Überragend: Kastellauns erst 18-jährige Torjägerin Johanna Mallmann, deren tolle elf Treffer nicht nur fast die Hälfte aller HSG-Tore bedeuteten, sondern sie auch an die Spitze der Liga-Torschützinnenliste hievte. Bei Mallmann stehen jetzt 73 Treffer zu Buche, die HSG selbst erklimmt mit 20:2 Punkten den ersten Rang.
Die Heimmannschaft drückte von Beginn an aufs Tempo, führte früh mit 4:1 (6.). Ein Vorsprung, der sich durch die gesamte erste Hälfte zog, 7:4 (16.) und 9:6 (24.) belegen den Gleichschritt. Gäste-Trainer Lukas Hürter meinte wohl auch daher: „Ich habe taktisch einiges versucht in der ersten Halbzeit, wir haben es aber nur geschafft, den Rückstand bei drei, vier Toren zu halten.“ Mallmanns sieben Buden in Abschnitt eins trugen ihr Übriges bei.
Warum sein Team von Anfang an das Zepter schwang, begründete HSG-Coach Sasa Puljizovic demütig: „Meine Mannschaft hatte großen Respekt vor einem Gegner, der 14 Monate nicht verloren hatte – ein erfahrenes und überragendes Team.“ Folge: Man verlor nie den Fokus, ließ nicht nach und zog sogar zwischenzeitlich auf 20:10 (47.) davon. Und was Georgiana Martin-Stoleru immer wieder an Wellinger Würfen wegnahm, suchte zudem seinesgleichen.
Zwischen Minute 39 und 48 hielt die Kastellauner Torfrau sogar alles, Welling stagnierte in der Phase bei zehn Toren. Erst als die Partie entschieden war und austrudelte, gestaltete Welling das Ergebnis bis zum 24:17-Endstand etwas freundlicher. Der unbändigen Freude der Hunsrückerinnen bei der Schlusssirene tat das aber keinerlei Abbruch.
Wellings Coach Hürter ergänzte: „Uns gelang es nicht, den kompletten Kastellauner Rückraum auszuschalten, außerdem hatte keine unserer Spielerinnen eine gute Tagesform.“ Und: „Die halbe Miete bei Kastellaun ist die Torfrau. Mir wurde es schon oft gesagt, heute habe ich es mal gesehen.“
Dieses Lob für seine Torhüterin hätte Kastellauns Coach Sasa Puljizovic sicherlich unterschrieben, er holte aber lieber etwas weiter aus: „Als ich vor einem Jahr hierhin gekommen bin, hatte ich vier, fünf Spielerinnen, der restliche Kader wurde mit A-Jugendlichen aufgefüllt. Und wenn du jetzt siehst, wie viele junge Spielerinnen hier mitspielen und wie sie sich entwickeln – und es kommen noch mehr aus B- und A-Jugend.“ Die Ambitionen rückte er auch zurecht: „Mein Ziel ist die Weiterentwicklung. Am Ende der Saison schauen wir auf die Tabelle, wo wir stehen.“ Jetzt ist Kastellaun/Simmern pünktlich zum Ende der Hinrunde jedenfalls Erster.
HSG Kastellaun/Simmern – TV Welling 24:17 (12:7)
Kastellaun: Martin-Stoleru, Weishaupt – Gerlach, Jogic (2), H. Wetstein, Mähringer-Kunz (1), Maren Kölzer (2), Marina Kölzer (5), Müller (2/1), Stemann, Gaines (1), Mallmann (11), Vollmer, Görgen.
Welling: Wolf, Schweitzer – Mintgen (1), Monschauer (4/3), Laubenthal (3), Schmitz (6/5), Schmitt, Frimberger (1), Steffes, Müller, Koch (2), Wagner.
Schiedsrichter: Jörg Bürger und Stefan Koch (HSG Hunsrück)
Zuschauer: 150.
Spielfilm: 4:1 (6.), 8:5 (18.), 10:6 (27.), 12:7 (Halbzeit); 14:7 (32.), 14:10 (39.), 20:10 (47.), 22:14 (52.), 23:16 (58.), 24:17 (Endstand)
Besonderheit: Rote Karte für Müller (Welling) wegen groben Foulspiels (46.).
Nächste Aufgabe für Kastellaun: am Sonntag (17 Uhr) in Kastellaun gegen MJC Trier.