Verbandsliga
TuS Weibern – SSV 95 Wissen 24:17 (11:11). 24 Tore – so wenige hatte der gastgebende Tabellenführer im bisherigen Saisonverlauf noch nicht geworfen. Genau das wertete SSV-Trainer Steffen Schmidt hinterher zurecht als Erfolg, zumal die Vorzeichen nicht nur beim Blick auf die jeweiligen Tabellenstände alle andere als vielversprechend gewesen waren.
Während des Spiels aber relativierte sich einiges, zum Beispiel der Umstand, dass in Weibern traditionsgemäß mit Harz gespielt wird, was in vielen anderen Sporthallen untersagt ist. „Überraschenderweise haben wir uns damit gar nicht so schwer getan und nicht so viele technische Fehler gemacht“, meinte Schmidt, dessen nur neun Mann starker Kader in Weibern im ersten Durchgang wohl ihre beste Halbzeit der Saison hinlegte. „In der Pause waren wir fast schon euphorisiert, das war bis dahin für unsere Verhältnisse richtig gut“, lobte der Trainer seine Mannschaft.
„Wir kamen gut ins Spiel, waren die ganze Zeit auf Augenhöhe und immer auf ein, zwei Tore dran“, beschrieb er die Anfangsphase, in der die Partie „lief, wie erhofft. Ich denke mal, dass Weibern nach dem Pokalspiel am Freitag ein bisschen müde war, vielleicht auch vom Kopf her, und uns vielleicht doch etwas unterschätzt hat.“
Damit, dass der Tabellenletzte aus Wissen in der Abwehr ordentlich zupackte, schien der Favoriten nicht gerechnet zu haben, und wenn doch mal was durchkam, erwies sich der erfahrene Schlussmann Wolfgang Becher als starker Rückhalt. Das ging so weit, dass der SSV nach 20 Minuten durch Niklas Scholz’ Treffer zum 8:9 erstmals in Führung ging. „Mit der hätten wir eigentlich auch in die Halbzeit gehen müssen“, fand Schmidt, „doch zum Ende der ersten Halbzeit haben wir dann doch noch mal den Kopf verloren“.
Keine Frage, dass sich die Siegstädter für den zweiten Abschnitt einiges vorgenommen hatten. Allerdings wurde im weiteren Verlauf allmählich auch die Bank zum Faktor, zumal der ohnehin schon dezimierte Kader durch die Verletzung von Nils Demmer gegen Ende der ersten Hälfte um einen weiteren Spieler ausgedünnt wurde. „Damit hatten wir nur noch zwei Leute für den Rückraum“, erzählte Schmidt. Demmer probierte es zwar noch mal, doch es machte keinen Sinn.
So nahmen die Dinge ihren Lauf. „Vorne haben wir dann zu viele Würfe vergeben, auch weil deren Torwart stärker wurde. Es fehlte am Ende einfach die Kraft“, was in Summe zu einer zu hohen Niederlage führte. „Wenn es 24:20 ausgeht, wäre ich zufriedener“, sagt Schmidt, der aber auch so einverstanden war mit dem, was seine Mannen gezeigt hatten. „Wir wollten kämpfen und zeigen, dass wir mithalten können. Das ist uns gelungen.“
Wissen: Becher – B. Nickel, Scholz (5), Brenner (1), C. Nickel, Perez Leal, Demmer (4), Hombach (5/2), M. Walterschen (2).
Landesliga
DJK Betzdorf – TS Bendorf II 39:40 (21:22). Vor rund 250 Zuschauern in der Kirchener Molzberghalle war die Marschrichtung für die Gastgeber klar: Den Schwung aus den letzten drei Siegen mitnehmen und den Favoriten mit offenem Visier empfangen.
Den besseren Start erwischten die Siegstädter, die sich nach 17 gespielten Minuten eine Drei-Tore-Führung erspielt hatten. Bendorf agierte in den nächsten Minuten jedoch cleverer, sodass sich die Betzdorfer einige Zeitstrafen einhandelten. Daraufhin nutzten die Gäste die Überzahl routiniert aus, sodass es mit einem 20:21 in die Halbzeit ging. Während sich die DJK in den ersten 30 Minuten im Angriff durch ein gutes Kleingruppenspiel auszeichnete, offenbarte die Defensive hingegen teils gravierende Lücken. Individuelles Fehlverhalten und mangelnde Absprache führten dazu, dass die Bendorfer mühelos zu freien Würfen kamen gegen das oft alleingelassene DJK-Torhütergespann.
Das Spiel setzte sich in der zweiten Hälfte fort. Die Angriffsreihen dominierten die Partie. Im Laufe des zweiten Durchgangs egalisierten die Betzdorfer einen Drei-Tore-Rückstand und übernahmen kurz vor Schluss sogar die Führung. Doch die Bendorfer führten durch einen 4:0-Lauf einen erneuten Führungswechsel herbei und machten den Sack zwei Minuten vor Schluss gefühlt schon zu. Ein letztes Kräftesammeln aufseiten der Hausherren ließ die DJK aber noch mal auf ein Tor aufschließen und ermöglichte zehn Sekunden vor dem Ende sogar noch einen Torabschluss. Der Versuch landete jedoch am Außennetz.
Alles in allem aus DJK-Sicht ein sehr vernünftiges Ergebnis gegen einen dezimierten Tabellenführer, der allerdings Unterstützung aus der Rheinlandliga-Mannschaft hatte. Letztlich ist die Niederlage einer verkorksten Abwehr geschuldet. Für die Rückrunde macht das Ergebnis den Betzdorfern aber Hoffnung, weil man sich nach schlechtem Saisonstart aus dem Loch herausgekämpft und im Tabellenmittelfeld stabilisiert hat.
Betzdorf: M. Weitz, Dietrich – F. Henseler (8/4), Flender (5), L. Weitz (4), Krummenerl, Remhof, Rodius (2), M. Henseler (5), D. Greb (5), T. Greb (4), Molly (6).