Handball: Frauen des HSV Sobernheim scheitern erst im Finale - Weibliche B-Jugend bejubelt viele Kantersiege und Platz eins
Das freut HSV-Chef Schneider: Trainergilde beim Felketurnier vereint
Heiß her geht es beim Felketurnier im Staaren: HSV-Spieler Yannick Maschtowski (am Ball) setzt sich entschlossen gegen zwei Spieler der DJK St. Matthias aus Trier durch. Ganz rechts: Philipp Schütt. Foto: Michael Ottenbreit
Michael Ottenbreit

Bad Sobernheim. Tagsüber Handball satt, am Abend ein abwechslungsreiches Musikprogramm, das zum Feiern und Tanzen einlädt. Dazu die pulsierende Zeltstadt, in der geruht, gegrillt und gechillt wird. Es ist diese ganz besondere Mischung, die das Felketurnier des HSV Sobernheim ausmacht und die es so beliebt macht.

Die einen legen den Fokus auf das Sportliche, andere genießen die Festivalatmosphäre, das Beisammensein, freuen sich darauf, alte Bekannte wiederzusehen oder neue Kontakte zu knüpfen. Auch als Saisonabschlussfahrt wird das Turnier angepeilt. Und so verwunderte es nicht, dass die Zeltplätze dicht besiedelt waren. Michel Schneider hatte schon im Vorfeld vermutet, dass mehr los sein würde als im vergangenen Jahr, und der HSV-Vorsitzende fühlte sich bestätigt. „Der Donnerstag war stärker als im Vorjahr. Und am Freitag hatten wir einen super Abend, eine super positive Stimmung. Das Festzelt war knallvoll, und auch die Shakers waren super zufrieden“, freute sich der Turnierorganisator.

Angesichts der hochsommerlichen Temperaturen war eine Abkühlung an der Nahe oder unter einer der mobilen Duschen, die im Staaren installiert waren, ebenfalls heiß begehrt. Auch Eis und kühle Getränke fanden reißenden Absatz. Und da schattige Plätze im Stadionrund Mangelware sind, wurden Spieler und Zuschauer kreativ. Hüte, Sonnenbrillen und -creme gehörten zur Standardausrüstung, zudem spendeten portable Sonnenschirme Schutz.

Trotz der Hitze ging es auf den Spielfeldern zur Sache, schließlich waren viele Teams ambitioniert unterwegs und gewillt, ihr Bestes zu geben. Dazu gehörten auch die HSV-Frauen I, die in den zurückliegenden Jahren stets vorne dabei gewesen waren – und das, obwohl sie auch hinter den Kulissen mit anpackten und wie immer die Nachtschicht in der Bar übernommen hatten. Trotz der Doppelbelastung und wenig Schlaf waren sie erfolgreich unterwegs, zogen mühelos ins Viertelfinale ein, das sie ebenso überstanden wie das Halbfinale. Im Endspiel allerdings erwies sich der mit etlichen Auswahlspielerinnen gespickte TV Bodenheim als zu stark, sodass sich die Gastgeberinnen nach anfänglicher Führung mit 9:15 geschlagen geben mussten. Die Enttäuschung, dass sie ihren Vorjahressieg nicht wiederholen konnten, ließ sich verschmerzen. Denn ihr Ziel, einen der begehrten Fresskörbe zu gewinnen, hatten sie auch als Zweitplatzierte erreicht.

Nicht ganz so gut lief es für die Rheinhessenliga-Männer des HSV. Obwohl sie in der Gruppenphase drei von vier Spielen gewannen, verpassten sie den Einzug ins Viertelfinale knapp. „Wir waren aber auch recht dünn besetzt, hatten über die Turniertage den einen oder anderen Ausfall“, berichtete Schneider. Spaß hatten die Lokalmatadore trotzdem, und so hängten sie nach dem Vorrunden-Aus noch eine Partie dran – ein spontanes Duell mit der zweiten HSV-Vertretung.

