Der TV Bad Ems hat eine denkbar undankbare Aufgabe letztlich ohne Probleme gelöst. Im letzten Heimspiel der Oberliga-Runde feierte das Team des Trainerduos Andreas Klute/Martina Noll gegen das punktlose Schlusslicht HSV Rhein-Nette einen glanzlosen 31:24 (16:13)-Erfolg und baute seine Ausbeute vor heimischem Publikum auf sehr gute 17:5 Zähler aus. Das ist die Basis dafür, dass die Kurstädter in einer schwierigen Runde des personellen Umbuchs mit quantitativ dünnem Kader in der höchsten Klasse des HVR nie tabellarisch in die Bredouille kamen und erfreulich frühzeitig für ein weiteres Jahr in der Oberliga planen konnten.
Schlusslicht kommt nur mit sieben Feldspielern
Gegen die Kombinierten aus Andernach und Plaidt, die mit der Horrorbilanz von 0:40 Punkten auf die Lahn-Insel gekommen waren, stotterte der Bad Emser Motor zunächst gewaltig. Die unter anderem ohne ihre Stützen Kevin Scholl und Jan Stitz und lediglich mit sieben Feldspielern angetretene HSV erwies sich zunächst als effektiver und lag nach 14 Minuten mit 7:10 in Führung. „Wir sind denkbar schlecht ins Spiel gekommen“, sagte Andreas Klute und lobte den desillusionierten Tabellenletzten aus der Bäckerjungenstadt und der Pellenz. „Da hatten sie einige gute Aktionen.“
„Wir mussten eine Spur draufsetzen und haben es dann auch umgesetzt.“
Andreas Klute zur Steigerung seines Teams nach recht bescheidenem Start
Bahnte sich da etwa eine Blamage an? So mancher Fan der Einheimischen begann zu grübeln, ob die Schwarz-Weißen die erste Mannschaft sein könnten, die der HSV Zählbares gestatten? Klare Antwort: Nein. „Wir mussten eine Spur draufsetzen und haben es dann auch umgesetzt“, hatte Klute seinen Schützlingen in einer Auszeit unmissverständlich klargemacht, dass sie im Kampf um die beiden fest eingeplanten Punkte im letzten Heimspiel der Runde mehr tun müssen. Vor allem die nötige Emotionalität vermisste der Kemmenauer in dieser Phase bei seinem Team, das unbedingt dem treuen Anhang einen kurzweiligen Handball-Abend bieten wollte.
Dabei galt es vor allem, die Geduld zu bewahren und angesichts der einschläfernden Spielweise der Gäste nicht allzu sehr in Lethargie zu verfallen. „Sie haben ihre Angriffe gefühlt über zwei Minuten gespielt“, war Klute vor allem über den Langmut der beiden Unparteiischen überrascht, die die HSV in ihrem Tun gewähren ließen, anstatt den Arm zu heben und passives Spiel entsprechend zu unterbinden.
Doch plötzlich lief es dann flüssiger beim TVBE, der wach blieb und angetrieben von der überragenden Aushilfe Kai Orth seinen Rhythmus fand. Die HSV sah sich einem Gegenstoß nach dem anderen ausgesetzt, die Gastgeber steigerten ihre Torausbeute und stellen mit einem 7:1-Lauf bis zur 33. Minute die Weichen auf Sieg. „Kai ist ein lautstarker Führungsspieler, der der Ton angibt und seine Mitspieler mitreißt. Zudem mobilisierte er mit Paul Junker die Abwehr“, lobte Klute den Bad Hönninger, der, wann immer es sein Beruf zulässt, nach Bad Ems kommt, um seine langjährigen Mitspieler aktiv zu unterstützen.
„Man muss auch die eher bescheidenen Spiele ziehen“, resümierte Klute. „Mit weniger technischen Fehlern hätten wir mit 10, 12 Toren Unterschied gewonnen.“
TV Bad Ems – HSV Rhein-Nette
TV Bad Ems: Schwerdt, Dalkner – O. Noll (6), F. Schaust (1), Herbel (4), Keller (2), Junker (1), S. Berges (3/1), Schmitz (1), Orth (9/5), Kind (4), Boinski.
HSV Rhein-Nette: Winkel, Piske – Kessels (6), Gärtner (3), Lippik (1), Mayer (2/1), Kitschke (2), Mohr (4), Umbscheiden (6).
Schiedsrichter: Michael Hemmes / Siegfried Niesen (HSG Mertesdorf-Ruwertal / TV Bitburg).
Siebenmeter: 8/6 : 2/1.
Zeitstrafen: 3:4.
Spielfilm: 2:5 (8.), 5:8 (12.), 9:12 (18.), 11:13 (22.), 16:13 (30.) – 19:15 (37.), 24:18 (46.), 27:20 (52.),, 31:24 (60.).
Zuschauer: 100.
Nächste Aufgabe für den TV Bad Ems: am Samstag, 19 Uhr, bei der Turnerschaft Bendorf.