Die finale Szene, sie passte ins Bild. Sekunden vor Schluss scheitern die Handballer des HSV Sobernheim beim Abschluss. Der HC Gonsenheim kommt noch mal an den Ball, und obwohl nur zwei Sekunden auf der Uhr verbleiben, schlägt er noch einmal gnadenlos zu. Während die Gäste aus Mainz ihren 43:31 (22:17)-Sieg feiern, verlassen die HSVler einigermaßen bedröppelt das Spielfeld in der Dümmler-Halle. So hatten sie sich ihr Oberliga-Heimspiel nicht vorgestellt.
„Natürlich kommen da große, schnelle Jungs auf einen zu. Aber wir haben nicht agiert, sondern nur reagiert.“ Tino Stumps
Der Matchplan der Gastgeber war schon früh über den Haufen geworfen. „Wir hatten uns vorgenommen, eine sehr gute Abwehr zu spielen. Das ist uns nicht gelungen, vor allem im Rückzug“, bedauerte Tino Stumps. Der HSV-Trainer ergänzte: „Natürlich kommen da große, schnelle Jungs auf einen zu. Aber wir haben nicht agiert, sondern nur reagiert.“ In den ersten zehn Minuten waren die Gastgeber noch dran, doch zehn Minuten später lagen sie bereits mit sechs Treffern zurück (12:18). Jeder kleine Fehler, jede Ungenauigkeit wurde vom HC bestraft – oft mit einem Tempogegenstoß. Aber auch über die schnelle Mitte kamen die Gäste ohne nennenswerte Gegenwehr zum Abschluss. „Die Gegentrefferflut war eklatant, das haben wir auch in der Halbzeit angesprochen. Dieser Hypothek laufen wir lange hinterher“, sagte Stumps.
Direkt nach Wiederbeginn wuchs der Rückstand gar auf sechs Treffer an, doch die HSVler kämpften, verkürzten auf vier Tore und hätten in der Phase durchaus die Möglichkeit gehabt, näher heranzukommen. Doch während sie einen Siebenmeter ungenutzt ließen, zudem eine Zeitstrafe abbrummten, machten die Gonsenheimer mit einer enormen Effektivität ihre Buden. Nahezu jeder Angriff war ein Treffer. In Minute 50 hatten sie erstmals eine Zehn-Tore-Führung herausgeholt.
Bewacher für Torjäger Schmitz
Zu dem Zeitpunkt hatte Johannes Schmitz einen Bewacher auf die Füße gestellt bekommen. Michel Kappes war damit betraut worden, die Wege des Gonsenheimer Rückraumshooters einzugrenzen, und machte seine Sache auch ordentlich. Denn Schmitz gelang fortan nur noch ein Tor – das eingangs beschriebene zum 43:31. Allerdings sind die Gäste stark besetzt, sodass sie die Offensivaufgaben auf andere Schultern verteilen konnten.
Die Zahl der Gegentreffer war für den Geschmack des HSV-Trainers viel zu hoch. Mit den 31 eigenen Buden hingegen konnte er leben. „31 Tore sind für uns nicht so schlecht, obwohl wir noch einige Freie verworfen haben“, befand Stumps. Die Ausbeute war auch deutlich besser als in den zurückliegenden Partien gegen die Spitzenteams aus Bodenheim sowie Osthofen und beim 19:25 gegen die DJK Bingen-Büdesheim zum Jahresauftakt. Gegen die Binger steht am Samstag das Rückspiel an, und da wollen die HSVler alles dafür tun, um sich für die Hinspiel-Niederlage zu revanchieren.
HSV Sobernheim: Essling/Milferstedt – M. Maschtowski (6/4), Groh (5), Schlarb (5), Hargesheimer (4), Barwig (4), Mitschke (3), Y. Maschtowski (2), Schütt (2), Teuscher, Kappes, Jores.