Zwei Partien haben die Handballer des TuS Holzheim im Endspurt der hessischen Regionalliga noch vor der Brust. Dann herrscht Gewissheit, ob die Ballwerfer aus dem gallischen Dorf an der Aar weiter zum erlesenen Kreis der Viertligisten gehören oder ob es postwendend wieder runter in die Oberliga Mitte geht. Angesichts des Gedränges in den unteren Regionen der Tabelle und den im Falle von Punktgleichheiten herangezogenen direkten Vergleichen stellt sich die Lage für die Holzheimer vor deren Gastspiel bei TuSpo Obernburg (Samstag, 17 Uhr, Valentin-Ballmann-Halle) bei immerhin drei fixen Absteigern in die Oberliga alles andere als rosig dar.
Nur einer aus hinterem Quartett rettet sich
Aus dem Quartett in der untersten Region des Klassements schafft es in der Endabrechnung nämlich lediglich ein Team, den Kopf aus der sportlichen Schlinge zu ziehen. Nach dem 26:25-Heimsieg der HSG Kleenheim am Mittwochabend im Derby gegen Pohlheim benötigen die Ardecker noch mindestens drei Zähler, um die Kombinierten aus dem Kleebachtal, die zum Abschluss bei den einerseits unberechenbaren, andererseits aber recht heimstarken ESG Gensungen/Felsberg leer ausgehen muss, hinter sich zu lassen. Da der TuS sowohl gegen Mitaufsteiger HSG Rodgau/Nieder-Roden II als auch der U23 des Zweitligisten TV Hüttenberg den besseren direkten Vergleich aufweist, reicht es für die Holzheimer nach 26 Partien punktgleich mit diesen beiden direkten Mitbewerbern zu sein.
Die Holzheimer bleiben aber vor dem abschließenden Heimspiel gegen die HSG Breckenheim/Wallau/Massenheim (Samstag, 10. Mai, 19.30 Uhr) nur im Rennen, wenn sie möglichst mit einem Sieg beim früheren unterfränkischen Zweitligisten aus dem Odenwald nach Hause fahren. Es könnte den Schützlingen von Dominik Jung zum Vorteil gereichen, dass die Obernburger ihr Regionalliga-Ticket für die Saison 2025/26 bereits in der Tasche haben. Anderseits dürften die Odenwälder bestrebt sein, sich mit einem Sieg vor ihrem Publikum in die Sommerpause zu verabschieden. Zudem können sie am späten Samstagnachmittag völlig unbeschwert aufspielen.
„Ich erwarte, dass sich bei uns jeder mit jeder Faser seines Körpers gegen den Abstieg wehrt.“
TuS-Trainer Dominik Jung will bei seinen Schützlingen Emotionen und Leidenschaft sehen.
Dass der TuS unterdessen in fremden Hallen bis dato noch keine Bäume ausgerissen und erst magere drei Zähler (bei den beiden Mitaufsteigern) verbucht hat, spricht zwar nicht unbedingt für Marco Becker und Co., doch vielleicht geht etwas mit dem Mut der Verzweiflung. „Ich erwarte, dass wir emotional und leidenschaftlich an unsere Chance glauben. Ich will von der ersten Minute an sehen, dass sich bei uns jeder mit jeder Faser seines Körpers gegen den Abstieg wehrt“, so Dominik Jung, der nach dem unlängst letztlich nicht belohnten guten Auftritt gegen den künftigen Drittligisten TSG Münster hofft, das das leidige Dauerthema nicht wieder den Ausschlag gegen sein Team gibt. Orientieren kann sich der TuS am ersten Vergleich mit den Obernburgern, als sich die Holzheimer kurz vor Weihnachten an einem Donnerstagabend mit einer fulminanten Schlussoffensive zum 25:25 noch einen Zähler krallten.