Nach dem sicherlich brisanteren Eifel-Hunsrück-Vergleich mit der HSG Wittlich (30:29 für Hunsrück) vor drei Wochen folgt nun das Hunsrück-Nahe-Duell mit den Sobernheimerinnen. Nach drei Siegen in Folge belegen die Hunsrückerinnen Rang fünf mit 8:4 Punkten, die Gäste aus Sobernheim sind Zehnter und Drittletzter mit 2:8 Punkten. Nur gegen Saarbrücken gab es einen Heimsieg.
Die Rollen in Kleinich sind klar verteilt – genau wie vor zwei Jahren, als die Sobernheimerinnen mit 20:40 in der Hirtenfeldhalle beim späteren Vizemeister Hunsrück untergingen und am Ende absteigen mussten. Aber der HSV kam sofort wieder und dürfte aufgrund von mindestens zwei schwächer eingeschätzten Teams (Saarbrücken und Bassenheim) gute Chancen besitzen, diesmal drinzubleiben. Dass in Kleinich kaum was zu holen sein wird, das weiß aber auch HSV-Trainer Andreas Bollenbach: „Die Favoritenrolle liegt bei der HSG, die Ergebnisse sprechen klar für sie. Aber wir wollen beißen und es dem Gegner so schwer wie möglich machen.“
Mit einem bissigen Gast rechnet Maouia ben Maouia auf jeden Fall. Der Hunsrück-Trainer sagt: „Das wird eine schwierige Aufgabe, auch wegen des Derby-Effekts. Wir müssen uns fokussieren, das es für uns ein normales Spiel wird.“ Und „normales Spiel“ heißt für ben Maouia natürlich Heimsieg.
Für den 51-jährigen Tunesier ist es besonderes Spiel, auch wenn er abwiegelt: „Ich habe schon oft gegen Sobernheim gespielt, das ist fast Alltag.“ Im Jahr 2000 kam ben Maouia nach Deutschland, in Tunesien war der Außenspieler Handballprofi. „In Deutschland habe ich mir andere Ziele mit Familie und Beruf gesetzt“, sagt der in Bärenbach bei Kirn lebende Trainer.
Der Handball ließ ihn aber natürlich nicht los. Für die TuS Kirn spielte er anfänglich, um dann nach Sobernheim zu wechseln. „Sieben Jahre habe ich dort gespielt und war auch Jugendtrainer, ehe es zurück nach Kirn ging“, erinnert er sich: „Die Halle in Sobernheim ist 22 Kilometer von meiner Haustür entfernt. Aber wie gesagt: Für mich ist das kein besonderes Spiel, weil ich als Trainer schon so oft gegen Sobernheim gespielt habe.“ Zum HSG-Personal: Flügelspielerin Hanna Bach (Urlaub) fällt aus.