser, und Niederlagen mit drei oder vier Toren Unterschied fühlen sich doch auch viel besser an als mit minus acht, weil man sich ergeben hat“, moniert der Garbenheimer. Auch aus den direkten Duellen im Tabellenkeller sprang mit sechs Punkten weniger heraus als möglich gewesen wäre.
Ob der TuS Holzheim darauf hoffen darf, dass Gegner Münster nach feststehendem Meisterschaftsgewinn den Fuß ein wenig vom Gaspedal nimmt? „Davon gehe ich absolut nicht aus. Es ist nicht Münsters Anspruch, etwas abzuliefern, damit Holzheim die Klasse hält. Ich erwarte definitiv keine Schützenhilfe“, erklärt Jung, der möglicherweise auf Rechtsaußen Marco Becker verzichten muss, der nach wie vor an einem Muskelfaserriss laboriert. Ausgerechnet zur Unzeit im wichtigen Saisonfinale, wobei der TuS in dieser Saison permanent von Ausfällen begleitet wird.