In der Handball-Oberliga Rheinland hat die HSV Rhein-Nette das wichtige Abstiegsduell gegen die TS Bendorf verloren und verharrt weiterhin ohne Sieg am Tabellenende. Nichts zu holen gab es auch für den TuS Weibern im Hunsrück, und der TV Welling hat beim HC Koblenz ebenfalls verloren.
HSV Rhein-Nette – TS Bendorf 27:29 (16:14) Während die Gäste wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg sammelten, rückt der für die HSV mit ernüchternden 0:18 Punkten immer näher. Die HSV schien nur gegen Ende der ersten und auch noch zu Beginn der zweiten Hälfte eine Partie zu drehen, in der ansonsten Bendorf den Ton angab. Die Bendorfer Falken legten immer wieder vor und führten nach 15 Minuten erstmals mit drei Toren (9:6). In Rhein-Nettes bester Phase holte sich der Gastgeber über 9:10 und 11:11 sogar die erste Führung: 14:13 (25.). Mit der im Rücken schien das Team von Trainer Emil Haferkorn immerhin bis zum 19:18 (40.) die Chancen auf erste Punkte zu wahren. Doch dann saugten die Bendorfer mit einer aufmerksamen Deckungsleistung und starkem Torhüter und einem damit verbundenem 6:1-Lauf an der Moral der Gastgeber. Nachdem die Gäste somit beim 23:20 wieder drei Tore vorn lagen, rannte die HSV dem Rückstand erfolglos hinterher, auch wenn sie beim 23:24 nochmals auf ein Tor herankamen. Doch Bendorf ließ sich davon nicht beeindrucken und hielt den Gegner zur Freude von Trainer Lucas Litzmann auf Distanz.
Freude bei Litzmann, Enttäuschung bei Haferkorn
„Mit Rafael Münzer, Jakob Manns und Cetin Baglan haben drei 17-Jährige auf dem Feld gestanden und zusammen mit dem starken Dustin Keip das Spiel endgültig auf unsere Seite gezogen. Unsere Abwehr war heute sehr stark“, freute sich Litzmann. Haferkorns Urteil fiel deutlich schlechter aus: „Heute hatten beide Mannschaften kein Oberliganiveau. Das Spiel war ein Spiegelbild der gesamten Saison. Wir schaffen es einfach nicht, über 60 Minuten konstant unsere Leistung zu bringen. So haben wir heute ein Dutzend freie Bälle, darunter drei Siebenmeter, nicht genutzt.“
Rhein-Nette: Skerlak, Stitz, Winkel; Kessels (8/1), Gärtner (5), Heckenbach (5/2), Lehmler (3), Klein (3), T. Happel (1), Richter (1), F. Bieg (2), E. Happel, Umbscheiden.
HSG Kastellaun/Simmern II – TuS Weibern 33:19 (18:12) Die Krankheitswelle hinterließ beim Team von Trainer Tobias Arenz doch größere Schneisen, als er befürchtet hatte. So trat Weibern nur mit zehn Spielern an und musste dabei auf wichtige Leistungsträger wie Moritz Reuter, Michael Nett und Martin Faika verzichten. Doch das alleine war sicher keine Erklärung für den schwachen Auftritt der TuS-Handballer im Hunsrück. Den Start verschliefen die Gäste vollständig, sodass der Drittletzte sie mit einem 5:0 überrumpelte. Davon ließ sich aus Gastgebersicht gut leben, denn der hielt Weibern nicht nur auf Distanz, sondern baute die Führung im ersten Durchgang bis auf sieben Tore aus. Zur Pause waren es dann sechs Treffer Differenz. Ein Rückstand, der an guten Tagen noch aufzuholen ist. Doch einen solchen guten Tag hatte Weibern nun einmal nicht erwischt. „Wir haben leider unser Auswärtsgesicht gezeigt. Es war irgendwie gar keine Spannung drin. Die Emotionen, die uns eigentlich sonst so auszeichnen und vor allem unser Abwehrspiel tragen, haben wir überhaupt nicht auf die Platte gebracht. Als es Anfang der zweiten Halbzeit mal etwas besser wurde, fingen wir an, den Torhüter der HSG warmzuschießen. Der dürfte blaue Flecken haben, von dem, was wir verworfen haben“, sagte Arenz. So wuchs der Rückstand weiter an und Weibern verlor dann deutlich.
Weibern: Kraus, J. Schäfer; Manns (8/3), N. Schäfer (4), Oesterwind (3), Haisch (2), Fink (1), Hermes (1), Hilger, Mai, P. Schumacher.
HC Koblenz – TV Welling 30:26 (13:11) Koblenz hat mit dem Sieg eine Mini-Krise beendet und zudem seine Heimstärke mit nun 8:2 Zählern untermauert. Bei Welling ist es genau umgekehrt, denn die Maifelder warten bei zuletzt 1:5 Zählern seit drei Spielen auf einen Sieg. In Koblenz waren es nur kleine Phasen, die darüber entschieden, in welche Richtung sich die Partie entwickelte. Die erste Torserie gehörte Koblenz, das mit 3:0 (4.) einen blitzsauberen Start hinlegte und davon bis zum 7:4 (15.) lebte. Dann gelang den Gästen ein 5:1-Lauf, sodass Welling mit 10:9 in Führung ging. Das sollte es aber auch schon gewesen sein. Der nächste Koblenzer Dreier brachte das Team von Julian Vogt nun wieder mit 12:10 in Front, und diesen Vorsprung noch vor der Halbzeitpause sollten die Gastgeber dann letztlich auch nicht mehr abgeben. In der zweiten Hälfte erhöhte Koblenz auf 18:14. Welling lief diesem Rückstand vergeblich hinterher, verkürzte zwar mehrmals auf zwei Tore, aber mehr ließen die Gastgeber nicht mehr zu. „Gefühlt hätten wir noch ewig spielen können, ohne die Partie zu drehen. Koblenz war mental und spielerisch stärker und hat verdient gewonnen“, sagte Wellings Spielertrainer Kai Schäfer.⋌ Harry Traubenkraut
Welling: Monschauer, Schori; K. Schäfer (9), Lajnef (9/4), E. Schneidereit (4), Hürter (2), Ohligschläger (1), N. Schneidereit (1), Brüninghaus, Berresheim, Müller, Ockenfeld, Päulgen.