Die hatte in den 60 Minuten zuvor die mittelhessischen Gäste mit 30:22 (14:9) besiegt und im dritten Spiel der hessischen Landesliga-Saison ihren dritten Sieg eingefahren. „Ich hatte heute nie den Eindruck, dass Griedel hier etwas holen könnte“, sagte Jung. Höchstens in den ersten fünf Minuten, in denen Romeo Rejab auf der Halblinksposition der Gäste noch etwas Betrieb machte, gab es keinen großen Unterschied. Das änderte sich schnell. Die Ardecker erhöhten von 5:4 auf 11:4 – da war bereits Schicht im Schacht für den TSV.
Ben Fischer überragt
Holzheim dominierte die Begegnung wie schon den Rundenauftakt an gleicher Stelle gegen die HSG Dilltal und die zweite Halbzeit bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen III. Mit galliger Abwehr und dem überragenden Ben Fischer zwischen den Pfosten legte der TuS den Grundstein, und im Angriff wussten die Gasgeber – genauso wie Heiko Ohl später zufrieden dem Trainer seine Eindrücke kundtat – spielerisch zu überzeugen. „Wenn wir unser Spiel zusammenbekommen, ist es verdammt schwer, gegen uns ein Tor zu werfen“, hob Jung die Leistung der 3:2:1-Deckung hervor, an der es zum dritten Mal im dritten Saisonspiel kaum etwas auszusetzen gab. 64 Gegentore in 180 Ligaminuten sind mit Abstand das Maß der Dinge in der Liga. „Die Jungs haben Bock. Sie zeigen die Bereitschaft, die wir brauchen“, stellt Jung im Training und in den Spielen fest.
Beispiele dafür gab's auch am Samstag gegen die noch punktlosen Gäste – und zwar selbst dann, als die Partie schon längst entschieden war. Minute 44, Spielstand 22:13 für Holzheim: Laurin Moos hechtet am Kreis mit vollem Einsatz nach dem Ball und bringt seinem Team die Chance auf den Nachwurf ein.
Bereit an Stellschrauben zu drehen
Mit einer Verbissenheit als stünde es wenige Sekunden vor Schluss Remis. Trainer Jung lebt diese Konsequenz vor. Mit „Zuckerbrot und Peitsche“ lobt er sein Team für den besten Holzheimer Saisonstart seit der Saison 2017/18, um gleichzeitig aber auch klarzustellen: „Wir haben noch einige Bereiche in denen wir uns verbessern können. Das Gute ist, dass die Jungs bereit dafür sind, an diesen Stellschrauben zu drehen.“ Präzisierend nannte der Garbenheimer zum Beispiel die Chancenverwertung und ein paar einfache Gegentore durch Henri Vogel über die rechte Deckungsseite in der Schlussphase. „Aber das ist Jammern auf wirklich sehr hohem Niveau. Und trotzdem ärgern mich diese Kleinigkeiten“, gab Jung zu Protokoll.
Holzheim: B. Fischer, Steckel – Moos (4), Langenau (1), Chodykin (4), L. Fischer (3), Giebenhain (3), Waldforst, Wolfgram, Schenk (3), Jakobi (1), Bährens (2), Schneider (1), Becker (8/4).
Griedel: H. Krüger, Pajung – Engel (1), Kipp (1), Vogel (4), Marx (2), Rejab (3), Grassl (4), Steinmüller, Köhler (2/1), Krüger (5), Ohrisch-Then.
Schiedsrichter: David Hoffelner/ Florian Siedel (HSG Oberhessen / HSG Bensheim/Auerbach).
Zuschauer: 200.
Zeitstrafen: 4:2.
Siebenmeter: 5/4:1/1.
Spielfilm: 3:3 (5.), 11:4 (20.), 14:9 (30.) – 18:9 (34.), 22:12 (40.), 26:19 (57.), 30:22 (60.).
Nächste Aufgabe für Holzheim: Am Samstag, 19.30 Uhr, bei der TSG Oberursel.