Nach pokalbedingter einwöchiger Spielpause geht es nun in der Handball-Oberliga weiter.
HSG Wittlich – HC Koblenz (Sa., 18 Uhr, BBS-Halle Wittlich). Koblenz ist beim Tabellenzweiten sicher nur Außenseiter, auch wenn das Team von Julian Vogt zuletzt beim sicheren 30:26-Heimerfolg gegen den nicht einfach zu bespielenden TV Welling Selbstbewusstsein getankt hat. Bequemer wird es für den HCK nun definitiv nicht. Auch wenn Wittlich gerade erst aus der Verbandsliga ins Rheinlandoberhaus aufgestiegen ist, sagt die Zwischenbilanz der Wittlicher alles über ihre Spielstärke aus. 16:2 Punkte stehen dabei zu Buche.
Die einzige Niederlage gab es beim verlustpunktfreien Tabellenführer HSG Hunsrück. Daheim gewann Wittlich seine vier Partien mit acht bis 16 Toren Differenz Vorsprung. All dies offenbart: Wittlich ist kein gewöhnlicher Aufsteiger, sondern sogar ein Titelaspirant.
Die Stärken liegen vor allem im Angriff, denn mit 318 Toren, also gut 35 Treffern im Schnitt ist die HSG in dieser Hinsicht sogar Ligaprimus. Auf die Koblenzer Defensive wird also einiges zukommen. In den Reihen der Gastgeber steht mit Kai Lißmann ein echter Ausnahmetorjäger. Aber er ist längst nicht auf sich allein gestellt, sondern hat starke Nebenleute.
Das weiß auch Vogt: „Ich sehe uns als klaren Außenseiter, aber es gibt immer wieder mal Überraschungen. Für die müssen wir aber die Angriffswucht der HSG rigoros stoppen. Wir können zumindest frei aufspielen, niemand hat uns in Wittlich auf dem Zettel.“
Turnerschaft Bendorf – HB Mülheim-Urmitz II (Sa., 17.30 Uhr, WRG-Arena). In Bendorf steht ein heißes Derby auf dem Programm. Es dürfte eine 50:50-Partie werden, in der die Tagesform, die größere nervliche Stabilität und herausragenden Einzelakteure entscheiden. Die Gäste rangieren als Fünfter mit 10:8 Punkten zwar sechs Plätze vor Bendorf (5:13), doch Statistiken sind in solchen Derbys nur bedingt aussagekräftig. Zumal die HBMU auswärts bislang nur einmal beim Sieg in Daun überzeugt und ansonsten ihre vier Niederlagen alle in der Fremde bezogen hat.
Das Team von TSB-Trainer Lucas Litzmann hat zuletzt einen sicheren Sieg in Andernach eingefahren, wird also mit Rückenwind in die Partie gehen. Mülheim-Urmitz II andererseits sollte mit etwas Wut im Bauch nach einer Klatsche in Bitburg über den Rhein kommen. Kann die HBMU diese Wut so kanalisieren, dass sie fokussiert und engagiert zu Werke geht, ist es wiederum auch gut möglich, dass die Bendorfer Probleme bekommen.
Beide Mannschaften kennen sich gut
In taktischer Hinsicht wird wohl keiner der beiden Kontrahenten den Gegner überraschen können. Dafür kennen sich die Mannschaften zu gut. Zumal sie sich gegenseitig auch noch via Video und live beobachtet haben. Aufseiten der Gastgeber sagt Litzmann: Ich freue mich extrem auf das Derby und hoffe natürlich, dass wir unseren Heimvorteil nutzen können. Dafür müssen wir allerdings eine Topleistung bringen. Und die HBMU darf keinen Toptag haben. Denn sonst findet sie vorn immer spielerisch gute Lösungen. Vor allem aber imponiert mir ihre sehr aggressive Abwehr.“ Für die HBMU meint Trainer Hansi Schmidt „Für uns ist das Derby ein richtungweisendes Spiel, in dem meine Jungs den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfen. Ich erwarte ein anderes Auftreten als in Bitburg. Dafür werden wir den Fokus auf die Attribute legen, die uns in der Vergangenheit zum Erfolg verholfen haben.“⋌ htr