Bei beiden Turnieren sind die Männer und Frauen der HSG Hunsrück und der HSG Kastellaun dabei. Die Frage nach den Ausrichtungsorten war deshalb schnell geklärt. Das Herz des HVR-Pokals schlägt sozusagen am Ostermontag ab 11 Uhr mitten im Hunsrück. Weil die Anwurfzeiten in beiden Hallen identisch sind, kann „Männer-Spieler“ und „Frauen-Trainer“ Puljizovic wie viele Zuschauer aber nur „auf einer Hochzeit tanzen“.
Für beide Kastellaun/Simmerner Mannschaften wird das Halbfinale eine harte Aufgabe. Die Männer (derzeit Elfter) treffen auf den Oberliga-Konkurrenten und Titelverteidiger HV Vallendar, der Rang drei belegt und vor wenigen Tagen mit Trainer-Sohn Jan Waldgenbach (derzeit bei der MT Melsungen unter Vertrag) eine weitere Verstärkung für die nächste Saison vermeldet hat, die Frauen (Dritter in der Rheinlandliga) bekommen es mit der HSG Wittlich zu tun, ihres Zeichens Zweiter in der Oberliga und auch Titelverteidiger.
„Wir haben zuletzt vier Spiele in Folge verloren und wollen das Final Four nutzen, um uns für die letzten Ligaspiele der Saison wieder besser zu finden und einzuspielen, dabei aber alles reinwerfen“, kündigt HSG-Männer-Trainer Mirza Cehajic an. Er hat sich im Vorfeld bei HVR-Vize Rainer Schneider informiert, ob auch Spieler aus der Reserve eingesetzt werden dürfen. „Jungs, die auch in der Oberliga eine Rolle spielen können“, ergänzt der ehemalige bosnische Nationalspieler. Kastellaun/Simmern gegen Vallendar – so lautete vor einem Jahr das Pokalendspiel in Daun. „Damals hatten wir im Finale nur noch sieben einsatzfähige Spieler und Kilian Kötz brach sich im Halbfinale die Mittelhand“, hat Cehajic keine guten Erinnerungen an die 24:32-Niederlage gegen den HVV.
Gastgeber HSG Hunsrück feiert in der heimischen Kleinicher Hirtenfeldhalle seine Premieren-Teilnahme an einem HVR-Endturnier seit dem Zusammenschluss zwischen der HSG Irmenach/Kleinich/ Horbruch und der SG Gösenroth/ Laufersweiler zu Beginn der Saison 2019/20. „Wir sind sehr motiviert und wollen auch am Montag die Sachen umsetzen, die uns in dieser erfolgreichen Saison auszeichnen. Die Mannschaft hat sich in den taktischen Dingen sehr gut weiterentwickelt und dazu wird auch das Final Four weiterhin beitragen“, ist sich Trainer Dejan Dobardzijev sicher. Im ersten Halbfinale (Anwurf 11 Uhr) ist die Rheinlandliga-Spitze unter sich. Der bereits als Meister und Teilnehmer an den Qualifikationsspielen zur Oberliga feststehende Spitzenreiter Hunsrück trifft auf den Tabellenzweiten TuS Daun. „Daun ist ein super Gegner. Es wird spannend“, glaubt Dobardzijev.
Beim Frauenturnier könnte man zunächst darauf schließen, dass die HSG Kastellaun/Simmern auf einen beträchtlichen Heimvorteil durch das Harzverbot bauen kann. In Kastellaun darf bekanntermaßen nur bei den Oberliga-Heimspielen der Männermannschaft Haftmittel verwendet werden, weil diese die Spuren als „Putzkolonne“ nach ihren Partien beseitigt. Sasa Puljizovic will von dem Vorteil nichts wisse: „Ja, wir spielen ohne Harz, aber auch ohne acht Spielerinnen. Seit der Liga-Partie gegen Koblenz läuft alles gegen uns. Krankheiten, Verletzungen, Urlaube und weitere Verhinderungen beuteln uns. Das ist schade, weil wir bei unserer Heimveranstaltung feiern und Spaß haben wollten.“ Puljizovic wird nicht viel mehr als sieben Akteurinnen auf der Mannschaftsliste stehen haben. „Es ist gut möglich, dass vier B-Jugendliche zum ersten Mal bei den Frauen zum Einsatz kommen“, erklärt der 34-Jährige.
Maouia ben Maouia, Trainer der HSG Hunsrück (Vierter in der Oberliga) hat sich für das Spiel ohne Harz eine vermeintlich simple Strategie zurechtgelegt: „Wir wollen uns auf die Abwehrarbeit konzentrieren und dann mit Tempo zu einfachen Toren kommen.“ Der HSG-Gegner ist ab 11 Uhr der Rheinlandliga-Spitzenreiter TV Welling. „Wir haben uns von unserer zweiten Mannschaft, die Welling aus der Liga kennt, Informationen eingeholt und Internet-Recherche betrieben“, schildert ben Maouia die Vorbereitung auf das Team aus der Vulkaneifel.
Durch Verletzungen stehen ihm momentan nur drei Rückraumspielerinnen zur Verfügung. Die Doppelbelastung mit zwei Partien an einem Tag wird deshalb eine Herausforderung. „Am liebsten wollen wir selbstverständlich ins Finale“, so ben Maouia, der Kastellauns Halbfinalgegner HSG Wittlich als Favoriten ansieht. Im Vorjahr gewann Wittlich mit 31:23 gegen die HSG Hunsrück das Endspiel.
Männer, Final Four in Kleinich
Halbfinale, 11 Uhr: HSG Hunsrück – TuS Daun; 12.45 Uhr: HSG Kastellaun/Simmern – HV Vallendar;
Spiel um Platz 3 um 14.30 Uhr;
Finale um 16.15 Uhr.
Frauen, Final Four in Kastellaun
Halbfinale, 11 Uhr: TV Welling – HSG Hunsrück; 12.45 Uhr: HSG Wittlich – Kastellaun/Simmern;
Spiel um Platz um 14.30 Uhr;
Finale um 16.15 Uhr.