Handball: HVV trifft auf Schlusslicht, HBMU guter Dinge nach Saulheim
Alles Kopfsache für den HV Vallendar – HBMU fährt selbstbewusst nach Saulheim

Der HV Vallendar ist nach dem Topspiel bei der HSG Kastellaun/Simmern in der Regionalliga Rheinland-Pfalz/Saar weiter ungeschlagen. Das soll gegen Schlusslicht TV Nieder-Olm natürlich so bleiben. HB Mülheim-Urmitz fährt mit viel Selbstvertrauen zur SG Saulheim.

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HV Vallendar – TV Nieder-Olm (Sa, 18 Uhr). Zumindest vorübergehend muss der HV Vallendar nach dem 30:30 auf dem Hunsrück die Tabellenspitze an den TV Homburg abgeben. Der war dem HVV im direkten Duell unterlegen, hat aber ein Spiel mehr absolviert und auch aktuell einen Zähler mehr auf dem Konto. Darüber aber grämt sich niemand wirklich auf dem Mallendarer Berg. Mit dem eigenen Unentschieden dagegen beschäftigte man sich etwas länger. „In der Mannschaft war man sich etwas uneins, wie das Spiel einzuordnen ist“, erklärt HVV-Trainer Veit Waldgenbach. „Letztlich finde ich es in Ordnung. In der ersten Hälfte hatten wir in der Deckung einfach keinen guten Tag. Halbzeit zwei haben wir mit 16:11 gewonnen und gezeigt wie der Unterschied ist, wenn wir defensiv zu unserem Spiel finden.“

Nun muss sich gegen Schlusslicht TV Nieder-Olm neu fokussiert werden. Die Rheinhessen verloren die ersten fünf Saisonspiele und haben bereits einen Trainerwechsel hinter sich. Der frühere Bundesligaspieler Christian Stoschek ersetzte Igor Domaschenko Mitte Oktober. Unter Stoschek gelang vor Wochenfrist der erste Saisonsieg in eigener Halle gegen Aufsteiger Saarlouis II, der nächste Woche HVV-Gegner ist. „Das ist zu 100 Prozent eine Kopfsache, nach dem Derby vor voller Halle“, weiß Waldgenbach. „Wir müssen ganz früh im Spiel klar machen, dass es bei uns nichts zu holen gibt. Sonst können auch Spiele gegen den Tabellenletzten unheimlich schwer werden.“

Personell überraschten die Vallendarer im Derby mit dem Comeback von Kreisläufer und Abwehrspezialist Dominik Stein. Dies soll aber nicht zur Regel werden. „Nach ein paar Krankheitsfällen unter der Woche war einiges ungewiss. Der Kontakt mit Dominik besteht natürlich weiterhin, und er war auch ab und an im Training. Genau für diese Fälle hat vor der Saison seine Hilfsbereitschaft signalisiert, und dafür sind wir ihm dankbar“, erklärt Waldgenbach. Gegen Nieder-Olm sollte wieder der komplette Kader mit Ausnahme des Langzeitverletzten Leon Krechel zur Verfügung stehen.

SG Saulheim – HB Mülheim-Urmitz (Sa., 19 Uhr). Die wichtigste Erkenntnis nach dem vierten Saisonsieg, dem dritten in eigener Halle, gegen die Sportfreunde Budenheim, lautete: „Es geht auch ohne Max Zerwas.“ Denn es war der erste Erfolg ohne den wurfgewaltigen Rückraumspieler, der aus Liga drei zurückkehrte und der viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. „Für den Rest der ersatzgeschwächten Mannschaft war es ein Sieg, der unheimlich viel Selbstvertrauen gebracht hat“, meinte HBMU-Trainer Hilmar Bjarnason, der mit seiner Sieben nun daran anküpfen will.

Zerwas steht auch in Saulheim noch nicht wieder zur Verfügung. Auch Linksaußen Alexander Backes ist fraglich. Und das Lazarett lichtet sich kaum merklich. Peter Mittmann ist nach Bänderriss wieder im leichten Training, ein Kurzeinsatz ist zumindest nicht völlig ausgeschlossen. Dafür kann wieder auf Urlauber Andrea Reick zurückgegriffen werden und auch U23-Akteur Mika Helf soll nach Möglichkeit wieder mitwirken. „Es bleibt alles eng gestrickt. Kein Gegner kann sich wirklich auf uns einstellen“, so Bjarnason.

Auf was man sich bei der SG Saulheim so einstellen muss, ist dieser Tage auch etwas fraglich. Der Saisonstart wurde mit einem Sieg aus sieben Spielen verpatzt. Letzte Woche wurde aber eine Führung gegen Spitzenreiter Homburg erst in der Schlussminute aus der Hand gegeben. Torhüter Martin Ziemer, früherer Nationalspieler, und Spielgestalter Darren Weber gehören auf ihren Positionen zum Besten, was die Liga zu bieten hat. „Saulheim ist besser als der Tabellenplatz aussagt und wird am Ende der Saison auch besser platziert sein. Vielleicht haben sie noch nicht so recht zueinander gefunden. Wir können auf jeden Fall mit einer gewissen Leichtigkeit an die Aufgabe gehen“, meint Bjarnason.