Gastspiel beim TuS Weibern
Klute sieht TVBE (noch) nicht unter Zugzwang
Andreas Klute (rechts) erhofft sich am Samstagabend in der Robert-Wolff-Halle in Weibern Zählbares.
Andreas Hergenhahn

Keine Lust auf Abstiegskampf haben die Oberliga-Handballer des TV Bad Ems. Nach der Heimniederlage gegen die HSG Wittlich geht’s für die Kurstädter am Samstagabend ab 19.30 Uhr beim TuS Weibern weiter.    

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Zu Beginn der Runde gelang es den Oberliga-Handballern des TV Bad Ems dreimal vor eigenem Publikum Siege vorzulegen, ehe Nullnummern in der Fremde folgten. Die Gesetzmäßigkeit der zugegebenermaßen recht kleinen Serie der jungen Formation der Schwarz-Weißen ist seit der unglücklichen 30:31-Niederlage auf der Insel Silberau gegen den starken Aufsteiger HSG Wittlich gerissen. Da stellt sich vor dem Gastspiel der Kurstädter beim Tabellenneunten TuS Weibern (Samstag, ab 19.30 Uhr) die Frage, ob das Team schon unter Zugzwang steht oder Zählbares aus der Eifel mitbringen sollten, um erst gar nicht in die ungeliebte Bredouille zu geraten? „Letzteres“, stuft TVBE-Coach Andreas Klute die aktuelle Lage vor Abschluss des ersten Viertels der Runde ein.

Es fehlt an Körperlichkeit

„Wir haben am vergangenen Samstag gegen einen starken Gegner denkbar knapp verloren und müssen schnell daraus lernen“, sagt Klute. Im Training stand in dieser Woche bei den Ballwerfern des Turnvereins von 1861 in erster Linie Feintuning in Sachen Abwehrarbeit an. „31 Gegentore sind einfach zu viel. Es ist ja nichts Neues, dass es uns an Körperlichkeit fehlt. Das müssen wir versuchen auszugleichen, indem wir aggressiver und schneller als der Gegner sind“, benennt der in Kemmenau lebende Übungsleiter, der zusammen mit Martina Noll am Schalthebel sitzt und die sportliche Richtung bestimmt, die Schwachstellen bei seiner Sieben.

Ergo gelte es, insgesamt galliger und giftiger in die Zweikämpfe zu gehen. Technisch müssen sich die Bad Emser zwar ohnehin in der höchsten Klasse des rheinländischen Verbandes nicht verstecken, doch in Sachen Robustheit und Kantigkeit gibt es Nachholbedarf, der auf die Schnelle nicht zu kompensieren ist. Das eingespielte Duo Klute und Noll setzt da besonders auf den Faktor Zeit.

„Wir dürfen nicht zu unvorbereitet und überhastet den Abschluss suchen“
TVBE-Trainer Andreas Klute

In der Robert-Wolff-Halle wird auch der ausgiebige Gebrauch von Haftmittel eine wichtige Rolle spielen – gewiss ein Nachteil für die Gäste von der Lahn, in deren Heimstätte das klebrige Harz verpönt ist. „Wir müssen uns in Weibern schnell mit den Gegebenheiten arrangieren, den Ball laufen lassen und dürfen nicht zu unvorbereitet und überhastet den Abschluss suchen“, hofft Klute, dass seine kleine, aber feine Gruppe mit rund einem Dutzend Aktiven die nächste Reifeprüfung besteht und es schafft sich in der Mitte des Klassements zu festigen, zumal in der folgenden Woche der verlustpunktfreie Spitzenreiter HSG Hunsrück seine Visitenkarte in der charmanten Kurstadt an der Lahn abgibt.

Den TuS stuft Klute als seit Jahren eingespieltes Team ein, aus dem mit Felix Manns ein früherer Bad Emser aus HSG-Zeiten mit dem TuS Bannberscheid heraussticht. „Er kann jedem Gegner mit seinen schnellen Bewegungen große Probleme bereiten“, setzt Klute darauf, dass es gelingt, die Kreise des Westerwälders nicht nur zu stören, sondern entscheidend einzuengen. Gelingt dies, dürften die Chancen, am späten Samstagabend nicht mit leeren Händen aus der Eifel heimzukehren und nicht unter Zugzwang zu geraten, nicht ganz so schlecht stehen…