Frauen-Rheinhessenliga: HSG Nahe-Glan startet mit zwei Teams - U21-Spielerinnen dürfen pendeln
Nun auch eine HSG Nahe-Glan bei den Frauen: Aufstiegsambitionen kommen zu früh
Eine HSG, zwei Teams: Der komplette Frauen-Rheinhessenliga-Kader der HSG Nahe-Glan mit (hinten von links) Alexia Murariu, Sara Hammen, Gina Dörr, Lavinia Roth, Linda Weingärtner, Maya Nell, (Mitte von links) Rosa Nell, Anna Schick, Leonie Mittnacht, Diana Nozdrin, Rebekka Christmann, Joelle Junglen, Lena Rech sowie (vorne von links) Laila Mustafalic, Hannah Schultz, Lea Scherer-Tiby, Eve Jährling, Milena Bickler, Eni Weinz und Lisa Schick. Foto: HSG
HSG Nahe-Glan

Kreis Bad Kreuznach. Ein Jahr, nachdem sich die männlichen Handballer des SSV Meisenheim und der TuS Kirn zur HSG Nahe-Glan zusammengetan haben, sind die Frauen nachgezogen. Da beide Vereine in der Rheinhessenliga vertreten waren, nahm die Spielgemeinschaft das Recht wahr, mit zwei Teams in der Klasse zu starten.

Zugute kommt ihnen dabei, dass U21-Spielerinnen – und das ist bei der HSG die Mehrheit – beliebig oft zwischen beiden Vertretungen pendeln und auch an einem Wochenende zweimal antreten können. „Davon wollen wir aber wenig Gebrauch machen“, sagt Michael Höpfner, der Trainer des zweiten Teams. Allerdings hat er gerade in seinem Kader einige Spielerinnen, die vor dem Abitur stehen und bereits angekündigt haben, im Dezember und Januar kürzertreten zu wollen. Es gibt Überschneidungen zwischen beiden Aufgeboten, wobei Eni Weinz und Esmee Huck eher der ersten, Marie Alt und Lara Treukann eher der zweiten Vertretung zugeordnet sind.

Der Kern des ersten Teams, das von Maouia ben Maouia trainiert wird, bildet der Kirner Stamm der vorigen Saison, dazu stoßen fünf Spielerinnen aus Meisenheim. Die TuS kämpfte in der vergangenen Runde bis zum Schluss um die Meisterschaft. Den direkten Oberliga-Aufstieg nimmt ben Maouia aber trotz der Verstärkung nicht ins Visier. „Gerade in der ersten Saison nach der Fusion kommt das zu früh“, sagt der Trainer. „Auch die Vorbereitung ist nicht so gelaufen, wie wir uns das gewünscht hatten.“ Oben mitmischen will er aber durchaus, obwohl er starke Konkurrenz sieht. In erster Linie ist der HC Gonsenheim für ihn ein Meisterschaftskandidat, dazu kommt Oberliga-Absteiger TG Osthofen und die SG Saulheim, die sich gegen Ende der Vorsaison deutlich gesteigert hatte. Dass sein Team auch zum Favoritenkreis gehört, streitet ben Maouia nicht ab, gibt aber zu bedenken, dass auch die jeweils zwei zweiten und dritten Vertretungen für Überraschungen gut sind. „Man kann die Liga nur schwer einschätzen“, sagt der Trainer.

Über das Auftaktprogramm ist ben Maouia nicht glücklich. Am Samstag, 17 Uhr, erwartet die HSG in Kirn die SG Saulheim, eine Woche danach geht es nach Gonsenheim, ehe sich eine mehr als einmonatige Pause anschließt. Statt auf die beiden Mitfavoriten wäre der Trainer am Anfang lieber auf leichtere Gegner getroffen, um in der spielfreien Zeit einen Teil der Vorbereitung nachzuholen und die Abläufe zu justieren. „Wir brauchen etwas, um auf unser Niveau zu kommen“, sagt der Trainer. „Die Zeit nach den Ferien war gerade für ein neu zusammengewürfeltes Team zu kurz.“

Trotzdem peilt er gegen Saulheim einen Sieg an, zumal es sich um ein Heimspiel handelt. Der wäre wichtig, um seiner Formation gleich Sicherheit zu geben, im Hinblick auf die gesamte Saison, aber speziell auch für die Partie in Gonsenheim.

Für die zweite HSG-Vertretung, die erst am 8. Oktober mit einem Heimspiel in die Runde startet, geht es in erster Linie um den Klassenverbleib, zumal sie wie ben Maouias Team mit zwei Minuspunkten belastet ist. „Wir werden sicher unten mitspielen“, sagt Höpfner. „Ob es eine gute Entscheidung war, in die Rheinhessenliga zu gehen, wissen wir noch nicht.“ Ein Großteil seines Teams trat in der Vorsaison mit der Kirner Zweiten in der Kreisliga an, die meisten Spielerinnen könnten noch in der A-Jugend auflaufen. Ein Vorteil von Höpfners Formation ist, dass viele der jungen Frauen schon seit Jahren im Nachwuchs zusammengespielt haben. Der Trainer ist froh, dass die HSG-Zweite noch pausiert, weil ihm noch nie der gesamte Kader zur Verfügung gestanden hat. Die Zeit will er nutzen, um alte Spielzüge aufzufrischen. Gert Adolphi