Dafür gab es gute Gründe. So waren die Wittlicher beispielsweise in der Schlusssekunde noch zum Abschluss gekommen, der Ball hatte auch zum möglichen 21:20 im Netz gezappelt, allerdings war die Schlusssirene ertönt, als der Ball die Torlinie noch nicht überquert hatte. Der Treffer zählte nicht.
Dass die Obere-Nahe-HSG das Spiel derart offen gestalten konnte, kam zudem ein wenig überraschend. Denn die komfortable Personalsituation hatte sich zum Wochenende hin ins Gegenteil gekehrt. Eigentlich hatte Christian Wagner den privat verhinderten Juchem vertreten sollen, war aber wegen Corona ausgefallen. Hinzu kamen berufs- und krankheitsbedingte Ausfälle, sodass nicht nur Juchem privat umdisponieren, sondern auch auf dem Feld improvisieren musste. Marek und Oliver Zühlsdorf erklärten sich bereit, dem Team auszuhelfen – und fügten sich laut Coach perfekt in die Mannschaft ein.
Vor allem die Abwehr um Torhüter Kristofer Rickes, der laut Juchem einen „absoluten Sahnetag“ erwischt hatte, bekam das Sonderlob des Trainers. Schnell wurde klar, dass die Gastgeber mit Nojus Koenen einen absoluten Topscorer in ihren Reihen hatten. Juchem ließ ihn in Manndeckung nehmen und sorgte damit gleichzeitig dafür, dass Wittlichs Rhythmus dahin war. In der Folge spielten die Gäste ihre Angriffe lange aus und schafften es so, das Spiel offen zu halten und den Punkt mit ein wenig Glück festzuhalten. „Die Jungs haben das super gemacht, und für die Moral war das auch ganz wichtig“, bilanzierte Juchem. Die HSG Obere Nahe verbesserte sich mit 3:9 Punkten auf den drittletzten Tabellenplatz.
HSG Obere Nahe: Rickes, Drahoß – M. Zühlsdorf, Bamberger (2), Fetzer, Rogoll (2), O. Zühlsdorf, Pommer, Klünder (9/3), Wegert (3), Gerster (1), Y. Zühlsdorf (2), Christmann (1).