In Neustadt tat sich der Rheinlandmeister vor allem in der Schlussphase schwer. Darauf schien zunächst noch nichts hinzudeuten, denn das Team von Trainer Lukas Hürter ließ in der Abwehr zunächst praktisch gar nicht zu und führte nach 13 Minuten 6:1. Doch die Gastgeberinnen kamen auf 3:6 heran und ließen ab da in ihrem Bemühen, weiter zu verkürzen, nicht nach. Dennoch nahm Welling immerhin einen beruhigend wirkenden Vier-Tore-Vorsprung mit in die Halbzeitpause.
Bei nur sieben Gegentoren war auch hier deutlich spürbar, dass die Maifelderinnen diese Führung vor allem der Defensive zu verdanken hatten. In Durchgang zwei schien sich Welling wohl zu sehr auf eben diese Defensivkünste zu verlassen, steuerte nach 50 Minuten und fortbestehendem Vier-Tore-Vorsprung (17:13) einem scheinbar zitterfreien Auswärtssieg entgegen.
Aber es sollte anders kommen: Im ohnehin nicht so treffsicheren TVW-Angriff war plötzlich noch mehr Sand im Getriebe. Als hätte Hürter es vorausgeahnt, nahm er bei eben jener Führung und drei Torlos-Minuten später eine Auszeit, um nochmals die Sinne seines Teams zu schärfen. Doch dieser Versuch fruchtete nicht. Wellings Angriff blieb im Gegensatz zu dem der Sportfreunde weitere sechs Minuten torlos, Neustadt traf in dieser Phase dreimal und kam auf 16:17 heran. Viereinhalb Minuten waren zu diesem Zeitpunkt noch zu spielen.
Auch Rebecca Dauns sechster Treffer zum 18:16 brachte keine Beruhigung ins Spiel. Die Wiedbachtalerinnen verkürzten 90 Sekunden vor Spielende erneut. Welling handelte sich zudem eine Zeitstrafe ein. In Unterzahl mussten sie den Gastgeberinnen nochmals 30 Sekunden vor Spielende den Ballbesitz überlassen und nach einer Auszeit die letzte Neustädter Ballpassage unbeschadet überstehen. Hürter: „Wir haben zuvor schon enorm viel verworfen. In der Auszeit habe ich nochmals versucht, den Angriff zu beruhigen. Das ist nicht gelungen. Wir können von Glück reden, dass Jaqueline Ungefug im Tor den letzten Freiwurf noch gegen den Pfosten lenken konnte.“ Kommenden Freitag (19.30 Uhr) daheim gegen Aufsteiger Bad Ems warte es sicher wieder eine unbequeme Aufgabe, die einer deutlichen Steigerung im Angriff bedürfe.
TV Welling: Ungefug, Wolf– Daun (6), Schmitz (6/1), Koch (3), Mintgen (2), Braun (1), Krechel, Lanser Laubenthal, Rickert und Schmitt.