Ein äußerst lehrreiches Jahr schlossen die Handballerinnen des TV Bad Ems in der Oberliga Rheinland als Vorletzter des ein Dutzend Teams umfassenden Feldes ab. In 22 Spielen gingen die Ballwerferinnen aus der Kurstadt 20 Mal als Verliererinnen vom Platz. Siege gab’s lediglich gegen die HSG Mertesdorf-Ruwertal (27:23) und den am Ende punktgleichen TuS Daun (28:22), der jedoch aufgrund des um vier Treffer besseren direkten Vergleichs – in der Dauner Wehrbüschhalle hatte der TVBE mit 23:25 den Kürzeren gezogen – auf den letzten Tabellenplatz verwiesen werden konnte.
Nun stellt sich die Frage, in welcher Klasse die Bad Emserinnen in der kommenden Runde angehören – Oberliga oder Bezirksoberliga? Die Verantwortlichen des Vereins um Klaus Ohnhäuser gehen davon aus, dass die Oberliga die sportliche Heimat der jungen Damen bleibt. Zünglein an der Waage spielt bei der Beantwortung dieser Frage der TV Bassenheim. Da der Verein in der vergangenen Saison während der Hinrunde sein Team vom Spielbetrieb in der Regionalliga zurückzog, würde eine neue Mannschaft gemäß der Statuten des Handballverbandes Rheinland (HVR) bei Wiederaufnahme des Spielbetriebs der untersten Klasse zugeordnet – und eben nicht eine Klasse tiefer als zum Zeitpunkt der Abmeldung. So sieht es neben dem satzungskundigen TVBE-Urgestein Klaus Ohnhäuser auch Rainer Schneider, der HVR-Vizepräsident Spieltechnik. „Es sieht so aus, als blieben die Damen des TV Bad Ems in der Oberliga“, erklärte der Funktionär aus Mendig auf Anfrage dieser Zeitung seine Sicht der Dinge.
Die Bassenheimer könnten diesbezüglich jedoch eine andere Auffassung vertreten und per Meldung einen Platz in der Oberliga beanspruchen. Schneider weist darauf hin, dass das Ende der Meldefrist am Donnerstag, 15. Mai, abzuwarten ist, ehe die Staffeln für die Saison 21025/26 eingeteilt werden. Sollte der Verbands-Spielausschuss dem TV Bassenheim die Oberliga-Tür verschließen und die Damen-Mannschaft in die Bezirksliga schicken, könnte es bei einem Einspruch des Vereins darauf hinauslaufen, dass Sportgerichte darüber entscheiden, in welcher Liga es weiter geht.
Beim TV Bad Ems sieht man der Angelegenheit ziemlich gelassen entgegen. „Wird der TV Bassenheim in die Oberliga aufgenommen und müssten wir dann absteigen, würden wir die Angelegenheit rechtlich prüfen lassen“, kündigte Klaus Ohnhäuser an, dass sein Verein im Fall X nicht so einfach klein beigeben, sondern um den Oberliga-Platz kämpfen würde. „Vielleicht könnte die Klasse dann auch auf 13 Mannschaften aufgestockt werden.“
Ohnhäuser sieht die sportlichen Perspektiven der TVBE-Mädchen recht positiv. „Die Handschrift von Trainer Ralf Kern ist klar zu erkennen. Unsere jungen Spielerinnen müssen sich nach Ende der Jugend bei den Damen zurechtfinden und werden ohne die Doppelbelastung mehr Punkte holen als zuletzt“, ist sich Ohnhäuser sicher. „Sie haben auch in dieser Runde schon viele gute Spiele gemacht, sind dann aber immer wieder körperlich eingebrochen.“