Froh waren die Organisatoren, dass es bei der 62. Turnierauflage wieder eine Konkurrenz für Alte Herren gab. Die war im Vorjahr mangels Meldungen ausgefallen, dieses Mal traten fünf Mannschaften an, darunter auch Routiniers des HSV, die sich nur dem Medialine Werksteam, dem späteren Turniersieger, geschlagen geben mussten und Zweiter wurden. Medialine hatte wieder einmal ein illustres Team ins Rennen geschickt, unter anderem zeigte der frühere HSV-Trainer Ioannis Tsoultsidis sein Können. Überhaupt tummelten sich während der Turniertage viele alte Bekannte im Staaren. Schneider hatte sogar alle Trainer, unter denen er bei den HSV-Männern spielte/spielt, am Samstag ausgemacht. Von der scheidenden Trainerin Yvonne Thon über Tsoultsidis, Markus Barwig, Yannick Maschtowski, Mario Mitschke, Markus Schmidt, Ralf Reuther bis zu Tino Stumps, der die Bad Sobernheimer in der neuen Runde anleiten wird. Und das Beste: Das Gros ist dem HSV nach wie vor verbunden, brachte sich in der Turnierleitung, als Schiedsrichter, Helfer oder als Spieler ein.

Für Schneider, der erstmals die Turnierorganisation innehatte, ist es ein großes Plus zu wissen, dass sich so viele Menschen im Verein engagieren, dass so viele ihren Teil zum Gelingen des Großereignisses beitragen. „Das war für mich mit ein Grund zu sagen, ich mache es. Ohne die ganzen unermüdlichen Helfer würde es nicht gehen“, sagte Schneider und schickte ein großes Lob an alle Unterstützer hinterher. Viele Helfer bringen sich seit Jahren ein, wissen genau, was zu tun ist, packen aber auch spontan an, wenn irgendwo Not am Mann ist. Und natürlich freuen sich die HSVler, wenn junge Leute Verantwortung übernehmen. Peter Sutor, der Herr der Spielpläne, verkündete Zuwachs in seinem Team: „Ich glaube, ich mache es zum 25. Mal. Wir wollen es an Jüngere übergeben und freuen uns, dass wir in Jakob Seiß Nachwuchs bekommen haben.“ Die ein oder andere Absage hatte Sutors Planungen über den Haufen geworfen, sodass er Spielpläne anpassen musste. „Wenn es kurzfristige Absagen gibt, wird es bei uns natürlich hektisch. Aber insgesamt läuft es rund“, bilanzierte er.

Das traf auch auf den Finaltag zu, der dieses Mal wieder der A- und B-Jugend vorbehalten war. Und der endete aus HSV-Sicht erfolgreich. Nachdem sich zum Auftakt am Donnerstag die männliche D-Jugend und die weibliche C-Jugend die Turniersiege gesichert hatten, triumphierte zum Abschluss die erste Garde der weiblichen B-Jugend. Die HSVlerinnen feierten in sämtlichen Gruppenspielen hohe Siege. Im Finale gegen die TG Eltville gab es dann das Kontrastprogramm. Doch auch diese Hürde meisterten die Bad Sobernheimerinnen mit 10:9 erfolgreich. Platz vier ging an die TuS Kirn, die der HSV im Halbfinale mit 13:6 bezwungen hatte.

62. Felketurnier des HSV Sobernheim

Männer (29 Teams)

Finale

TG Eltville – Bölsers 11:9

Spiel um Platz drei

TV Bodenheim – SG Gösenroth/L. 15:14

Halbfinale

Bölsers – TV Bodenheim 8:4TG Eltville – SG Gösenroth/Laufersweiler 7:6

Frauen (17)

Finale

TV Bodenheim – HSV Sobernheim I 15:9

Spiel um Platz drei

SG Gösenroth/Laufersw. – HC Saabrücken 16:7

Halbfinale

HSV Sobernheim I – SG Gösenroth/L. 13:8TV Bodenheim – HC St. Joh. Saarbrücken 11:8

