Vierte Niederlage in Folge
Auch Abstiegskandidat Offenbach gewinnt in Kastellaun
Lewin Rickus (rotes Trikot) traf viermal beim 21:25 seiner HSG Kastellaun/Simmern gegen den TV Offenbach.
B&P Schmitt

Auch der Drittletzte TV Offenbach war zu stark für die HSG Kastellaun/Simmern, die sich zum Ende einer lange Zeit sehr guten Saison eine sportliche „Auszeit“ nimmt.

Vierte Niederlage in Folge für die HSG Kastellaun/Simmern: In der Handball-Regionalliga Südwest war auch der Drittletzte TV Offenbach für die ersatzgeschwächten Hunsrücker beim 21:25 (9:10) zu stark. Mit jetzt 25:21 Punkten hält man (noch) Rang fünf des Tableaus, Offenbach feierte seinerseits nach vier Pleiten in Folge den ersten Sieg seit Mitte Februar. Die Männer von der Südlichen Weinstraße bleiben zwar Zwölfter, nun aber mit 18:28 Zählern.

„Das war immens wichtig. Ich gehe davon aus, dass Haßloch aus der 3. Liga absteigt, dann gibt es hier auch drei Absteiger. Hätten wir heute verloren, wären wir fast schon weg gewesen“, so Gäste-Trainer Tobias Job erleichtert: „Nur 21 Gegentore hier in Kastellaun sprechen Bände. Wir sind direkt gut in die Zweikämpfe gekommen und wussten, dass Kastellaun Spielertypen hat, die man offensiv verteidigen muss. Wir haben uns belohnt, weil wir in den kritischen Phasen kühlen Kopf bewahrt haben.“

Karriereende: Spielmacher Puljizovic wird verabschiedet

Zur Partie: In die kam die Heimmannschaft so gut wie nie. Zwar war Torwart Maurice Lahm halbwegs gut drin, parierte paarmal, doch vorne brauchte man zu lange um zu „zu wenigen“ freien Würfen zu kommen – die man zu allem Überfluss auch noch verschoss. Einmal führte die HSG in den 60 Minuten beim 9:7 (26.). Da verteidigte man stark und schloss die Tempogegenstöße erfolgreich ab. Bis zur Pause drehte Offenbach die Begegnung aber wieder (9:10) und gab die Führung nie mehr ab. Über 10:13 (32.), 13:17 (44.) und 18:21 (56.) kam der Endstand von 21:25 ohne große Spannung, zustande. Interessant: Der reaktivierte Matthias Faust stand nicht nur auf dem Bogen, sondern traf auch zum 19:22 (57.). Coach Mirza Cehajic sagte: „Das reflektiert unsere letzten vier Spiele.“ Er meinte aber nicht die personellen Engpässe: „Wir haben zu statisch gespielt, einige Bälle einfach aus der Hand gegeben, dazu viele freie Würfe verschossen. Ein Lob bekommen nur unsere drei Jungen, Lewin Rickus, Yannik Mühlbauer und im Tor Moritz Brand.“

Nach dem Spiel griff dann noch Maurice Lahm zum Mikrofon und verabschiedete Spielmacher Sasa Puljizovic, der seine Karriere nach der Saison beenden wird. Dieser bedankte sich, wie toll er und seine Familie bei der HSG aufgenommen wurden, bei seinem Freund Mirza Cehajic und (schmunzelnd) dass er darüber nachdenkt, die Telefonnummer zu wechseln, damit „Mirza nicht ständig für nächste Saison fragen kann“. Im Gespräch später wurde Puljizovic konkreter: „Heute sollte mein letztes Spiel sein, ich bin aber letzte Woche umgeknickt, der Fuß ist dick. Ich hätte mir ein schöneres, letztes Spiel gewünscht.“ Und für die Zukunft: „Aber auch mein Tag hat nur 24 Stunden. Ab dem 1. September trete ich eine feste Stelle auf der Intensivstation im Simmerner Krankenhaus an, bei der HSG habe ich neben den Damen noch eine weitere Mannschaft als Trainer übernommen, dazu noch meine Familie, die ich über alles liebe. Als Spieler habe ich alles erreicht, was ich wollte“, zog der bosnische Ex-Profi einen vorläufigen Schlussstrich.

HSG Kastellaun/Simmern – TV Offenbach 21:25 (9:10)

Kastellaun: Lahm, Brand – Rickus (4), Mühlbauer (4), M. Kötz, Mangold (5), Friedrich (1), Grethen (4), Röckendorf (2), Faust (1), Schmitz.

Offenbach: Pfaffmann – Benz (5), Metz (3), Gläßgen (1), Fuchs (3), Mohra (5), Bader (1), Klein, Gensheimer, Seithel (1), Daum (5), Schlüter, Kunz (1).

Schiedsrichter: Pascal-Tobias Oeser (TV Altenkessel) und Anna Teich (SGH St. Ingbert).

Zuschauer: 152.

Spielfilm:3:3 (8.), 5:7 (15.), 9:7 (25.), 9:10 (Halbzeit); 10:13 (32.), 13:14 (41.), 13:17 (46.), 17:18 (50.), 18:22 (56.), 20:22 (58.), 21:25 (Endstand).