B-Jugend verliert alle Spiele
Auf die Quali folgt die Quali
Zugepackt: Der Spieler der TSG Mainz-Bretzenheim (blaue Trikots) hält Julius Dietz am Trikot fest, doch davon lässt sich der Handballer der MJSG Sobernheim/Meisenheim nicht beirren.
Castor Klaus. Klaus Castor

Nachdem die C-Jugendlichen des HSV Sobernheim in der Vorsaison Regionalliga-Luft geschnuppert hatten, wollten sie das Erlebnis nun als B-Jugend angehen. Gemeinsam mit Talenten des SSV Meisenheim traten sie beim Qualifikationsturnier an.

Die Hoffnung, einen der Startplätze für die Regionalliga zu ergattern, erfüllte sich nicht für die B-Jugend-Handballer der MJSG Sobernheim/Meisenheim. Auch ein Erfolgserlebnis blieb dem neu formierten Team an den beiden Turniertagen verwehrt. Da half auch die lautstarke Unterstützung von der Tribüne nicht, die die Talente am zweiten Tag bei ihrem Heimspiel in der Bad Sobernheimer Dümmler-Halle erhielten.

Sie waren vielversprechend in die finale Partie gegen die JSG Osthofen/Worms gestartet und durften beim 8:8 zweieinhalb Minuten vor der Pause hoffen. Dass sie sich noch zwei Gegentore einschenken ließen – das letzte mit der Pausensirene – war ein erster Dämpfer. Nach Wiederbeginn setzte sich der Gegner, der am Ende den zweiten Platz belegte, schnell ab. Trotz der Führung kochten die Emotionen bei den Rheinhessen kurz vor Schluss hoch. Innerhalb von 80 Sekunden handelten sie sich vier Zeitstrafen ein, sodass für eine kurze Phase nur noch zwei Feldspieler übrig blieben. Die Gastgeber nutzten die Überzahl zu drei Treffern in Folge, konnten die 17:24-Niederlage aber nicht abwenden.

„Es war leider, wie in fast allen Partien, eine Hälfte war wirklich gut, die andere Hälfte zum Vergessen.“
Jan-Philipp Lang

„Die erste Hälfte war in Ordnung, auch wenn wir da ein, zwei Dinger zu viel bekommen“, befand MJSG-Trainer Jan-Philipp Lang, der die Bad Sobernheimer und Meisenheimer gemeinsam mit Markus Schmidt trainiert. Lang hatte in den Spielen ein ähnliches Muster erkannt: „Es war leider, wie in fast allen Partien, eine Hälfte war wirklich gut, die andere Hälfte zum Vergessen.“ Im ersten Match gegen die MJSG Saulheim/HSV Alzey und auch gegen die TSG Mainz-Bretzenheim, den späteren Turniersieger, landeten die Jungs aus Bad Sobernheim und Meisenheim im ersten Durchgang jeweils nur drei Treffer.

Abgang von Leistungsträgern

„Es war ein bisschen doof, dass wir Saulheim/Alzey im ersten Spiel hatten. Wären wir eingespielter gewesen, wäre das vielleicht anders ausgegangen“, erklärte Schmidt. Tatsächlich hatte der Kontrahent in der Endabrechnung nur den Sieg über seine Mannschaft aufzuweisen, und der reichte zur Regionalliga-Quali. Für eine effiziente Vorbereitung hatte dem Team aus Bad Sobernheim und Meisenheim die Zeit gefehlt. Knapp fünf Wochen lagen zwischen der Entscheidung, gemeinsam die Quali anzugehen, und dem Turnier. Bedingt durch die Osterferien und diverse Verpflichtungen konnte nie komplett trainiert werden. „Wir haben aus zwei Vereinen Spieler, die sich erst finden müssen. Da harkt es noch etwas“, erklärte Schmidt. Hinzu kam der Weggang von Leistungsträgern. Linus Schäfer und Mika Wahl wechselten nach Nieder-Olm, Noah Lorenz, der noch der C-Jugend angehört, nach Budenheim.

„Unser Motto war, wir wagen es mal. Um sich einzuspielen, war das Turnier auf jeden Fall gut“, sagte Lang und ergänzte: „Es hat aber auch gezeigt, uns fehlt noch ein bisschen was.“ In den Bereichen Dynamik und Athletik hatten die gegnerischen Teams Vorteile, zum Teil auch, weil die Spieler ein Jahr älter sind. Viele HSVler spielten zuletzt in der C-Jugend-Regionalliga und waren mit dem Thema Harz vertraut, für die anderen war auch das Neuland.

Erfahrung und Spielpraxis gesammelt

„Die Mischung unseres Teams ist gut. Im Rückraum und im Kreis sind wir gut besetzt“, sagte Schmidt. Nicht ganz so rosig ist die Lage im Tor. Da der Keeper aus Meisenheim krankheitsbedingt ausgefallen war, stand nur Noah Zauner zur Verfügung. „Noah hat im Vorjahr noch im Feld gespielt. Er macht das gut, aber man merkt, dass er erst seit Kurzem im Tor steht“, berichtete Schmidt.

Bei Spielern und Trainern war die Enttäuschung nach dem Scheitern in der Quali erst einmal groß, doch eine Erfahrung war das Turnier allemal. Und eine gute Einstimmung auf die anstehenden Aufgaben. Das neu formierte Kollektiv will nun in der Oberliga auflaufen. Doch auch dafür muss es eine Quali bestreiten, denn für zehn Plätze bewerben sich 16 Teams. Gespielt wird in vier Vierer-Gruppen. Die ersten zwei jeder Gruppe lösen direkt ein Ticket, die Drittplatzierten spielen eine Woche später weitere Plätze aus. Für die MJSG folgt also auf die Quali direkt die nächste Quali – dieses Mal ohne Harz.

MJSG Sobernheim/Meisenheim:

Zauner – Oehm (3), Demmer (2), Stroh (3), T. Schmidt (15), Pfeiffer, Stein, Beck (2), Dietz (3), Petrov (1), Römling (8), Fickinger (7), Fey (2), Giesler (8), Zerfaß.