HSG Wittlich gegen HSG Hunsrück – das absolute Spitzenspiel überstrahlt alles am 16. Spieltag der Handball-Oberliga.
TV Bitburg – HSG Kastellaun/Simmern II (Sa., 17 Uhr). Schwieriges Unterfangen für den Neunten und Viertletzten Kastellaun II, der immer noch komfortable fünf Punkte Vorsprung auf den vorletzten Tabellenplatz und Bendorf hat. Gastgeber Bitburg ist Dritter und wie eh und je heimstark. Nur das erste Heimspiel in der Saison ging gegen Tabellenführer HSG Hunsrück verloren. Beim Hinspiel in Kastellaun siegten die Bitburger 36:30. Weil die Kastellauner Erste (in der Regionalliga stehen nur Nachholspiele an) an diesem Wochenende spielfrei hat, dürfte Gäste-Spielertrainer Max Wetstein zumindest auf die Dienste der U21-Akteure wie Max Kötz oder Lewin Rickus zurückgreifen können.
HSG Wittlich – HSG Hunsrück (Sa., 20 Uhr). Alles ist möglich: Gewinnt Wittlich, macht der Aufsteiger das Titelrennen richtig spannend und wäre sechs Spieltage vor Schluss bis auf einen Punkt an den Irmenach/Gösenrothern dran. Siegt aber der Gast, wäre der HSG Hunsrück bei fünf Punkten Vorsprung der Titel wohl nicht mehr zu nehmen. „Wir wollen in Wittlich gewinnen, dann wären wir fünf Punkte vor und nur noch schwer von der Spitze zu verdrängen“, sagt Hunsrück-Trainer Florin Nicolae. Er weiß aber, dass ihn und sein Team eine „heiße Atmosphäre“ in der wohl proppevollen Halle in Wittlich erwarten wird: „Wittlich wird hochmotiviert sein und Revanche wollen für das Hinspiel. Mit einem Sieg machen sie das Titelrennen wieder interessant, dann wäre alles wieder offen.“
Die Wittlicher werden das Hinspiel am 5. Oktober in der ebenfalls hitzig aufgeladenen und mit 300 Fans ausverkauften Hirtenfeldhalle in Kleinich nicht vergessen haben. Unschöner Höhepunkt der Partie war die 27. Minute: Beim Spielstand von 10:8 für Hunsrück wurde Wittlichs Torjäger Kai Lißmann beim Abschluss vermeintlich von HSG-Außen Phil Schmidt grob unsportlich gestoppt. Nach langer Beratschlagung zeigten die Schiedsrichter Siegfried Grabe und Alexandra Krämer dem Irmenach/Gösenrother Schmidt die Rote Karte. Das Problem dabei: Weder war Schmidt an der Aktion beteiligt, noch war es für die Großzahl der Anwesenden eine Rote Karte. Unter gellenden Pfiffen verwandelte Lißmann den verhängten Siebenmeter zum 10:9 (27.). Im Zurücklaufen legte sich der Wittlicher Torjäger daraufhin gestenreich mit dem Publikum an. Auf die dafür verhängte Zwei-Minuten-Strafe folgte wenig später die Blaue Karte (Spielausschluss) für Lißmann, da er sich für Schiedsrichterin Alexandra Krämer „unangemessen geäußert“ habe. Ohne Lißmann, der bis dato sechs der neun Wittlicher Tore markiert hatte, verloren die Eifeler mit 24:29.

HSG Hunsrück behält in voller Halle die Nerven: Wittlichs Top-Mann sieht die Blaue Karte
Sieg im Topspiel der bis dato „Verlustpunktfreien“: In der Handball-Oberliga Rheinland rang die heimische HSG Hunsrück die HSG Wittlich in der pickepacke vollen Hirtenfeldhalle verdient mit 29:24 (13:10) nieder.
Wenn der mit Abstand treffsicherste Spieler der Oberliga (11,6 Tore pro Spiel in dieser Saison, Hunsrücks Top-Scorer Jona Conrath kommt auf acht Tore pro Partie) diesmal 60 Minuten durchhält, dürfte es für die Hunsrücker schwieriger werden. „Lißmann ist ein sehr guter Spieler, aber Handball ist immer noch eine Mannschaftssportart“, meint Nicolae dazu. Wittlich stellt mit 35,5 Toren pro Spiel den besten Angriff der Liga, Hunsrück kommt als Tabellenführer „nur“auf 30 Tore im Schnitt. Hunsrück ist vor allem Erster, weil die Irmenach/Gösenrother die mit Abstand beste Defensive der Liga haben und nur 25 Gegentore pro Match kassieren (Wittlich 31 Gegentore im Schnitt). Im vorentscheidenden Duell um die Meisterschaft können Wittlich und Hunsrück in ihrer derzeitigen Bestbesetzung antreten.