Schon in der Vergangenheit waren die Partien gegen die Andernacher häufig hart umkämpft. Auf eine sehr enge Begegnung hatte sich die HSG auch dieses Mal wieder eingestellt. Die Anfangsphase verlief komplett ausgeglichen, beide Mannschaften fanden regelmäßig Lücken in der jeweils gegnerischen Abwehr, sodass es nach zwölf Minuten bereits 7:7 stand. In den letzten zehn Minuten vor der Pause geriet der HSG-Angriff allerdings ins Stocken, während die Defensive der Gastgeber das ein oder andere Mal weiterhin zu passiv agierte. So gelang es den Gästen von der anderen Rheinseite, bis zur Halbzeitsirene von 11:10 auf 16:12 davonzuziehen.
Die Gastgeber um ihren Spielertrainer Tim Binnes hatten sich für den zweiten Spielabschnitt in der Pause jedoch einiges vorgenommen. Gleich nach dem Wiederanpfiff sahen die Zuschauer eine deutlich bessere Körpersprache bei den HSG-Spielern, und ein höheres Maß an gegenseitiger Unterstützung war zu beobachten. Binnen weniger als fünf Minuten gelang dem Team vom Römerwall der Ausgleich zum 17:17, was von der großen Mehrheit der rund 200 Zuschauer in der Halle lautstark bejubelt wurde.
Die Gäste nahmen eine Auszeit, um den Römerwaller Lauf zu unterbrechen. Den Angriff der HSV Rhein-Nette hatte die HSG-Abwehr im Zusammenspiel mit Torhüter Julian Dannenberg allerdings auch in den folgenden Minuten weiter gut im Griff, weshalb der Spielstand sich nach 41 Minuten mit 19:18 wieder positiv für die HSG Römerwall darstellte.
Fortan war die Begegnung noch mehr vom Kampf und häufigen Unterbrechungen geprägt als zuvor. In der Schlussphase stand es entweder unentschieden oder Rhein-Nette lag mit einem Tor in Führung. Mehrere Chancen für die HSG, selbst erneut in Führung zu gehen, blieben ungenutzt, weshalb die Gäste letztlich mit einem erfolgreichen Abschluss 20 Sekunden vor dem Spielende den 26:25-Siegtreffer erzielten.
Aus Sicht der Mannschaft vom Römerwall, deren kämpferischer Einsatz nach dem Spielende von den eigenen Fans mit Applaus honoriert wurde, sorgte vor allem die Schwächephase in den ersten 30 Spielminuten für die knappe und unnötige Niederlage zum Auftakt.
„Wir haben, gestützt auf zwei starke Torhüter ein gutes Spiel hingelegt, in dem wir uns nie aus der Ruhe haben bringen lassen. Sicher ist der Sieg glücklich, aber wir haben schließlich bis auf zwei Ausnahmen immer vorgelegt. Der Dank geht an das geschlossene Kollektiv, denn alle haben sich heute bedingungslos dem Kampf um diese Punkte verschrieben und sich gewinnbringend eingebracht“, sagte der Andernacher Trainer Thomas Heiden.
Am nächsten Samstag, 23. September, gastiert die HSG Römerwall beim TuS Daun. Die Dauner können mit einem seit Jahren eingespielten Stammkader aufwarten und stellen gerade in eigener Halle für jeden Gegner in der Rheinlandliga eine hohe Hürde dar. Die HSG wird dennoch versuchen, die starken Phasen aus dem Spiel gegen Rhein-Nette auf 60 Minuten auszuweiten und sich damit die Chance auf eine Überraschung zu erarbeiten. Anwurf in der Dauner Wehrbüschhalle ist um 19.30 Uhr. han/htr
HSG Römerwall: Dannenberg, Unkel, Weiß – Bednarz (4/2), Binnes (1), Cacic (1), Dasbach, Heßler (3), Hramov (4/1), Siedenkamp (1), Dominik Stuntz (1/1), Philipp Stuntz (6), Walter (4).
HSV Rhein-Nette: Stitz, Winkel – Gärtner (9/1), Klein (5/1), Lehmler (4), Kohlhaas (3), Richter (2), Kessels (1), Mehlem (2), Bolz, Schulz, Umbscheiden.