HSG Kastellaun/Simmern – HSV Rhein-Nette (Sa., 19.30 Uhr, IGS-Halle). Mit der Begegnung beim Oberligaabsteiger geht Rhein-Nette in drei Hammerspiele. Anschließend warten noch der Dritte TV Bitburg und der Zweite HSG Hunsrück. Ein Blick auf die Tabelle lässt danach kein gemütliches Weihnachtsfest für die HSV-Akteure erwarten.
Schließlich sind die Aussichten auf Punkte für den Drittletzten (4:14 Zähler) sehr gering. Somit droht ein Jahreswechsel auf einem Abstiegsplatz, der schon nach dem Kastellaun-Spiel Realität sein könnte, weil im Parallel-Duell zwischen Basenheim (4:14) und Welling (3:15) ein Konkurrent an Rhein-Nette vorbeiziehen wird.
Hunsrücker haben eine blütenfreie Weste
Es sei, denn der HSV gelingt eine faustdicke Überraschung. Die Hunsrücker haben derzeit mit 18:0 Punkten eine blütenweiße Weste. Die Gastgeber empfangen ihren Gegner zudem mit meterbreiten Schultern, nachdem sie auch ihre bislang größte Bewährungsprobe im Hunsrück-Derby bei der bis dahin punktgleichen HSG Hunsrück mit 25:24 bestanden haben.
Da bei der HSV niemand Realitätsverweigerer ist, setzten sich die Beteiligten im Bemühen, mittelfristig wieder aus dem Keller zu kommen, kleine Ziele. „Wir fahren sicher nicht dahin, um uns zu ergeben. Um die bestmögliche Leistung rauszuholen, haben wir uns diese Woche als Team nochmals zusammengesetzt und alles angesprochen. Beim 25:37 gegen Bad Ems haben wir 40 Minuten gegengehalten, danach hatten wir auf ganzer Linie einen Blackout. Wir haben uns darauf eingeschworen, dass uns das künftig nicht passiert“, sagt HSV-Trainer Hermann-Josef Häring. Personell sieht es für Rhein-Nette gar nicht so schlecht aus.
TV Bassenheim – TV Welling (So., 17 Uhr, Karmelenberghalle). Dieses Derby dürfte viele Zuschauer anlocken. Zumal beide Vereine in der Jugend sogar eine Spielgemeinschaft bilden. Als wäre das nicht genug, empfängt mit dem Team von Swen Acht auch noch der Vorletzte (4:14 Punkte den Letzten (3:15) – Abstiegskampf pur also. Klar, dass Acht da sagt: „Nur der Gewinner bekommt etwas Luft, während beim Verlierer die Sorgen um den Ligaerhalt größer werden.“
Angesprochen auf seine Vergangenheit in Welling meint er: „Es stimmt, dass ich meine schönsten Handballjahre in Welling verbracht habe und den Verein auch weiter im Herzen trage. Aber darauf kann ich nun keine Rücksicht nehmen, selbst wenn mein Neffen Björn Oligschläger da spielt.“ Der gehört zu Wellings Leistungsträgern. „Aber auch er wird keine Rücksicht auf die Familienbande nehmen. Dafür ist diese Partie einfach zu wichtig“, betont Acht.
Der Gewinner schöpft Hoffnung
Das unterstreicht auch Wellings Spielertrainer Kai Schäfer, der in dieser Funktion schon einmal mehrere Jahre wirkte und dabei von Acht assistiert wurde: „Die Tabellensituation ist klar. Wer gewinnt, schöpft Hoffnung, wer verliert, für den verschärft sich die Situation. Wir müssen das konservieren, was uns gegen Daun ausgezeichnet hat. Nämlich eine solide Deckung, gute Spielkontrolle, in der alle bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.“ Gegen Daun gelang ein 27:24-Sieg.
Tobi Brüninghaus ist bei Welling wieder auf einem Lehrgang und fällt. Ansonsten kann Schäfer auf den gleichen Kader wie gegen Daun. bauen.