Erster Erfolg in der Fremde
Holzheimer graben „Baggerseepiraten“ das Wasser ab
Symbolbild
dpa

Nachgelegt: Den Handballern des TuS Holzheim war klar, dass im Kampf um den Verbleib in der Regionalliga Heimstärke allein nicht ausreichen dürfte, sondern auch auswärts Zähne gezeigt werden sollten. In Nieder-Roden klappte es endlich.

Premiere für den TuS Holzheim nach dem Aufstieg in die Handball-Regionalliga Hessen: Zum ersten Mal in dieser Saison freuten sich die Ardecker über zwei Siege in Folge. Nach dem Heimerfolg gegen die TSG Offenbach-Bürgel vor einer Woche legten die Rot-Schwarzen, lautstark unterstützt von rund 20 mitgereisten Anhängern, bei der Drittliga-Reserve der HSG Rodgau Nieder-Roden nach und setzten sich beim 31:28 (17:15)-Sieg endlich auch einmal in fremder Halle durch.

„Wir haben eine kämpferisch überragende Leistung gezeigt und auch die bessere Spielanlage abgerufen“, sagte Holzheims Trainer Dominik Jung. Die Gastgeber hatten alle Register gezogen für dieses wichtige Vier-Punkte-Spiel. Erstmals saß das neu unter der Woche neu installierte Trainerduo Andreas Knaf und Jan Redmann auf der Bank, Torhüter-Talent Philipp Bludau aus dem Drittligakader stand zur Verfügung und mit Niklas Klein sowie dem Ex-Münsterer Nils Zelser verstärkte die HSG ihren Rückraum mit zwei starken A-Jugendlichen. Klein ist immerhin der zweitbeste Torschütze der A-Jugend-Bundesligen. Aber auch gegen diese Joker hatten die Ardecker in vielen Situationen die richtigen Mittel im Köcher.

„Wir hatten schwierige letzte Minuten zu überstehen, haben das Spiel aber mit einer leidenschaftlichen Verteidigung zu Ende gebracht.“
Endlich konnte Trainer Dominik Jung einen Erfolg in der Fremde bejubeln.

Der knappe Rückstand, dem die Jung-Sieben in der ersten Halbzeit gut eine Viertelstunde lang hinterherlief, störte die Holzheimer, bei denen Spielmacher Paul Bährens trotz seiner gegen Offenbach-Bürgel erlittenen Sprunggelenksblessur schneller wieder auf der Platte stand als es alle vermutet hatten, nicht. „Wir hatten in der ersten Halbzeit die eine oder andere brenzlige Situation zu überstehen“, resümierte der TuS-Coach. Die letzten Minuten vor und die ersten nach der Pause gehörten allerdings seinem Team, das mit 20:17 in Führung ging (36.). Auf dem Fuß folgte während einer Schwächephase ein Nieder-Rodener 5:0-Lauf zum 22:20 (41.). Taktische Umstellungen und ein Wechseln zwischen der 6:0- sowie der 3:2:1-Deckungsformationen trugen Früchte und zur erneuten Führung bei (29:25, 58.). Nach einer Auszeit agierten die Gastgeber als letztes Mittel mit einer offenen Manndeckung und provozierten mit dieser Alles-oder-Nichts-Taktik Holzheimer Hektik und Ballverluste. „Wir hatten noch schwierige letzte Minuten zu überstehen, haben das Spiel aber mit einer leidenschaftlichen Verteidigung zu Ende gebracht“, freute sich Jung über Saisonsieg Nummer sechs.

Es bleibt unverändert spannend im Tabellenkeller. Zwischen den Plätzen 10 (TuSpo Obernburg) und 14 (TV Hüttenberg II) liegen lediglich zwei Zähler. Wie wichtig Holzheims Sieg bei den „Baggerseepiraten“ war, machen die anderen Ergebnisse des Wochenendes deutlich. Die HSG Kleenheim-Langgöns setzte sich deutlich gegen Obernburg durch und der TV Hüttenberg II schaffte mit einem Neun-Tore-Sieg gegen die HSG Breckenheim/Wallau/Massenheim eine Überraschung. Im Tabellenkeller der Regionalliga brennt noch viel Licht. Nicht nur beim TuS Holzheim nach seinen beiden Siegen.

HSG Rodgau Nieder-Roden II – TuS Holzheim 28:31 (15:17)

Rodgau Nieder-Roden II: Bludau, Hildebrand – Klein (3), Bauch (1), Ullrich (4), Schmid (4), Kiefer, Schultheis, Eyssen, Trageser (1), Haus (8/4), Weiland (2), Weidinger (3), Zelser (2).Holzheim: B. Fischer, K. Fischer – Langenau (3/2), Chodykin (2), Horn (3), Becker (8), L. Fischer (2), Giebenhain (1), Wolfgram, Schenk (1), Meffert (3), Bährens (5), Wagner (3/1), Schneider.Schiedsrichter: David Hoffelner/André Sussmann (HSG Oberhessen/HSG Grünberg/Mücke).Zuschauer: 180.Zeitstrafen: 5:4.Siebenmeter: 4/4:4/3.Spielfilm: 2:3 (5.), 6:5 (12.), 9:7 (16.), 10:12 (21.), 15:17 (29.) – 15:19 (34.), 22:20 (41.), 24:26 (51.), 25:29 (58.), 28:31 (60.).