Handball-Rheinlandliga der Frauen: HSG schlägt Kastellaun/ Simmern 23:19 - Gäste raus aus Titelrennen
Hunsrück II gelingt die Überraschung: Kastellaun ist nach Derbypleite raus aus Titelrennen
Nicht auf Außen, sondern als Spielmacherin lief Julez Nicolae (in Schwarz) für ihre HSG Hunsrück II auf. Das überraschte den Gast HSG Kastellaun/Simmern um (von links) Anne Gerlach und Dzenana Jogic. Auch das war ein Grund für die unerwartete Derby-Pleite des nun Ex-Titelkandidaten. Foto: B&P Schmitt
K.F.Schmitt B & P Schmitt. B&P Schmitt

Wer hätte das gedacht? Die HSG Hunsrück II hat in der Handball-Rheinlandliga der Frauen ihre Ergebniskrise (sechs Pleiten in Folge) ausgerechnet im Derby gegen den Titelkandidaten HSG Kastellaun/Simmern beendet. Die Reserve der Irmenach/Gösenrotherinnen gewann in Kleinich vor 150 Zuschauern mit 23:19 (10:8).

Das Titelkandidat kann man bei Kastellaun/Simmern vier Spieltage vor Schluss streichen. Kastellaun (30:6 Zähler) bekommt noch wegen Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls zwei Punkte abgezogen. Platz eins werden der TV Welling (31:5 Punkte) und der HC Koblenz (28:6 Zähler) unter sich ausmachen. „Ja, Platz eins ist weg“, wusste auch Kastellauns Trainer Sasa Puljizovic nach der „verdienten Niederlage“ im Derby. Er lobte seinen Trainerkollegen Timo Stoffel: „Timo hat seine HSG Hunsrück II sehr gut vorbereitet. Wir haben einige Sachen so nicht erwartet.“

Unter anderem zog Stoffel seine beste Torjägerin Julez Nicolae auf die Spielmacher-Position. „Sie hat das überragend gemacht“, fand der gegnerische Trainer Puljizovic. Nicolae traf zwar nur zweimal, setzte aber vor allem ihre Nebenleute wie Linksaußen Lina Wagner (sieben Tore) und Rückraumakteurin Nina Lammersmann (neun Treffer) immer wieder in Szene.

Bis zum 18:17 (48.) waren die Kastellaunerinnen noch drin im Match, Stoffel nahm eine Auszeit nach einer Zwei-Minuten-Strafe für Kastellauns Marina Kölzer (51.). In Überzahl trafen Wagner und Lammersmann, beim 20:17 (53.) war die Vorentscheidung gefallen. Die Hunsrück-Reserve ließ sich den Vorsprung nicht mehr nehmen und feierte den ersten Sieg nach mehr als drei Monaten ausgelassen. In der Tabelle ist man weiterhin Achter mit 15:21 Punkten.

Für Puljizovic war das Aus im Titelrennen kein Beinbruch, sondern nur eine logische Folge: „Auch wegen der Abiturzeit ist das Training momentan nicht mehr so, wie es einmal mehr. Das reflektiert sich im Spiel. Mit Vera Mähringer-Kunz und Lara Görgen fehlen mir zudem zwei Spielmacherinnen, im Angriff haben wir eigentlich nur noch Johanna Mallmann.“ Die Torjägerin traf zwar siebenmal, aber auch sie konnte die überraschende Derby-Niederlage in Kleinich nicht verhindern.

Hunsrück II: Faller, Weber – M. Bach (1), Bolz, Schmidt, L. Wagner (7), F. Wagner, Fink (1), Schirockich, L. Bach, Nicolae (2), Lammersmann (9), S. Hahn (2), Kalle (1).

Kastellaun: Martin-Stoleru, Weishaupt – Gerlach (1), Jogic (6), H. Wetstein, Vollmer, Maren Kölzer, Marina Kölzer (1), Müller (2/1), Stemann (1), Gaines (1), Mallmann (7/1).

Schiedsrichter: Siegfried Garbe (Prüm) und Alexandra Krämer (Trier); Zuschauer: 150.

Spielfilm: 5:5 (15.), 8:8 (26.), 10:8 (Halbzeit); 16:13 (44.), 18:17 (48.), 21:18 (57.), 23:19 (Endstand).