Mit kleinen Erfolgen versuchten sich die Handballer des HSV Sobernheim immer wieder zu pushen. Da eine starke Abwehrparade von Emil Essling, dort ein gelungener Tempogegenstoß oder ein sehenswerter Angriff. Trotz vieler guter Aktionen konnten sie jedoch nicht verhindern, dass die SG Saulheim II, die in der Dümmler-Halle zu Gast war, noch einmal auf 24:26 (52.) herankam. Für einen kurzen Moment schien es, als könnte die Oberliga-Partie kippen, doch der HSV behielt die Nerven und machte den Sack zum 32:28 (17:13) zu.
Die Freude nach dem Erfolg über die Saulheimer war groß – auch deshalb, weil die Bad Sobernheimer in der Vorsaison zu Hause leer ausgegangen waren und sie es heuer besser machen wollten. Und das taten sie über weite Strecken. Allerdings war der Sieg teuer erkauft, denn Jan Hargesheimer verletzte sich nach 40 Minuten schwer, als er nach einem Kontakt mit einem Gegenspieler mit der Schulter auf den Boden knallte. Direkt nach der Partie fuhr der Linksaußen ins Krankenhaus. Diagnostiziert wurde ein Schlüsselbeinbruch, der operiert werden muss.
Milferstedt bei Siebenmetern bärenstark
Spielerisch hatte der HSV ein Übergewicht, doch er versäumte es, seinen Stiefel konzentrierter runterzuspielen, sonst hätte er das Duell deutlicher gewinnen können. „Es war am Ende ein bisschen zäh. Da haben beide Teams nicht mehr so den Ablauf reinbekommen, das war viel Stückwerk“, resümierte Tino Stumps. Der HSV-Trainer hätte sich an der einen oder anderen Stelle auch eine bessere Defensive gewünscht. Vor allem die vielen Gegentreffer über den Kreis waren nicht nach seinem Geschmack. Allerdings hatten die Saulheimer auch Spieler im Aufgebot, die aufgrund ihrer Körpergröße locker als Basketballer hätten Karriere machen können, was die Abwehrarbeit erschwerte.
In den ersten Minuten hatten die Gäste Oberwasser, führten mit 4:2 und 6:4. Doch die HSVler fanden sich nach zehn Minuten besser zurecht und übernahmen mit sechs Toren in Serie die Führung, die sie nicht mehr abgaben. Ein Schlüssel zur Wende war die Abwehr, die konsequenter zupackte. Auch offensiv wussten die Gastgeber mit schönen Aktionen zu überzeugen. Neben Essling war auch auf den zweiten Torhüter verlass. Linus Milferstedt kam für die Siebenmeter aufs Feld und war auf den Punkt da. „Ich fand stark, dass Linus reinkommt und die ersten drei hält“, lobte Stumps.
Sieben Strafwürfe für den Gast, null für den HSV
Beim Thema Siebenmeter herrschte allerdings ein Ungleichgewicht. Sieben Strafwürfe bekamen die Gäste zugesprochen, der HSV keinen einzigen, was nicht daran lag, dass es keine Siebenmeter-würdigen Aktionen gegeben hätte. Umstrittene oder ausbleibende Pfiffe des Unparteiischen erhitzen die Gemüter an der einen oder anderen Stelle. „Wir regen uns dann auch viel über einzelne Entscheidungen auf“, sagte Stumps und schob – auch mit Blick auf den Spielverlauf – hinterher: „Wir müssen cooler bleiben.“
HSV Sobernheim: Essling/Milferstedt – Mitschke (8), Schütt (6), Barwig (4), M. Maschtowski (4), Hargesheimer (3), Groh (3), Y. Maschtowski (2), J. Schneider (1), Schlarb (1), Jores.