TG Osthofen gewinnt 25:23
HSG Hunsrück: Großer Kampf ist nicht von Erfolg gekrönt
Hart umkämpft war das Auftaktspiel der Aufstiegsrunde zwischen der TG Osthofen (rote Trikots) und der HSG Hunsrück (beim Wurf Fabian Schmidt, rechts Luca Schneider): Vor 700 Zuschauern setzte sich der Rheinhessenmeister Osthofen mit 25:23 gegen den Rheinlandmeister aus Irmenach und Gösenroth durch.
Felix Diehl

Der erste Spieltag der Viererrunde hat gezeigt, wie eng es im Kampf um die zwei Tickets zur Regionalliga Südwest zugehen wird: Dudenhofen/Schifferstadt schlug St. Ingbert mit 28:26 und Osthofen gewann knapp mit 25:23 gegen die HSG Hunsrück.

Die HSG Hunsrück hat alles reingehauen, aber das ist vor 700 Zuschauern in der „Sauna“ Wonnegauhalle nicht von Erfolg gekrönt gewesen: Der Rheinlandmeister aus Irmenach und Gösenroth verlor am ersten Spieltag der Aufstiegsrunde zur Handball-Regionalliga Südwest beim Rheinhessenmeister TG Osthofen knapp mit 23:25 (12:12).

Am Samstag (19.30 Uhr) muss in Kleinich gegen Pfalzmeister Dudenhofen/Schifferstadt (28:26 gegen Saarlandmeister St. Ingbert) gepunktet werden, ansonsten sind die Hunsrücker Aufstiegsträume schon vor dem finalen Spieltag am 10. Mai (Heimspiel in Sohren gegen St. Ingbert) geplatzt. Zwei der vier Klubs steigen in die 4. Liga auf.

Der Ausgleich will am Schluss einfach nicht gelingen

„Ich bin nicht traurig und nicht unzufrieden. Wir haben alles gegeben und haben nicht kopflos agiert“, sagte HSG-Trainer Florin Nicolae: „Wir haben alles gezeigt, was wir draufhaben, eine gute Leistung. Aber das hat nicht gereicht, um hier etwas mitzunehmen, weil die Kleinigkeiten gefehlt haben.“ Kleinigkeiten wie zwischen der 55. und 57. Minute, als die HSG Hunsrück beim Stand von 22:23 drauf und dran war, zum ersten Mal nach dem Halbzeitstand von 12:12 wieder auszugleichen.

Drei Angriffe bekamen die Gäste in der Phase, um das spannende Duell in eine noch heißere Schlussphase bei gefühlt 35 Grad in der Halle münden zu lassen. Zuerst flutschte Moritz Kessler ein Ball durch die Finger, dann scheiterte Phil Schmidt am starken Osthofener Keeper Rouven Hahn, ehe Jona Conrath beim letzten Ausgleichsversuch ein Stürmerfoul begann. Im Gegenzug gelang Maurice Meitzler, der mit seinem Rückraumkollegen Luca Steinführer (zusammen neun Tore im zweiten Durchgang) richtig aufdrehte, das 24:22 (58.). Kessler brachte Hunsrück wieder heran, doch im Gegenzug markierte Silas Höfler 46 Sekunden vor Schluss den 25:23-Endstand.

Jona Conrath (am Ball) war der beste Werfer der Partie in Osthofen, aber die acht Tore reichten seiner HSG Hunsrück nicht zum Sieg, auch weil sich Conrath die ein oder andere "Fahrkarte" zu viel leistete.
Felix Diehl

Nach der Schlusssirene musste HSG-Torjäger Conrath erst mal an die frische Luft, um wieder einen kühlen Kopf zu bekommen. Mit acht Treffern (davon sechs Siebenmeter) war er der beste Werfer der Partie, aber Conrath leistete sich insgesamt zu viele „Fahrkarten“ wie beim Stürmerfoul kurz vor Schluss. Conrath war es aber auch, der die ersten fünf Treffer für die Gäste markierte. 5:5 stand es nach zwölf Minuten, Conraths sechster Treffer war nach 21 Minuten die erste und einzige Zwei-Tore-Führung der Hunsrücker beim 9:7.

Zur Pause stand es 12:12, weil Hunsrück bestens vorbereitet den Osthofenern entgegentrat und immer wieder über den Kreis und den starken Luca Schneider Siebenmeter zog oder direkt zu Toren kam. „Unser Kampf war top, taktisch haben wir alles umgesetzt“, lobte Trainer Nicolae. Osthofen kam im ersten Durchgang nicht ins Rollen, konnte sich aber auf seine treffsicheren Außen Niklas Schwarz und Philipp Kern verlassen. Die beiden Außen stellte Hunsrück im zweiten Durchgang gut zu, dafür trat bei Osthofen dann der Rückraum um Meitzler und Steinführer in Erscheinung.

Mit siebtem Feldspieler fast vier Tore Rückstand aufgeholt

Osthofen zog schnell auf 18:14 davon (43.), ehe Nicolae bei jedem Angriff den siebten Feldspieler brachte. Das trug Früchte nach dem 20:16 für die Osthofener (48.), als Hunsrück binnen drei Minuten mit drei Toren in Serie auf 19:20 herankam (51.). Aber der Ausgleich wollte einfach nicht gelingen, auch nicht beim erwähnten „Dreifachangriff“, als die von Nicolae angesprochenen „Kleinigkeiten“ zum möglichen 23:23 fehlten.

Die Osthofener verteidigten ihre makellose Serie in dieser Saison (alle 22 Ligaspiele in der Meisterschaft gewonnen), aber der Sieg gegen die HSG Hunsrück war hart erkämpft. Für den starken Torwart Hahn war klar, dass es eine enge Kiste werden würde: „Für mich ist Hunsrück der stärkste Konkurrent, weil sie so flexibel sind. Meine Abwehr hat mir sehr geholfen, vor allem, als Hunsrück am Schluss noch mal herankam.“ Die Gäste lagen nach Abpfiff am Boden, doch Nicolae richtete seine Mannen direkt auf: „Wir haben noch zwei Spiele, es ist alles eng beieinander. Jetzt haben wir einen Tag Pause und dann geht es am Samstag in Kleinich gegen Dudenhofen weiter.“ Und da muss ein Sieg her für die HSG.

TG Osthofen – HSG Hunsrück 25:23 (12:12)

Osthofen: Hahn, Gantner – Volk, Schwarz (5), Steinführer (5), Aul, Muhovec (2), Kern (3), Höfler (2), Emrich, T. Knobel, Scherer (2/1), Emde, Schönmehl, Meitzler (4), Y. Knobel (2).

HSG Hunsrück: Scherschlicht, Kaltenmorgen – L. Schneider (4), Faust, Strauß, B. Klei (3), P. Schmidt (3), Mende, F. Schmidt (2), Radics (1), Reuter (1), Kessler (2), Conrath (8/6), Pusceddu.

Schiedsrichter: Peter Hemmer und Simon Meyer (beide TuS Dansenberg).

Zuschauer: 700.

Spielfilm: 5:5 (12.), 7:9 (21.), 10:10 (25.), 12:12 (Halbzeit); 16:13 (41.), 18:14 (43.), 20:16 (48.), 20:19 (51.), 23:22 (55.), 25:23 (Endstand).