Spielerisch gesteigert
Holzheimern mangelt’s an der nötigen Cleverness
Routinier Marco Becker und seine Kumpels mussten trotz spielerischer Steigerung auch aus Pohlheim mit leeren Händen nach Hause fahren und rutschen in der Tabelle weiter ab
Andreas Hergenhahn

Zum vierten Mal hintereinander gingen die Regionalliga-Handballer des TuS Holzheim in der Fremde leer aus. 20 Treffer genügten beim früheren Drittligisten HSG Pohlheim nicht zu einem Achtungserfolg.

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Pohlheim. Frappierende Ähnlichkeiten zur Partie beim TV Petterweil hatte das Auswärtsspiel der Holzheimer Regionalliga-Handballer bei der HSG Pohlheim. „Wir hätten hier durchaus etwas mitnehmen können“, blies TuS-Trainer Dominik Jung ins gleiche Horn wie vor Wochenfrist. In einer torarmen Begegnung musste sich der Aufsteiger in Mittelhessen jedoch letztlich mit 20:24 (12:12) geschlagen geben. Jung betonte aber auch: „Spielerisch haben wir uns aber gegenüber dem dem Petterweil-Spiel klar gesteigert.“ Am Ergebnis wird wohl auch ein kurioser Fehler auf dem Spielberichtsbogen nichts ändern. Das neutrale Kampfgericht in der Besetzung Karl-Heinz Schindowski und Wolfgang Schmidt hatte beim Nachtragen in die Mannschaftsaufstellung der Pohlheimer anstatt des eingesetzten ehemaligen Erstliga-Spielers Stefan Lex (HSG Wetzlar) dessen Bruder Andreas in der Aufstellung aufgeführt. Obwohl der dreifache Torschütze und Unterschiedsspieler Stefan Lex zu diesem Zeitpunkt nicht auf der Liste stand und die beiden Mannschaftsverantwortlichen die Variante des Formulars später so bestätigten, erfolgte in der Nacht zum Sonntag eine Änderung. Das vom Hessischen Handball-Verband angesetzte Personal am Zeitnehmertisch habe aus Versehen Andreas Lex auf die Spielerliste gezogen. Fragwürdig, aber die für Ardecker mangels Aussichten kein Grund, Einspruch gegen die Wertung der Partie einzulegen. Die Gäste spielten eine ordentliche erste Halbzeit, in der Ben Fischer zwischen den Pfosten gut parierte, die Abwehr griffig zupackte und der Angriff die Pohlheimer Deckung mit guten Lösungen aushebelte. „Leider hatten wir bei unseren Abschlüssen etwas Pech. Eine höhere Führung wäre möglich gewesen“, sagte Dominik Jung. Linkshänder Thimo Wagner brachte die Ardecker in der 15. Minute mit 7:4 in Führung, aber nur zwei weitere Treffer in den nächsten zwölf Minuten ließen die HSG zum 9:9 und 12:12-Pausenstand ausgleichen. Was der Holzheimer Trainer nach der zweiten Halbzeit, in der seine Mannschaft nur noch acht Bälle in die Maschen der Einheimischen wuchtete, am meisten zu kritisieren hatte, war das Verhalten in nummerischer Überzahl auf der Platte. „Wir haben diese Phasen nicht gut ausgespielt, und wenn wir zu klaren Chancen kamen, sind wir freistehend am gegnerischen Torhüter gescheitert.“ Ähnlich wie in Petterweil fehlte den Rot-Schwarzen in der entscheidende Phase die Abgebrühtheit. Die technischen Fehler häuften sich, Pohlheim machte die Kleinigkeiten besser. „Schade, weil wir dem Gegner lange Zeit auf Augenhöhe begegnet sind. Wir müssen es hinbekommen, in den letzten Minuten fokussierter und klar in unserem Konzept zu bleiben“, zeigte Jung eine wichtige Baustelle auf. Die Ardecker verkürzten von 13:16 durch Paul Bährens zwar noch einmal zum 16:17 (43.), aber in der Endphase hatte der ehemalige Drittligist aus genannten Gründen Vorteile. Die Holzheimer haben nun zwei Wochen Zeit, konsequent an ihren Schwächen zu arbeiten. Nach einem spielfreien Wochenende kommt dann mit der HSG Groß-Bieberau/Modau ein weiteres Liga-Schwergewicht nach Diez.

Pohlheim: Schlegel, Laudt – Dönges (5), Friedl, Lex (3), Rejab, Neul (4/1), Happel (2), Weinandt (4), Ott (4), Schmitz (1), Datz, Träger, Ohrisch-Then. Holzheim: B. Fischer, K. Fischer – Langenau, Bährens (3), Horn, Becker (8/6), L. Fischer (4), Giebenhain, Wolfgram, Dettling, Schenk, Meffert, Jakobi (1), Wagner (4). Schiedsrichter: Puja Karsazy / Stephan Klöckner (SKG Roßdorf / TSG Oberursel). Zuschauer: 300. Zeitstrafen: 6:4. Siebenmeter: 1/1 : 6/6. Besonderheit: Rote Karte gegen Pohlheims Torben Weinandt (60., dritte Zeitstrafe). Spielfilm: 3:5 (10.), 4:7 (15.), 9:9 (26.), 13:12 (31.), 16:13 (38.), 17:16 (43.), 21:17 (50.), 24:20 (60.). Nächste Aufgabe für den TuS Holzheim: Am Samstag, 30. November, 19.30 Uhr, in Diez gegen die HSG Groß-Bieberau/Modau.