„Auswärts Meister zu werden, ist nicht die beste Sache, aber die Freude war schon groß. Es waren auch ein paar Zuschauer von uns da und auch unser Sportvorstand mit Michel Schneider und Yannick Maschtowski“, berichtete HSV-Trainer Jan-Philipp Lang und schob hinterher: „Die große Feier heben wir uns für das letzte Heimspiel auf.“ Für ihn wie auch für etliche seiner Spielerinnen ist der Titelgewinn etwas Besonderes. Sie waren in den vergangenen Jahren zwar zweimal in die Oberliga aufgestiegen, aber jeweils nicht als Meister. „Bei mir zumindest hat es 13 Jahre gebraucht“, sagte Lang mit einem Lachen. Einen besseren Zeitpunkt für den Titelgewinn hätte es auch kaum geben können, denn bekanntlich geben er und seine Trainerpartnerin Sabine Teuscher das Team am Ende der Saison ab. „Für mich ist das alles in allem ein sehr runder Abschluss“, freute sich der Coach. Der noch gekrönt werden könnte, wenn das Team in der Aufstiegsrunde erneut den Sprung in die Oberliga schaffen würde. Da in dieser Spielzeit von vier Meistern aber nur einer nach oben darf, weil die Oberliga verkleinert werden soll, ist das ein schwieriger Weg.
Schwierig gestaltete sich auch die Partie bei der Bretzenheimer Drittvertretung, bei der die Bad Sobernheimerinnen lange Zeit zurücklagen. Der erste Ausgleich gelang beim 24:24 nach exakt 41 Minuten, drei Minuten später brachte Saskia Zentellini den HSV erstmals in Führung. „Wie beim Spiel in Kirn war das ein sehr guter Gegner. Wir mussten Lösungen finden und haben irgendwann an den richtigen Stellschrauben gedreht“, berichtete Lang, der mit Blick auf die Aufstiegsrunde nicht undankbar war für den Stresstest. Anfängliche Unsicherheiten mit dem Ball und Ungenauigkeiten im Abschluss stellte sein Team im Spielverlauf ab. In der entscheidenden Phase war der HSV zudem in der Abwehr präsenter, unterband den Spielaufbau des Gegners früher und ließ den Ball im Angriff besser laufen. „Wir haben es mit guten Kreuzbewegungen geschafft, unsere Spielerinnen in gute Schusspositionen zu bringen, haben viel Druck aufs Tor gemacht, haben uns im Rückraum gut durchgesetzt und auch nicht vergessen, die Außen einzubinden“, lobte der HSV-Trainer. Dadurch konnte sich sein Team in den Schlussminuten einen kleinen Puffer erarbeiten und brachte die umkämpfte Begegnung auch dank seiner Ruhe und Routine zu einem guten Ende. Tina Paare
HSV Sobernheim: Schmall/Berger – Bamberger (10/5), Zentellini (9), M. Maschtowski (6), Schaerlaeken (5/2), Fe. Teuscher (3), K. Maschtowski (2), Fr. Teuscher (2), Schneider (1), Scholl.