Alte Herren (5)

1. Medialine Werksteam 4 45:24 8:02. HSV Sobernheim 4 38:29 6:23. HSC Ingelheim 4 36:36 4:44. TV Altenkessel I 4 28:45 2:65. TV Altenkessel II 4 28:41 0:8

Männliche A-Jugend (9)

Finale

HSC Ingelheim – HSG Rüsselsheim 9:7

Spiel um Platz drei

TG Kastel – TG Eltville 7:4

Männliche B-Jugend (11)

Finale

PSV Wiesbaden – HF Illtal 13:8

Spiel um Platz drei

HSG Wittlich – Eintracht Wiesbaden 15:10

Männliche C-Jugend (10)

Finale

TG Schierstein – HSC Ingelheim 10:7

Spiel um Platz drei

TG Eltville – SG Gösenroth/Laufersw. 13:10

Männliche D-Jugend (15)

Finale

HSV Sobernheim I – TG Kastel 16:9

Spiel um Platz drei

Saarbrücker Löwen – HSG Kaiserslautern 13:9

Halbfinale

HSV Sobernheim I – Saabrücker Löwen 10: 9TG Kastel – HSG Kaiserslautern 12:11

Männliche E-Jugend (15)

Finale

HSC Ingelheim – HSG Wittlich 22:20

Spiel um Platz drei

Saabrücker Löwen – SG Gösenroth/Laufers. 13:7

Männliche F-Jugend (11)

Finale

HG Itzenplitz – HSG Dornh./GG I 9:5

Spiel um Platz drei

SG Gösenroth/Laufersw. – TG Eltville 8:1

Minis 1 (4)

1. HSV Sobernheim 3 30: 9 6:02. HSG Dornh./GG 3 18:11 4:23. HSC Ingelheim 3 12:24 2:44. SSV Meisenheim 3 12:28 0:6

Minis 2 (5)

1. Eintracht Wiesbaden 4 58: 6 8:02. TV Bodenheim 4 71:20 6:23. TG Itzenplitz 4 37:23 4:44. HSV Sobernheim 4 18:65 2:65. SSV Meisenheim 4  5:75 0:8

Minis 3 (5)

1. HSG Saarbrücker Löwen 4 54:16 8:02. HSG Kaiserslautern 4 30:25 6:23. HSG Dornh./GG 4 30:23 4:44. HSG Obere Nahe 4 15:31 2:65. HSV Sobernheim 4 12:46 0:8

Weibliche A-Jugend (5)

1. TSG Bretzenheim 4 47:25 8:02. HSG Dornh./GG 4 32:30 6:23. Rhein-Neckar-Löwen 4 39:39 4:44. TS Rodalben 4 38:49 1:75. TV Bodenheim 4 24:37 1:7

Weibliche B-Jugend (12)

Finale

HSV Sobernheim I – TG Eltville 10:9

Spiel um Platz drei

HSG Wittlich – TuS Kirn 16:14

Halbfinale

TG Eltville – HSG Wittlich 14:13HSV Sobernheim I – TuS Kirn 13:6

Weibliche C-Jugend (7)

1. HSV Sobernheim 6 81:38 12: 02. TuS Kirn 6 82:54 10: 23. HSG Saarbrücker Löwen 6 68:50  8: 44. SG Gösenroth/Laufersw. 6 55:57  4: 85. TV Bodenheim 6 43:51  4: 86. HG Itzenplitz 6 51:62  4: 87. HSG Obere Nahe 6 26:94  0:12

Weibliche D-Jugend (11)

Finale

TG Eltville I – HG Itzenplitz I 13:3

Spiel um Platz drei

SG Gösenroth/Laufersw. – HSC Ingelheim 3:0

Weibliche E-Jugend (8)

Finale

TG Eltville II – TG Eltville I 16:11

Spiel um Platz drei

HSG Dornh./GG – Saarbrücker Löwen 8:7

Von Tina Paare