23:30 gegen HC St. Ingbert
HSG Hunsrück verliert auch das dritte Aufstiegsspiel
Youngster Valentin Strauß (beim Wurf) traf einmal aus dem Feld und einmal vom Siebenmeterpunkt, aber das verhinderte nicht die klare 23:30-Niederlage der HSG Hunsrück in Sohren gegen St. Ingbert am letzten Spieltag der Aufstiegsrunde. Die Saarländer stiegen in die Regionalliga auf, die Hunsrücker spielen weiter in der Oberliga Rheinland.
Dennis Irmiter

Die HSG Hunsrück ist zum zweiten Mal in Folge in der Aufstiegsrelegation gescheitert. Die Flinte ins Korn werfen sie deshalb in Irmenach, Kleinich und Gösenroth aber noch lange nicht. Im Gegenteil.

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Auch im abschließenden, dritten Relegationsspiel zur Handball-Regionalliga musste die HSG Hunsrück eine Niederlage hinnehmen. In Sohren unterlag man dem Saarlandmeister HC St. Ingbert-Hassel mit 23:30 (10:16). St. Ingbert ist damit einer der beiden ersten Ränge in der Vierer-Relegation nicht mehr zu nehmen, der HC geht hoch in die Handball-Regionalliga.

Hunsrücks Chancen auf den Aufstieg waren bereits vor dem Spiel nur noch theoretisch. Es hätte einen Sieg mit zwölf Toren Differenz gebraucht, zusätzlich musste sonntags der andere Aufsteiger HSG Dudenhofen bei der TG Osthofen gewinnen. Ob es der zarte Glaube an das Unwahrscheinliche war, jedenfalls legte die HSG los wie die Feuerwehr, nach sechs Minuten führte man immerhin 4:2.

Gäste wollen keine Euphorie in Sohren aufkommen lassen

St. Ingbert-Coach Christoph Luck sagte dazu: „Wir wollten in den ersten 15 Minuten dagegenhalten, damit erst gar keine Euphorie in der Halle aufkommt, dieses utopische Ergebnis zu erreichen.“ Und so besann sich sein Team und spielte geduldig seine Stärken aus. Der linke Rückraum Michael Bauer (traf am Ende sieben Mal) war in der Phase einige Male erfolgreich, zudem fand er oft den bärenstarken Kreisläufer Julian Hügel per Anspiel. Und Hunsrück? Tat sich zunehmend schwerer. Antreiber Jona Conrath erwischte einen schwachen Tag, nach 23 Minuten sah er bereits zum zweiten Mal „zwei Minuten“ – und nahm sich damit quasi selbst früh aus der Begegnung.

Zur Pause stand es 10:16, St. Ingberts Bauer hatte bis dato fünfmal genetzt. Abschnitt zwei knüpfte an den ersten an – und hatte so gar keine Überraschungen parat. Der Ausbau der Gäste-Führung auf zehn Tore (15:25 und 17:27) war die logische Folge. Unter dem Jubel der zahlreichen Gäste-Fans trudelte die Partie bis zum 23:30-Endstand aus. Interessanter Fakt: Mit dem 23:30 erzielte die HSG zum dritten Mal – also jedes Mal – 23 Tore in der Relegation.

„Diese drei Spiele waren sehr wichtig. Damit die Spieler auch sehen, wo die Probleme noch liegen. Jetzt konnte man auch sehen, wo wir stehen.“
Hunsrück-Coach Florin Nicolae

Aufstiegstrainer Luck gab nachher noch Einblicke in die Spielvorbereitung: „Wir haben nur ein Video von der HSG Hunsrück gesehen und wussten daher, dass Hunsrück eine spielerisch gute Mannschaft ist. Vorne würden wir das wohl hinbekommen, in der Abwehr gegen die schnellen Leute aber eine Schippe drauflegen müssen. Ehrlicherweise muss man sagen, dass wir von der Bank variabler reagieren konnten. Wenn man zum Beispiel hört, dass sich bei Hunsrück der erste Torwart verletzt hat, das braucht keiner.“

Auch wenn Florin Nicoale mit seinen Mannen das dritte Spiel der Relegation verlor, zieht er einiges aus diesen Partien für die kommende Runde.
Dennis Irmiter. DENNIS IRMITER - PHOTO-MOMENTS

Für HSG-Coach Florin Nicolae hatten die drei Relegationsspiele immense Bedeutung: „Diese drei Spiele waren sehr wichtig. Damit die Spieler auch sehen, wo die Probleme noch liegen. Jetzt konnte man auch sehen, wo wir stehen.“ Für Nicolae war Osthofen auf Augenhöhe (23:25-Niederlage), die Aufsteiger Dudenhofen und St. Ingbert für seine Mannen eine Spur zu stark: „Es gab in den Spielen auch gute Sachen. Die Mannschaft hat zum Beispiel verstanden, wie man gegen diesen Torwart wirft oder gegen die Außen zu spielen hat. Ich bin mir sicher, wenn wir so weitertrainieren, werden wir uns hundertprozentig verbessern und der Erfolg kommt von selbst.“

HSG Hunsrück – HC St. Ingbert-Hassel 23:30 (10:16)

HSG Hunsrück: Kaltenmorgen, Everding- Schneider (1), Faust (2), Strauß (2/1), B. Klei (3), P. Schmidt (2), Conrath (2/2), L. Bach (1), Mende, F. Schmidt (4), Radics, Reuter (3/2), Kessler (2), Pusceddu (1).

St. Ingbert: Klöckner, Santarini-Vergara, Bauer (7/1), Jehl, Schirra (1), Mayer (2), Hügel (5), Lorenz (2), Bingert (1), Gräbel (2), Meister (6), Kucher (3), Schlicker (1).

Schiedsrichter:Heiko Messemer, Michael Reichling (beide SG Ottersheim).

Zuschauer: 260.

Spielfilm: 4:2 (7.), 4:6 (12.), 8:9 (19.), 9:13 (24.), 10:16 (Halbzeit); 12:20 (35.), 15:25 (43.), 17:27 (50.), 19:27 (53.), 21:29 (56.), 23:30 (Endstand).