Handball-Rheinlandliga: Welling wird von Absteiger Kastellaun/Simmern überrollt
Rhein-Nette beißt sich Zahn aus
Die Rhein-Nette-Spieler (von links) Yannik Kessels, Dario Lehmler, Yannik Mehlem und Frederik Daun (in grauen Trikots) hatten nicht nur in dieser Situation das Nachsehen gegen die Gäste aus Koblenz. Hier kommt der zweifache HC-Torschütze Janek Tykfer zum Abschluss. Foto: René Weiss
René Weiss

Andernach/Welling. Am zweiten Spieltag der Handball-Rheinlandliga haben sowohl die Männer der HSV Rhein-Nette als auch die Männer des TV Welling Heimschlappen einstecken müssen. Vor allem der TVW war in seinem ersten Saisonspiel chancenlos.

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HSV Rhein-Nette – HC Koblenz 22:30 (11:13). Die Entscheidung in der Partie fiel unmittelbar nach der Pause, als die Gäste von 11:13 auf 11:16 davonzogen. Grund hierfür war, dass sich die Spieler von Rhein-Nette am starken Koblenzer Torhüter Leonard Klein die Zähne ausgebissen haben. Dabei hatte das Team von Hermi Häring (HSV) in Durchgang eins durchaus starke Momente und ließ die Koblenzer nicht davonziehen. Und das, obwohl die Gäste früh einen 4:0-Lauf verzeichneten und sich von 2:3 auf 2:7 absetzen konnten. Doch die HSV hielt in der Andernacher Realschulhalle dagegen und arbeitete sich ab dem 5:10 beharrlich heran.

Auch bei Rhein-Nette war in Person von Alexander Winkel der Torhüter der Garant dafür, dass die Gastgeber den Meister der Vorsaison ärgern konnten. Nach der Pause war damit aber schnell Schluss, als das Team von Christian Hilger nicht nur auf vier Treffer, sondern sogar bis zum 12:20 auf acht Tore davonzog.

„Ab da haben wir die Partie kontrolliert, obwohl Andernach meiner Meinung nach nicht die am Ende auf der Anzeigentafel stehenden acht Tore schlechter war. Sie haben halt zu viel gegen Leonard verworfen, während wir es nun deutlich besser gemacht haben“, berichtete der Gästetrainer.

Auf HSV-Seite ging Trainer Häring in seiner Analyse auf einige Aspekte ein: „Koblenz hatte uns vor allem eines voraus. Sie verfügen über Spieler wie Andreas Reick und Julian Vogt, die es noch besser verstehen, zwei Gegenspieler zu binden, als wir. Aus der guten Phase vor der Pause genügend Selbstbewusstsein und Ruhe zu ziehen, um unsere Angriffe geduldig zu Ende zu spielen, haben wir da versäumt. Wir haben vielfach eine Station zu früh abgeschlossen oder zu oft den Pass an den Kreis gesucht und sind dafür bestraft worden. Da kamen dann auch die Abschlüsse dazu, die für den Gästekeeper ein leichtes Fressen waren“.

Häring ergänze gewohnt selbstkritisch: „Ich habe mich auch etwas vercoacht, weil ich an der ein- oder anderen Stelle früher und häufiger hätte wechseln sollen. Was ich dem Team auf alle Fälle bescheinigen kann: Wir haben nie aufgesteckt. Wir haben jetzt gegen zwei Topteams verloren. Ich glaube, dass wir langsam besser ins Rollen kommen und noch unsere Punkte einfahren werden.“

HSV Rhein-Nette: Winkel, Skerlak – Mehlem (5), Kessels (5/4), Kohlhaas (4), Klein (2), Weber (2), Daun (1), Freimuth (1), Lehmler (1), Reim r (1), Schulz.

TV Welling – HSG Kastellaun/Simmern 23:37 (10:21). In der einseitigen Partie standen die Gastgeber früh auf verlorenem Posten. Bereits der Start misslang mit 0:5 vollends. Dann fingen sich die Maifelder etwas und blieben bis zum 4:9 (16.) in gleicher Größenordnung hinten, ehe es aus Wellinger Sicht bitter wurde. Gerade einmal sechs Minuten brauchten die Hunsrücker, um mit einem 7:0-Lauf auf 16:4 zu stellen. Zur Pause war längst klar, dass es für die Mannschaft von Kai Schäfer fortan nur noch um Schadensbegrenzung gehen konnte. Der Pausenstand hatte nicht nur eine Ursache, den Hauptgrund aber brachte Schäfer auf den Punkt: „Wir haben 15 Bälle verworfen, darunter waren richtig gute Chancen. Kastellauns Torhüter hat uns wahrlich den Schneid abgekauft.“

Daneben hatten die Gäste noch einen Akteur, der herausstach und dafür auch von Schäfer geadelt wurde. Killian Kötz gehört mit seinem Können eigentlich nicht in diese Liga, sondern könnte definitiv höherklassig spielen“, erzählte Schäfer über den zehnfachen Torschützen der Gäste. Diese waren nach Wiederbeginn beim Stand von 27:12 schnell auf 15 Tore enteilt. Der mit 14 Mann prall gefüllte Kader der Hunsrücker war sicher ein weiterer Faktor, überbot er den der Einheimischen (drei Torhüter, neun Feldspieler) um Längen.

So musste sich Schäfer mit folgenden Faktoren trösten: „Aufgesteckt haben wir nie, sondern uns zumindest in Durchgang zwei etwas besser aus der Affäre gezogen. Dabei hat uns Michael Eultgen im Tor mit einigen Paraden in der Schlussphase geholfen. Außerdem hat Louis Hürter trotz einiger Fehlwürfe in Durchgang eins unverdrossen mutig weiter geworfen und ist deshalb zu sechs Toren gekommen. Wir machen uns nichts vor, die Gäste gehören sicher nicht zu den Teams, mit denen wir uns auf Augenhöhe befinden. Aber das ist uns auch schon vor der Partie klar gewesen.

TV Welling: Basibüyük, Eultgen Monschauer – Louis Hürter (6), Oligschläger (5/4), Schäfer (4), Schneidereit (4/1), Lukas Hürter (1), Mannheim (1), Müller, Ockenfeld, Päulgen.