HV Vallendar – TV Homburg (Sa., 18 Uhr). Es ist ein mit Spannung erwartetes Duell in der Frühphase der Saison. Sowohl die Saarländer, die als Ziel den direkten Wiederaufstieg klar kommuniziert haben, als auch die Vallendarer, sind von viele Beobachtern der Regionalliga in den Kreis der Titelfavoriten erhoben worden. HVV-Coach Veit Waldgenbach ist dahingehend etwas zurückhaltend: „Als Vizemeister des Vorjahres kann man sich natürlich nicht ganz verstecken, zumal wir ja auch klar gesagt haben, dass wir oben mitspielen wollen. Ob es letztlich reichen kann, ist schwer zu sagen. Das ist ein langer Weg und mehrere Teams kommen in Frage.“
Eben auch die Homburger, die den Abstieg und einige personelle Veränderungen scheinbar gut kompensieren konnten. Neuer Trainer des TVH ist der Portugiese Pedro Vieira, zuletzt bei den Kadetten Schaffhausen in der Schweiz tätig. Für das Feld wurden gleich drei Landsmänner von Vieira verpflichtet. Zudem kam mit dem Kroaten Ante Grabavac ein drittligaerfahrener Rückraumschütze von der HSG Düsseldorf/Ratingen. „Homburg ist sicherlich mit etwas mehr Budget ausgestattet als der Rest der Liga. Und es fügt sich scheinbar schon ganz gut zusammen. Nieder-Olm hatte nicht den Hauch einer Chance“, sagt Waldgenbach, der sich die Aufzeichnung der Begegnung zu Gemüte führte. „In jedem Fall verlassen wir uns wieder auf unsere gute Defensive, das ist die Grundlage. Wir müssen unbedingt das Homburger Tempospiel unterbinden, die nutzen jeden Fehler schnell und konsequent. Und von uns ist einiges an Cleverness gefordert.“
So wie beim eigenen, erfolgreichen Auftakt gegen die SG Saulheim. „Und wie wichtig diese Punkte waren, liegt auf der Hand. Mit Homburg und dann Zweibrücken geht es gegen Spitzenteams. Da hilft zum Start jeder Erfolg immens“, weiß Waldgenbach. Personell wird es keine Veränderungen geben. Marvin Buch könnte als zusätzliche Alternative im Rückraum wieder zur Verfügung stehen.
TV Nieder-Olm – HB Mülheim-Urmitz (Sa., 20 Uhr). HBMU überraschte die eigenen Zuschauer am ersten Spieltag. Gar nicht in erster Linie mit dem verdienten Derbyerfolg gegen die HSG Kastellaun-Simmern. Viel eher mit zwei Personalien. Mit Max Zerwas und Andreas Reick liefen zwei ehemalige Leistungsträger wieder in Reihen der Mülheimer auf. Trainer Hilmar Bjarnason klärt auf: „Die Idee kam auf zum Ende der Vorbereitung, als die beiden beim Abschiedsspiel für Abteilungsleiter Marcus Bauer dabei waren. Bei uns haben sich mit Peter Mittmann und Jonas Brüggemann zwei Rückraumspieler verletzt und fehlen länger. Meinem Co, Christoph Räder, und mir war klar, dass wir noch etwas tun müssen. Normalerweise bin kein Freund von solchen Aktionen und spiele mit den Leuten, die mir zur Verfügung stehen. Aber nun passte es in jeder Hinsicht.“ Reick wurde von Oberligist HC Koblenz losgeeist. „Denen gilt ein großer Dank“, sagt Bjarnason.
Zerwas war ohnehin frei, hatte eigentlich vor, nach fünf Jahren in Liga drei die Schuhe an den Nagel zu hängen. „Andi war ein paar Mal dabei, Max hat genau ein Training mitgemacht. Dass es dann sofort so funktionieren würde, war Wahnsinn. Der Funke ist direkt in den ersten Aktionen auf das Publikum übergesprungen und wieder zurück auf die Mannschaft. Mit zwei so erfahrenen Akteuren an der Seite wird automatisch jeder Spieler ein Tick besser“, freute sich Bjarnason. Wie lange sich das Engagement des Duos fortsetzen wird, ist noch etwas unklar. Zumindest werden es einige Wochen sein, in den Herbstferien haben beide aber bereits Urlaub angekündigt. „Vielleicht gefällt es beiden ja ganz gut“, hofft der Isländer sicherlich auf längerfristiges.
In Nieder-Olm sind beide auf jeden Fall wieder dabei und auch deshalb ist HB leicht favorisiert. Die Rheinhessen hatten einige Abgänge zu verkraften, hatten den Homburger wenig entgegenzusetzen. „Für uns ist es einfach wichtig, dass wir in der Frühphase dieser Saison schon punkten, gegen die Teams, die auch eher der zweiten Tabellenhälfte zuzuordnen sind“, so Bjarnason. Lutz Klattenberg