HSG Hunsrück schlägt Bad Ems
Nicolae ist stolz auf sein Team nach 30:19-Meisterstück
Meister in der Handball-Oberliga: Die HSG Hunsrück um Trainer Florin Nicolae (links).
Christian Kiefer

Die HSG Hunsrück ist Meister der Handball-Oberliga. Wie im vergangenen Jahr. Der Aufstieg ist zwar damit noch längst nicht klar, dennoch hängen sie den Titel bei der HSG nach dem Sieg gegen Bad Ems sehr hoch.

Das Meisterstück – es ist vollbracht: In der Handball-Oberliga Rheinland machte die HSG Hunsrück in der heimischen Hirtenfeldhalle mit dem 30:19 (17:11) gegen den Tabellenachten TV Bad Ems den letzten Schritt. Zwei Spieltage vor Schluss ist die HSG (38:2 Punkte) vom einzigen, ernsthaften Verfolger HSG Wittlich (31:7 Punkte) nicht mehr vom Thron zu stoßen. Allerdings: Erreicht ist bisher noch nichts, was einen möglichen Aufstieg betrifft. Bekanntermaßen kämpfen die vier Meister der Oberligen in einer Relegation Anfang Mai um nur zwei Tickets für die Regionalliga. Aus Rheinhessen ist das die TG Osthofen, aus der Pfalz die HSG Dudenhofen (beide bisher verlustpunktfrei) und aus dem Saarland dürfte der TV Völklingen das Rennen machen.

Zum Spiel: Die Geschichte ist rasch erzählt. In der Anfangsphase hielt der Gast von der unteren Lahn ganz gut mit, führte sogar kurz mit 1:2 (2.) und hatte Mitte des ersten Durchgangs noch Tuchfühlung beim 7:6 (12.). Doch dann packte die Hausherrendeckung besser zu und kam durch schnelle Gegenangriffe zu leichten Toren, zog auf 11:6 weg (17.). Torjäger Jona Conrath wusste warum: „Wir kommen oft schwer ins Spiel, haben dann vor der Pause unsere gute Phase. Und dann später noch mal Mitte der zweiten Halbzeit, da kommt dann unsere Kondition zum Tragen.“

Nicht zu stoppen: Die HSG Hunsrück um Torjäger Jona Conrath (in Schwarz) machte beim 30:19 gegen den TV Bad Ems ihr Meisterstück.
Christian Kiefer

So war es auch nun. Von der 17:11-Halbzeitführung änderte sich bis zum 25:18-Zwischenstand (50.) nicht sonderlich viel, erst in den finalen zehn Minuten packte man nochmal vier Tore auf die Differenz drauf zum 30:19-Endstand. Conrath selbst hielt sich merklich zurück, lediglich vier Tore standen am Ende auf dem Spielberichtsbogen. Etwas besser zielte Moritz Kessler, knipste sechsmal und war damit Hunsrücks bester Werfer in der mit knapp 200 Zuschauern nur luftig gefüllten Kleinicher Halle.

Hunsrück-Coach Florin Nicolae wechselte früh und viel durch, zehn verschiedene Torschützen sprechen eine klare Sprache, die „zweite Reihe“ traf also ebenfalls. „Zweite Reihe“ – ein Vokabular, dass der Heimtrainer nicht mag und auch nicht benutzt: „Wenn ich wechsele, macht es keinen großen Unterschied, so etwas will jeder Trainer“, hob er die Ausgeglichenheit des Kaders hervor. Durch die Verletzung von Kreisläufer und Abwehr-Mitte-Mann Luca Schneider musste Nicolae vor Wochen auf eine Sechs-Null-Deckung umstellen: „Die hat heute bisher am besten geklappt, aber das geht nicht innerhalb von drei Spielen.“

Diese Meisterschaft hänge ich viel höher als die im letzten Jahr.
Hunsrück-Sportvorstand Ralf Johann

Zum Thema Meisterschaft konnte er einen gewissen Stolz nicht verbergen: „Wenn man an letzten Sommer zurückdenkt, von der Meistermannschaft sind fünf Spieler weg. Ich bin sehr, sehr zufrieden, was diese junge Mannschaft bisher erreicht hat.“ Sportvorstand Ralf Johann konnte da aus Verantwortlichen-Sicht nur zustimmen: „Damit hätte niemand gerechnet. Florin macht das super, hat einen guten Draht zu den Jungs und hatte viele als A-Jugendliche ja schon zwei Jahre in den Fingern. Diese Meisterschaft hänge ich deshalb viel höher als die im letzten Jahr.“

HSG Hunsrück – TV Bad Ems 30:19 (17:11)

HSG Hunsrück: Scherschlicht, Kaltenmorgen- Faust, Strauß (2/2), Klei (2), P. Schmidt, Conrath (4/1), Bach (2), Mende (1), F. Schmidt (5), Radics (1), Reuter (3), Kessler (6), Pusceddu (4).

Bad Ems: Dalkner, T. Schaust – Noll (1), Hoff, F. Schaust (2), Herbel (3/2), Keller, Stephan (2), Sauerwein (7/2), Schwerdt (1), Kind (3).

Schiedsrichter: Siegfried Garbe (SK Prüm) und Alexandra Krämer (TuS Daun).

Zuschauer: 190.

Spielfilm:1:2 (2.), 4:3 (6.), 11:6 (17.), 14:8 (24.), 15:10 (27.), 17:11 (Halbzeit); 18:12 (36.), 21:16 (43.), 24:16 (47.), 27:18 (55.), 30:19 (Endstand).