HC Koblenz – TV Bitburg (Samstag, 19 Uhr, Sporthalle Güls). Tabellarisch gesehen steigt in Güls ein Nachbarschaftsduell, denn der Fünfte (6:6-Punkte) empfängt den Vierten (9:3). Diese drei Punkte Differenz sorgen auch dafür, dass Koblenz gewinnen muss, will es zu den Bitburgern aufschließen. Was ein Schritt wäre, um die aktuelle Dreiteilung der Liga aufzubrechen. Ganz vorne stehen die vier Moselvertreter mit positivem Punktekonto, dann folgt ein Quartett um Koblenz und Mülheim-Urmitz II mit je 6:6-Zählern – und dahinter die vier Teams mit den größten Abstiegssorgen und negativem Konto. Der HCK folgt dabei dem Trend der Teams mit 6:6-Punkten, von denen er, die HBMU II und Bad Ems jeweils zuhause alles gewonnen, aber eben auch auswärts alles verloren haben. Nur der TV Welling tanzt da aus der Reihe. Bitburg macht es bislang umgekehrt und hat auswärts alle drei Spiele gewonnen. Was HC Koblenz-Trainer Julian Vogt dazu meint? „Bitburg hat noch immer die besten Einzelspieler der Liga, aber man weiß nie, wer dabei ist. Darum müssen wir uns auf uns selbst konzentrieren und mit einer konzentrierten Leistung unsere Heimstärke abrufen.“
TuS 05 Daun – HB Mülheim-Urmitz II (Samstag, 19.30 Uhr). Die HBMU-Reserve verfügt wie viele Teams der Liga über ein schönes Heimgesicht und ein weniger hübsches in Auswärtsspielen. Trainer Hansi Schmidt möchte diesen Kreis am liebsten schon in Daun durchbrechen. Wobei sich die Unterschiede aber bislang auch an den Gegnern festmachen lassen. Das Schmidt-Team empfing zuhause drei Teams mit Abstiegssorgen, musste aber auswärts beim Ersten, Zweiten und den sehr heimstarken Bad Emsern ran. Mit Daun (10:2-Punkte) trifft die HBMU II nun auf noch ungeschlagenen Dritten. Daheim mit drei Siegen eine Macht, spielte Daun auswärts zweimal Remis und gewann zuvor mit 36:31 in Andernach. Die Rollenverteilung beim Gastspiel in der Eifel ist also klar. Daun ist haushoher Favorit, Mülheim-Urmitz Außenseiter.
Schmidt will aber eines auf keinen Fall: dass seine junge Mannschaft diese Rolle einfach so hinnimmt. Auch wenn kein Siegesdruck besteht, so soll das Daun-Gastspiel zumindest eines sein, indem Mülheim-Urmitz dem Gegner alles abverlangt. Der HBMU-Trainer formuliert es so: „Mit Daun gilt es ein dickes Brett zu bohren. Der TuS überzeugt saisonübergreifend, hat sich als Spitzenteam etabliert und verfügt über eine ideale Mischung aus jungen, talentierten sowie erfahrenen Spielern. Zum Entwicklungsprozess unserer jungen Mannschaft gehört aber auch dazu, sich dann Widerständen im Spiel zu stellen, wenn es mal nicht so läuft und dann die Spielordnung trotzdem beizubehalten“.
HSG Hunsrück – Turnerschaft Bendorf (Samstag, 19.30 Uhr, Irmenach). Bendorf muss zum verlustpunktfreien Tabellenführer und amtierenden Rheinlandmeister reisen. Beides zusammen belegt auch hier die Rollenverteilung. Von einem Sieg zu träumen, wäre mehr als vermessen, selbst wenn Bendorf seinen bislang einzigen Saisonsieg im Hunsrück mit 36:35 bei der HSG Kastellaun einfahren konnte. Die Hunsrück-HSG aber ist ein ganz anderes Kaliber, und das vorrangige Ziel in der Hirtenfeldhalle kann nur ein passables Ergebnis sein.
TSB-Trainer Lucas Litzmann mag in dieser Hinsicht auch gar nicht erst die eigenen Chancen schönreden. Er ordnet die Partie vielmehr so ein: „Es mag seltsam klingen, aber es ist mir lieber, nach einer dreiwöchigen Spielpause gegen den Tabellenführer anzutreten, als in einem Duell um den Klassenerhalt gegen Mitkonkurrenten. Für uns steht somit das Ergebnis weniger im Fokus. Ich will eine Mannschaft sehen, die sich wehrt, die das Bestmögliche herausholt, indem sie eine gute Leistung abruft und nicht die Köpfe hängen lässt. Gelingt uns das, dann hilft uns diese Partie wieder in den Rhythmus zu kommen und uns für die dann kommenden Direktvergleiche gegen Abstiegskandidaten einzuspielen.“
Harry Traubenkraut