Handball-Oberliga: Kastellaun/Simmern verliertmit 22:29 - Sasa Puljizovic macht zwölf Tore
Budenheimer sind eine Nummer zu groß für die HSG Kastellaun/Simmern
Die besten Torschützen der Partie im direkten Duell: Sasa Puljizovic (Mitte) traf zwölfmal für Kastellaun/Simmern, aber das reichte nicht beim 22:29 gegen Budenheim, für die der aus Kastellaun stammende Patrick Hess (rechts) an alter Wirkungsstätte achtmal netzte. Foto: B&P Schmitt
B&P Schmitt

„Wir müssen einen perfekten Tag erwischen, wenn wir über einen Sieg nachdenken wollen“, wusste Trainer Mirza Cehajic bereits im Vorfeld des Aufeinandertreffens seiner HSG Kastellaun/Simmern mit den Sportfreunden Budenheim. Da es kein perfekter Tag wurde – unter anderem meldete sich Rückraum-Ass Julian Mangold kurzfristig mit einer Grippe ab – ging das Duell in der Handball-Oberliga seinen geregelten Gang, mit 22:29 (11:16) unterlag die HSG den starken Gästen.

„Budenheim hat eine Top-Mannschaft“, sagte Cehajic. Und das bestätigte der Gast fast über die vollen 60 Minuten. Auf vielen Positionen gleichwertig doppelt besetzt, machte man ab Minute zwölf ernst. Bis dato hatten die Kastellaun/Simmerner mit viel defensivem Aufwand ein 5:5 halten können. „Weil Mangold fehlte, mussten wir anfangs ein wenig umstellen, unsere Spielidee anpassen“, deckte Sportfreunde-Coach Thomas Gölzenleuchter nach Spielende auf. „In der Phase haben wir angefangen, zu viele von Außen zu verwerfen“, ordnete Cehajic die Minuten bis zur Halbzeitsirene ein.

Gästeakteur Stefan Corazolla warf hier in weniger als drei Minuten vier seiner insgesamt fünf Treffer, netzte zum 7:11 bis 7:14 (17. bis 19. Minute). Einziger Gegenpart: Sasa Puljizovic. Zum Halbzeitstand von 11:16 steuerte der Bosnier sagenhafte neun Treffer bei. Am Ende standen für ihn zwölf Tore auf dem Spielbericht zu Buche. „Auch nach dem Ausfall von Julian habe ich einige junge Spieler dazu geholt, sie haben es gut gemacht“, meinte Cehajic weiter. Mit Mirko Stelter, Moritz Schneiders und Lewin Rickus erhielten junge Spieler der „Zweiten“ die Chance, Oberligaluft zu schnuppern. Vor allem Rickus wusste zu überzeugen. Nach 45 Minuten für Nico Hassley gekommen, machte der Top-Torjäger der A-Jugend-Rheinlandliga auf der Rechtaußen-Position eine prima Partie, trug sich zweimal in die Torschützenliste ein.

Zur Spannung trug das allerdings nichts mehr bei. Bis zum 16:21 (40.) konnte die HSG den Rückstand auf fünf Tore eindämmen, danach wurde es deutlicher. Über 16:24 (45.) und 20:27 (53.) trudelte man der Schlusssirene entgegen. Und was machten die kommenden und ehemaligen HSG-Spieler der Gäste? Kastellauns Königstransfer für die Saison 2024/25, Maximilian Grethen, hielt sich Tore-technisch arg zurück. Er traf fünfmal, davon viermal von der Siebenmeterlinie. Beim Kastellauner Patrick Hess war zunächst gar nicht klar, ob er überhaupt mitwirken können würde. Er konnte, Hess schwang sich sogar zum Topscorer der Budenheimer auf und traf achtmal.

Sein Coach Gölzenleuchter ergänzte nach der Partie: „Bis zur 40. Minute hatte ich noch so meine Bedenken, weil wir uns nicht entscheidend absetzen konnten. In der Summe war die Leistung in Ordnung – nicht mehr, aber auch nicht weniger.“ Cehajic war nicht unzufrieden: „Budenheim hat einfach seine Klasse gezeigt. Und die Torwartleistung war bei ihnen eine andere als bei uns. Ein Lob an die Schiedsrichterinnen , sie hatten eine gute, klare Linie.“ Budenheim bleibt trotz des Sieges auf Platz sechs mit 33:15 Punkten, Kastellaun hält Rang elf bei 20:26 Zählern, der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt weiter sechs Punkte.

Von Sascha Wetzlar

HSG Kastellaun/Simmern – SF Budenheim 22:29 (11:16)

Kastellaun: Lahm, Stein – Stelter (1), Schneiders, K. Kötz (2), Gilanyi (1), Mühlbauer, M. Kötz (1), Rickus (2), Acar, Hassley (1), M. Kaltenmorgen (1), Puljizovic (12/6), Adams (1).

Budenheim: Ketelaer, Schäfer – Ludwig, Thrun, Klasmann (1), Corazolla (5), Weil, Dübal (1), Hess (8/1), Rigterink (5), Schieke, Teschner (4), Kühn, Grethen (5/4).

Schiedsrichterinnen: Aleksandra Jelicic und Vanessa Schlichter (beide SGH St. Ingbert); Zuschauer: 250.

Spielfilm: 5:5 (11.), 7:14 (19.), 11:16 (Halbzeit); 16:21 (40.), 18:26 (51.), 22:29 (Endstand)

Besonderheit: Rot für K. Kötz (Kastellaun) wg. dritter Zeitstrafe (55.).

Nächste Aufgabe für Kastellaun: am Ostermontag Final Four um den HVR-Pokal in Kleinich, um 12.45 Uhr Halbfinale gegen Vallendar.