Welling im Derby gegen HSV
Für Weibern ist Partie gegen Bendorf ein Endspiel
Besser als bei der Pleite in Welling muss die Weiberner Abwehr (in Schwarz) im wichtigen Spiel gegen Bendorf agieren.
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Es geht um viel am 16. Spieltag der Handball-Oberliga. Auf der einen Seite steht das Derby zwischen Welling und Rhein-Nette an, auf der andern Seite ein enorm wichtiges Heimspiel für Weibern.

Mit einem Derby und einem „Endspiel“ steht der interessante und spannende 16. Spieltag der Handball-Oberliga Rheinland an diesem Samstag auf dem Programm.

TV Welling – HSV Rhein-Nette (Samstag, 17.30 Uhr, Nettetalhalle)

Der Tabellenletzte fährt mit dem Ziel nach Mendig, die ersten Zähler in einer bisher verkorksten Saison zu holen. Dem ersten Punkt war die HSV zuletzt im Derby gegen Mülheim-Urmitz II so nah wie noch nie. Nur 37 Sekunden fehlten beim 24:25 zum ersten Punktgewinn.

Nach 40 starken Spielminuten mit einer dauerhaften Führung hätten es sogar zwei Zähler für Rhein-Nette sein können. Nun gilt es, im nächsten Derby am Ende vorn zu liegen. Dagegen wiederum hat Welling Einwände. Mit einem Sieg kann der TVW wohl letzte Zweifel am Ligaverbleib beseitigen.

Das Hinspiel war hart umkämpft

Das Hinspiel war umkämpft, am Ende bezog Rhein-Nette mit 27:29 die zweitknappste Saisonniederlage. Für ein erneut enges Spiel spricht, dass sich die Gäste zuletzt deutlich steigerten. Seine gute Form wies aber auch Welling beim klaren 35:25-Derbysieg gegen Weibern und bei Tabellenführer HSG Hunsrück trotz der 26:33-Niederlage nach.

Welling steckt im Lokalduell in der Favoritenrolle und hat einen weiteren Vorteil: In Welling darf mit Harz gespielt werden, was die HSV weder liebt noch aus eigener Halle gewohnt ist. TVW-Spielertrainer Kai Schäfer meint zum Spiel: „Wir wissen, dass die HSV zuletzt gut gespielt hat. Wir können aber aus dem Vollen schöpfen und wollen das Spiel gestalten, statt zu reagieren. Ich erwarte aber eine umkämpfte Begegnung.“ HSV-Trainer Thomas Heiden entgegnet: „Die letzten beiden Auftritte von uns sind Mutmacher. Mehr aber auch nicht, denn wir haben ja noch nichts gewonnen. Je nach Personallage, die sich aber erst auf den letzten Drücker klärt, wird sich zeigen, ob unser neuer Anlauf, endlich zu punkten, erfolgreich ist. Welling ist der klare Favorit.“

TuS Weibern – Turnerschaft Bendorf (Samstag, 19.30 Uhr, Robert-Wolff-Halle)

Es klingt reißerisch, trifft aber den Kern: Selbst wenn danach für Weibern (9:23) noch fünf und für Bendorf (6:24 Punkte) noch sechs Spiele auf dem Programm stehen, ist diese Partie so etwas wie ein „Abstiegsendspiel“. Hier fällt eine Vorentscheidung, wer als Drittletzter in der Liga verbleibt. Daraus machen auch beide Trainer keinen Hehl.

Nach dem 25:25 im Hinspiel und dem Umstand, dass die Gäste am Saisonende einen Punkt abgezogen bekommen, weil sie zu wenig Schiedsrichter stellen, besitzt Weibern aktuell vier Plus- und zwei Minuspunkte Vorsprung auf Bendorf. Bei einem Heimsieg wären es bereits sechs sowie der gewonnene Direktvergleich. Und da beide Teams in den meisten Partien danach klare Außenseiter sind, scheint fraglich, ob die Bendorfer diesen Rückstand noch aufholen können.

Tobias Arenz: Es geht um Vorentscheidung zu unseren Gunsten

Umgekehrt kann Bendorf nicht nur für einen Aufschub in der Abstiegsfrage sorgen, sondern nach Minuspunkten mit einem Sieg zu Weibern aufschließen und hätte dann ein Spiel mehr in der Hinterhand, um mit dem seinerseits gewonnenen Direktvergleich noch an Weibern vorbeizuziehen. Es bedarf also keines künstlichen Aufblähens der Bedeutung dieser Partie, denn diese Konstellation spricht für sich.

„Wir reden seit Wochen davon, dass wir endlich anfangen müssen zu punkten. Nun müssen wir den Worten Taten folgen lassen“, sagt Bendorfs Trainer Dustin Keip.

„Wir wollen mit dem Heimvorteil im Rücken an die gute Leistung letzte Woche zu Hause gegen Wittlich anknüpfen. Hier haben auch die Spieler, die nicht immer große Einsatzzeiten erzielen, Selbstbewusstsein tanken können. Die Trainingswoche war angesichts von Krankheiten und beruflicher Gründe durchwachsen. Wir werden aber definitiv sowohl personell, wie auch mental alles in die Waagschale werfen, was wir haben, um dieses Spiel zu gewinnen, denn ich stimme zu, wenn gesagt wird, dass dies wohl die Vorentscheidung zu unseren Gunsten in der Abstiegsfrage wäre“ sagt TuS-Trainer Tobias Arenz.