Welling/Kastellaun
Nur ein Punkt aus den beiden Spitzenspielen: TV Welling muss die Tabellenführung an Kastellaun/Simmern abgeben
Wellings Torfrau Michelle Schweitzer (rotes Trikot) und ihre Mitspielerinnen (in Schwarz) konnten die erste Saison-Niederlage beim Unentschieden im Heimspiel gegen Verfolger HC Koblenz (weiße Trikots) noch umgehen. Die folgte dann aber zwei Tage später in Kastellaun beim neuen Tabellenführer HSG Kastellaun/Simmern. Foto: HetPix
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Welling. Die Handballerinnen des TV Welling haben die Tabellenführung in der Rheinlandliga abgeben müssen, nachdem sie in den Spitzenspielen gegen HC Koblenz und Kastellaun insgesamt nur einen Punkt holen konnten.

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TV Welling – HC Koblenz 29:29 (16:16). Wie schon beim 22:22 im Hinspiel lieferten sich der aktuelle Rheinlandmeister und der Oberligaabsteiger einen offenen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Zwar erwischten die Maifelderinnen ab dem 2:2 den besseren Start und zogen auf 7:2 davon, doch Koblenz fand von 8:4 auf 8:7 ins Spiel zurück und lag beim 10:11 sogar erstmals vorne. Fortan ging es hin und her. Mal führte Welling mit zwei Treffern, dann wieder die Gäste mit einem Tor. Das Spiel besaß Tempo, war körperbetont sowie intensiv und fand seine Dramaturgie auch dank starker Torwartleistungen beidseits nun vor allem in den Schlussminuten.

Hatte Koblenz bis dahin schon fünf von neun Siebenmetern gegen Michelle Schweitzer vergeben und Welling zwei von drei, so sollte das „Finale furioso“ erst noch folgen. Eine letzte HCK-Führung (26:27) durch Anne Schäfer (54.) hatte Welling durch den einzig verwandelten Siebenmeter von Maren Monschauer sowie ein Feldtor von Antonia Schmitz erneut auf 28:27 (57.) umgebogen, ehe Koblenz wiederum ausglich. Erneut brachte Schmitz die Wellinger Handballerinnen in Führung (59.) und Koblenz nahm die Auszeit, um sieben Sekunden vor Spielende zu egalisieren.

Doch das war noch nicht das Ende. Nun zog TVW-Trainer Lukas Hürter die Grüne Karte und besprach den letzten Angriff. Den unterband Schäfer regelwidrig, wurde aufgrund der 30-Sekunden-Regel, die dafür in dieser Spielphase Rot und Siebenmeter gegen die „Sünderin“ vorsieht, disqualifiziert. Schmitz übernahm in letzter Sekunde Verantwortung vom Punkt, scheiterte aber an HCK-Torfrau Corinna Heinz und so blieb es beim Unentschieden.

„Das Ergebnis ist absolut leistungsgerecht, auch wenn wir am Ende etwas unglücklich den zweiten Punkt haben liegen lassen. Mit dem aktuell etwas schmaleren Kader haben wir das, unterstützt von einer tollen Zuschauerkulisse, als Team sehr gut gelöst. Das Spiel war Werbung für den Frauenhandball“, fasste Hürter den Handballkrimi zusammen.

TV Welling gegen HC Koblenz: Schweitzer, Wolf – Frimberger (6), Müller (6), Schmitt (5), Schmitz (5), Monschauer (4/1), Koch (1), Laubenthal (1), Mintgen (1), Wagner.

HSG Kastellaun/Simmern – TV Welling 24:17 (12:7). Im Hunsrück bezog Welling keine 48 Stunden später die erste Saisonniederlage und musste den Gastgebern damit die Tabellenführung überlassen. Dabei war auch das Kräftezehrende Spiel am Freitag ein Faktor dafür, dass die Maifelderinnen auf dem Hunsrück nichts zu bestellen hatten.

Zusätzlich erwischte die Mannschaft von Trainer Lukas Hürter diesmal auch einen eher mäßigen Tag. Den kleinen Kader wollte Hürter nicht als Ausrede gelten lassen: „Daran lag es nicht. Wenn es ein, zweimal im Jahr vorkommt, dass wir Freitag und Sonntag spielen, dann ist das verkraftbar. Zumal wir sonst ja auch Freitags trainieren. Bei uns hat heute aber keiner Normalform erreicht. 24 Tore auswärts zu kassieren ist okay, aber nur 17 zu erzielen zeigt auch, wo heute der Schuh drückte. Die immer sehr starke HSG-Torfrau hat uns reihenweise dicke Chancen abgekauft. Da müssen wir cleverer werfen.“

Die letzte Gelegenheit hierzu besitzt Welling in diesem Jahr am kommenden Samstag beim Gastspiel in Daun (19.30 Uhr). Hürter: „dann wollen wir uns neu fokussieren und das Handballjahr positiv zu Ende bringen.

TV Welling gegen Kastellaun/Simmern: Schweitzer, Wolf – Schmitz (6/5), Monschauer (4/3), Laubenthal (3), Koch (2), Frimberger (1), Mintgen (1) Müller, Schmitt, Steffes, Wagner.