Nur 7 Tore in Halbzeit zwei
Nur Herbel bereitet klebriger Ball wenig Probleme
Oliver Noll (am Ball) und Co. gingen nach dem klaren 33:24-Hinspiel-Erfolg gegen die Mülheimer Reserve beim zweiten Vergleich am Rhein leer aus.
Andreas Hergenhahn

Heim- und Auswärtsbegegnungen bleiben beim Handball-Oberligisten TV Bad Ems zwei paar Schuhe. Bei HB Mülheim-Urmitz II gingen die Kurstädter nach knapper Pausenführung am Ende erneut leer aus. Hauptgrund war der „zugepattete“ Ball.

Nach knapper 14:12-Pausenführung trotteten die Oberliga-Handballer des TV Bad Ems letztlich mit leeren Händen aus der Philipp-Heift-Halle: Bei der zweiten Welle des Regionalligisten HB Mülheim-Urmitz kassierte das Team des Trainerduos Andreas Klute/Martina Noll am Ende noch eine klare 21:27-Niederlage und belegt nach rund zwei Dritteln der Runde den achten Tabellenrang.

„Ich denke, es ist durch.“
Andreas Klute sieht sein junges Team bereits als gesichert an.

Um ihren Platz im rheinländischen Oberhaus müssen die Kurstädter nach Klutes Einschätzung wohl nicht mehr bangen. „Ich denke, es ist durch“, schätzt der Kemmenauer, dass seinen Ballwerfern (13:19 Punkte) bei wahrscheinlich zwei Absteigern kein Unheil mehr droht. Neben dem nach wie vor auf das erste Erfolgserlebnis wartende Schlusslicht HSV Rhein-Nette (0:34) hat die Turnerschaft Bendorf (6:26) im Kampf um den Klassenverbleib denkbar schlechte Karten.

Beim Bad Emser Gastspiel auf der linken Rhein-Seite wurde den Schwarz-Weißen nach Klutes Einschätzung wieder einmal der verharzte Ball zum Verhängnis. „Wir haben bei uns halt nicht die Möglichkeit unter diesen Bedingungen zu trainieren. Bis auf Luis Herbel kamen unsere Jungs damit nicht gut klar“, musste Klute mit ansehen, wie bei Zuspielen und Torabschlüssen die Kugel zu häufig nicht da landete, wo sie eigentlich hin sollte. „Die ersten sechs Würfe konnten wir aus guten Positionen von Außen und dem Kreis nicht im Tor unterbringen, zudem gab es Pass- und Fangfehler“, so der TVBE-Trainer. „Im Lauf der ersten Halbzeit wurde es dann besser. So ist es uns gelungen, mit einer Führung in die Kabine zu gehen.“ Kurios war die Zeitstrafe, die sich Oliver Noll einhandelte. Nach Pfiff der Referees blieb der Ball an Nolls Fingern kleben, was die Spielleiter veranlasste, den jungen Mittelmann wegen vermeintlicher Spielverzögerung auf die „Strafbank“ zu beordern. „Da hätte ich mir schon etwas Fingerspitzen-Gefühl gewünscht“, haderte Klute mit dem Schiedsrichter-Gespann.

Fehlen des Abwehr-Stabilisators Junker macht sich bemerkbar

Als der Ball dann nach Wiederbeginn wieder mit Haftmittel „zugepattet“ worden war, ging es nach Wiederbeginn schnell dahin mit den Mannen von der Lahn-Insel Silberau. Klutes Analyse: „Die Mülheimer haben es aber auch gut gespielt und kamen mit zwei Kreisläufern überwiegend durch die Mitte. Uns fehlte da der Zugriff, das haben wir nicht gut verteidigt. Obwohl Simon Berges und Sebastian Herz ihre Sache insgesamt gut gemacht haben, zeigte sich das Fehlen unseres Abwehr-Stabilisators Paul Junker, der zuletzt fast immer durchgespielt hatte, nun aber wegen eines Bandscheibenvorfalls länger außer Gefecht ist.“

So glichen die Einheimischen den Zwei-Tore-Rückstand nicht nur schnell aus, sondern bogen mit einem 5:0-Lauf auf die Siegerstraße ein, den die Schützlinge von Hansi Schmidt nicht mehr verließen. So stand am Ende die siebte Bad Emser Niederlage auf fremdem Parkett.

Positive Signale gibt es bei den Planungen für die kommende Runde. „Das Gros der Mannschaft bleibt zusammen“, berichtet Klute von vielen Zusagen und gelebter Vereinstreue seiner teils umworbenen Grünschnäbel.

HB Mülheim-Urmitz II – TV Bad Ems 27:21 (12:14)

HB Mülheim-Urmitz II: Hofstetter, Lüdtke – Bauer, Schmitz (2), Rüfereck, Oster (2), Kohl, Rudolph (3), Haas, Franielczyk (4), Nohner (5/4), Boos (10), Kohlhaas (1).

TV Bad Ems: Schwerdt, T. Schaust, Dalkner – O. Noll (1), F. Schaust (2), Herbel (8/4), Janjuz, Sauerwein (6), S. Berges (1), Schlein, Kind (3), Herz.

Schiedsrichter: Ernst Ebert / Thorsten Plattner (TuS Weibern / HV Vallendar).

Zeitstrafen: 4:3.

Siebenmeter: 5/4 : 6/4.

Spielfilm: 1:2 (3.), 4:3 (7.), 7:6 (15.), 8:10 (21.), 12:14 (30.) – 15:16 (39.), 20:16 (45.), 24:18 (52.), 27:21 (60.).

Nächste Aufgabe für die Bad Emser: am Samstag, 19.30 Uhr, gegen den TV Welling.