Handball-Rheinlandliga: Heimsieg gegen Bad Ems bringt die erneute Tabellenführung
HSG Hunsrück hält nun alle Trümpfe in der Hand – Heimsieg gegen Bad Ems
Hier wird der Bad Emser Außen Niklas Waldgenbach beim Versuch gestoppt, sich zwischen zwei Abwehrspielern der HSG Hunsrück (von links mit Jens Schneider und Jannik Stürmer) durchzutanken. Das Hunsrück-Duo macht aber die Lücke rechtzeitig zu. Hunsrück gewann das Spitzenspiel in Sohren mit 26:18. Foto: B&P Schmitt
B&P Schmitt

Geschichte wiederholt sich: Während die HSG Hunsrück mit dem 26:18 (10:7)-Sieg die Tabellenspitze der Handball-Rheinlandliga erklommen hat, fand der Lauf des TV Bad Ems aus in der Sohrener Sporthalle aus zehn Partien ohne Niederlage ein jähes Ende – und damit genau gegen die Mannschaft, gegen die der TV im Hinspiel zum letzten Mal verloren hatte.

Dass es derart deutlich ausgehen würde, das war allerdings bis zur 42. Minute nicht vorhersehbar, denn zu diesem Zeitpunkt hatten sich beide Mannschaften kein hochklassiges, auch kein temporeiches, aber zumindest ein intensives und kampfbetontes Duell auf Augenhöhe geliefert. Ein Duell, in dem die Gastgeber zwar permanent in Führung lagen, es aber kaum schafften, diese entscheidend auszubauen.

Zähe erste 30 Minuten

Vor allem die ersten 30 Minuten kamen unglaublich zäh daher. 10:7 stand es zur Pause. Weil beide Teams ihre Angriffe sehr lange ausspielten, weil die Abwehrreihen gut standen und weil die beiden Torhüter – Martin Scherschlicht auf Seiten der HSG und Torsten Schaus beim TV – jeweils mit starken Paraden glänzen konnten. Zäh war es auch, weil überhaupt kein Spielfluss aufkam. Immer wieder wurde die Partie wegen kleinerer Nickligkeiten auf beiden Seiten unterbrochen, immer wieder gab es Diskussionen.

Es war genau die Härte, die ich mir gewünscht habe.

Dejan Dobardzijev

„Es war genau die Härte, die ich mir gewünscht habe“, sagte HSG-Trainer Dejan Dobardzijev, der selbst kurz vor der Pause eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Meckerns kassierte. Die nahm sein Team dann auch mit in die zweite Hälfte, spielte zu Beginn sogar in doppelter Unterzahl – und schaffte es, diese Phase schadlos zu überstehen. Erst danach kam Bad Ems kurzzeitig auf zwei Tore heran, doch die Hoffnung keimte nur kurzzeitig auf.

Klutes Team hat Harz-Problem

„Denn da hat uns vorne die Durchschlagskraft gefehlt, und wir haben uns zu viele Fehler geleistet“, sagte TV-Trainer Andreas Klute. Der wusste auch, woran das lag: Sein Team sei mit dem vielen Harz am Ball nicht zurechtgekommen. „Die Jungs haben die Kugel gar nicht mehr von den Fingern bekommen, konnten nicht über zwei, drei Stationen spielen.“

Wirklich deutlich wurde es aber erst ab der 42. Minute, als die Gastgeber Tor um Tor davonzogen, weil sie das Tempo im Angriffsspiel erhöhten und sich kaum technische Fehler leisteten. „Wir hatten im ganzen Spiel nur drei davon“, sagte Dobardzijev, der auch kommende Saison die Hunsrücker coacht. Und für dieses „wirklich starke Spiel“ gab es dann auch das Lob des Gästetrainers – und die Tabellenführung gleich mit.

30:4 Punkte vor dem Derby in Simmern

Mit 30:4 Punkten gehen die Irmenach/Gösenrother in ihre ausstehenden fünf Begegnungen. Nur noch der Zweite Kastellaun/Simmern (30:8) und der Fünfte Bitburg (21:7) können die Hunsrück-Männer einholen. Gegen beide Kontrahenten spielt die HSG noch, am Sonntag (17 Uhr) in Simmern und am vorletzten Spieltag am 15. April in Kleinich gegen Bitburg. Eine Niederlage darf sich Hunsrück leisten, gehen die restlichen vier Partien siegreich aus, dann wird die HSG Rheinlandmeister und darf an der Oberliga-Aufstiegsrunde mit den Meistern aus Rheinhessen, aus der Pfalz und aus dem Saarland teilnehmen. Zwei Teams aus dem Quartett steigen in die Oberliga auf.