Heimsiege für die HSG Hunsrück und die HSG Kastellaun/Simmern II am 17. und sechstletzten Spieltag in der Handball-Oberliga:
HSG Hunsrück – TuS Weibern 32:19 (12:12). Tabellenführer HSG Hunsrück legte einen kuriosen Auftritt gegen den nun Drittletzten Weibern hin, denn in Kleinich stand es nach 35 Minuten 15:15, 25 Minuten später beim Abpfiff aber 32:19 für die Irmenach/Gösenrother. Den schwachen Start kaschierte die HSG mit einem 17:4-Lauf in den letzten 25 Minuten. Trainer Florin Nicolae hatte einige Erklärungsansätze: „Wir müssen gegen solche Mannschaften, die nur lange Angriffe spielen, lernen, dass wir in der Abwehr geduldiger sein müssen. Das war wieder lange Zeit nicht der Fall, und dann steht es eben nach 35 Minuten 15:15.“
Auch im Angriff kamen die Hunsrücker nie in ihr Tempospiel, Weibern nahm geschickt immer wieder Fahrt aus dem Spiel. Aber klar war auch, dass die Gäste mit der Spielweise nicht über die ganze Partie den Hunsrückern Paroli bieten würden können. Und so ist auch für Nicolae das 17:4 in den letzten 25 Minuten zu erklären gewesen: „Es war klar, dass der Gegner einbrechen würde. Wir kamen dann auch in unser Tempospiel, und dann waren es am Ende 13 Tore Unterschied, obwohl es zur Halbzeit noch Gleichstand war.“
Bester Werfer bei Hunsrück war Moritz Kessler (acht Tore), der unter Nicolae ein wichtiger Bestandteil im Rückraum geworden ist. „Ich kenne Moritz seit der C-Jugend, er bringt immer seine Leistung, für mich ist das keine Überraschung, dass er jetzt auch so viel trifft“, sagt Nicolae, der sich zudem über einen Comebacker freuen durfte: Der junge Kreisläufer Louis Radics feierte nach einer Schulterverletzung sein Saisondebüt. Hunsrück hat weiter sieben Punkte Vorsprung auf den Zweiten Wittlich, der Titelgewinn ist wie gesagt nur noch eine Frage der Zeit. Vor der Fastnachtspause geht es am Samstag (19 Uhr) noch zum Vorletzten Bendorf.
HSG Hunsrück: Kaltenmorgen, Scherschlicht – L. Schneider, Strauß (4/1), B. Klei (2), P. Schmidt (2), Conrath (5/1), L. Bach (1), F. Schmidt, Radics (1), Reuter (3), Peitsch (1), Kessler (8), Pusceddu (5).
HSG Kastellaun/Simmern II – HB Mülheim-Urmitz II 36:30 (13:12). Mit neun Siegen aus den vergangenen zehn Partien – unter anderem fügte man Tabellenführer Hunsrück die bisher einzige Niederlage bei – kam der Vierte Mülheim-Urmitz II als Mannschaft der Stunde der Oberliga nach Kastellaun. Aber am Ende jubelten nur die Gastgeber über einen unerwarteten Erfolg, der sie auf den viertletzten Tabellenplatz neun spülte. Bei nun sieben Punkten Vorsprung auf den Vorletzten Bendorf kann der Klassenverbleib sogar schon vor der Fastnachtspause am Samstag (19.30 Uhr) in Welling in trockene Tücher gebracht werden. „Das hätte keiner nach dem Saisonstart gedacht“, sagte Kastellauns Spielertrainer Max Wetstein, der gegen Mülheim II passen musste als Spieler.
Dafür sprangen andere in die Bresche. Allen voran im Tor Leon Kaltenmorgen und im Feld Aushilfe und Ex-Profi Andi Zigelis (zehn Tore) sowie Rückraum-Ass Michel Kaltenmorgen (neun Treffer). „Die drei waren schon super, aber auch der Rest hat ein tolles Spiel gemacht, ich bin stolz auf die Truppe“, jubelte Wetstein. Nach einem 5:1-Start der Kastellauner kämpften sich die jungen Mülheimer, die einige Ausfälle zu verkraften hatten, zurück und kamen mit dem Pausentee auf 13:12 heran. Kastellaun II lag immer vorne, auch im zweiten Durchgang, aber es ging sehr eng zu, sieben Minuten vor Schluss stand es nur 30:29 (53.). „Vorne haben wir super getroffen und am Ende haben wir auch unsere Abwehrfehler abgestellt“, sagte Wetstein. Mit einem 6:1-Lauf in den letzten sieben Minuten kam Kastellaun II zum 36:30-Erfolg, mit dem nur wenige gerechnet hatten.
Kastellaun II: L. Kaltenmorgen, Zirwes – Milan Wetstein (2), Hummes, Seibel, Müller (2), Mulliqi, N. Wetstein (2/1), Gewehr (3), M. Kaltenmorgen (9/2), Bottlender (3), Adams (5), Zigelis (10), Hoff.