Für die Handball-Männer der HSG Kastellaun/Simmern und die Frauen der HSG Hunsrück ist Ostermontag traditionell mit einem sportlichen Einsatz verbunden. Die Kastellauner stehen zum vierten, die Hunsrückerinnen bereits zum sechsten Mal in Folge im Pokal-Final-Four des Handballverbandes Rheinland und gehen durchaus mit Ambitionen an den Start.
Die HSG-Frauen können in der Kleinicher Hirtenfeldhalle auf einen Heimvorteil bauen. Nachdem vor einem Jahr hier das Endturnier der Männer stattfand, haben die Kombinierten diesmal für den weiblichen Bereich den Zuschlag erhalten. „Ich gespannt, wohin uns die Zuschauer pushen“, will Trainer Maouia ben Maouia den Heimvorteil nicht unterbewerten: „Hoffentlich können uns die Fans einen Zusatz-Kick verleihen und unsere Energie weiter steigern.“ Seine Mannschaft macht ab 11 Uhr im ersten Halbfinale den Anfang gegen den TV Welling, seines Zeichens immerhin Vizemeister der Oberliga Rheinland hinter dem HC Koblenz. Die Gäste aus der Vulkaneifel knöpften Koblenz kürzlich einen Zähler ab und sind unter anderem mit Oberliga-Torschützenkönigin Antonia Schmitz (205 Treffer in 21 Partien) durchaus in der Lage, dem Ausrichter gefährlich zu werden. „Das wird nicht einfach. Wir werden Welling auf keinen Fall unterschätzen“, erklärt der Trainer.
Zum dritten Mal in Folge das gleiche Frauen-Endspiel?
Im zweiten Halbfinale (Beginn: 12.45 Uhr) ist die Favoritenrolle klarer verteilt. Hunsrücks Regionalliga-Konkurrent HSG Wittlich trifft auf den Oberliga-Vorletzten TV Bad Ems, der gerade so die Klasse gehalten hat und zudem das einzige Team ist, das zu Hause kein Haftmittel einsetzen darf. Das dürfte am Montag ein weiterer deutlicher Nachteil für die Kurstädterinnen sein, die um Haaresbreite den Klassenverbleib geschafft haben. Auf der Gegenseite stehen die Zeichen auf Abschied. Bei der HSG Wittlich ist Tobias Quary letztmals als Trainer im Einsatz. Er wechselt in den Jugendbereich des Männer-Zweitligisten TV Emsdetten. Wenn es nach dem Gesetz der Serie geht, wäre die HSG Hunsrück mit dem Pokalsieg an der Reihe. Zuletzt gewann sie im Zwei-Jahres-Rhythmus. „Wir denken von Spiel zu Spiel“, versichert ben Maouia: „Aber wenn es zum dritten Mal in Folge zu einem Finale gegen Wittlich kommen sollte, dann dürfen wir eine Partie erwarten, in der die Tagesform den Ausschlag gibt.“ In der Liga hat sein Team beide Spiele knapp für sich entschieden. Nach den Halbfinals geht’s um 14.30 Uhr weiter mit dem Spiel um Platz drei und um 16.15 Uhr mit dem Finale.

Bei den Frauen wird das Pokal-Final-Four der letzte Einsatz für diese Runde, so weit sind die Männer der HSG Kastellaun/Simmern noch lange nicht. Bis zum 10. Mai dauert ihre Saison in der Regionalliga. Der Tabellenfünfte geht personell unverändert am Stock. „Gegen Offenbach hatten wir weniger Spieler auf dem Feld als Verletzte auf der Tribüne“, schildert Trainer Mirza Cehajic. Unter anderem fehlte der bosnische Ex-Profi Sasa Puljizovic, der auch beim Final Four in der Wittlicher BBS-Sporthalle am Montag, wenn es im Halbfinale ab 12.45 Uhr zunächst gegen den krassen Außenseiter HSG Westerwald aus der Verbandsliga Ost geht, nicht zur Verfügung steht. Seine Verletzung hätte einen Einsatz nicht zugelassen, unabhängig davon hat er sich wie geplant unter der Woche in den Urlaub verabschiedet. In der kommenden Saison wird Puljizovic die Kastellauner Frauen und die A-Jugend des HC Koblenz trainieren, die versucht, sich für die 2. Bundesliga zu qualifizieren.
Mit einer Mischung aus Spielern der 1. und 2. Mannschaft will man sich durchkämpfen, wie Cehajic erklärt: „Man hat an den Ergebnissen zuletzt unsere schwierige personelle Situation gemerkt. Wir wollen auf jeden Fall nicht umsonst nach Wittlich fahren.“ In den vergangenen drei Jahren scheiterte Kastellaun jeweils am HV Vallendar – einmal im Finale, zweimal im Halbfinale. Der Halbfinalgegner des Regionalliga-Zweiten ist bereits ab 11 Uhr Gastgeber Wittlich und damit auch Oberliga-Torschützenkönig Kai Lißmann, der vor einem Jahr noch mit den Löwen den Pokal gewann.