Den Oberliga-Zweiten haben die Handballer der HSG Nahe-Glan mächtig ins Schwitzen gebracht. Am Ende setzte sich der favorisierte TV Bodenheim zwar mit 27:20 (11:12) durch, die Leistung, die die Gastgeber in der Meisenheimer PSG-Halle abgeliefert hatten, schmälerte das aber nicht.
Die Enttäuschung war jedoch erst einmal groß bei den Gastgebern, die sich nach Kräften gewehrt und mehrmals vorgelegt hatten. Beim 9:7 und 10:8 waren sie sogar mit zwei Treffern im Plus, auch die Pausenführung zeugte von einem engagierten Auftritt. Das Thema Kraft wurde im Spielverlauf dann aber zu einem entscheidenden Faktor. „Wir hatten viele Ausfälle und angeschlagene Spieler. Das konnten wir in der ersten Hälfte sehr gut kompensieren, aber am Ende haben die Körner gefehlt“, berichtete Mark Bertram. Er und sein Trainerkollege Jeremias Christmann versuchten, die Einsatzzeiten zu verteilen – auch mit ungewöhnlichen Maßnahmen. So kam etwa Torhüter Philipp Klein als Rechtsaußen zum Einsatz. In der Schlussphase musste die HSG trotz aller Bemühungen abreißen lassen. In der 39. Minute (15:14) lagen die Meisenheimer und Kirner letztmals vorne, waren beim 18:20 (53.) aber noch in Schlagdistanz. Umso ärgerlicher, dass der TV die letzten sieben Minuten nutzte, um das Ergebnis deutlicher zu gestalten.
Extra-Lob für Michel Heimbrodt
„Man hat gemerkt, dass bei den Bodenheimern Druck abgefallen ist, als klar war, dass sie gewinnen“, sagte Bertram. Für ihn ein Zeichen dafür, wie schwer es sein Team dem Gegner gemacht hatte. Der Coach verhehlte aber nicht die Unterschiede zwischen dem Tabellenzweiten und seiner HSG, die Vorletzter ist: „Bodenheim hat viele einfache Tore gemacht, auch durch Gegenstöße. Wir dagegen mussten uns unsere Tore hart erarbeiten.“ Ein Extra-Lob hatte sich Michel Heimbrodt verdient, der mit seiner Spielweise Akzente setzte.
HSG Nahe-Glan: J. Gonzalez y Lingweiler/Schira/Kurz – Heimbrodt (6), Fries (5), Schäfer (4), ben Maouia (4/2), Marquis (1), Oldenburg, Blätz, Bergmann, Bleisinger, Kolovrat, Klein.